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0961 - Der Fluch des Kobolds

0961 - Der Fluch des Kobolds

Titel: 0961 - Der Fluch des Kobolds
Autoren: Jason Dark
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befand er sich, denn die zweite sah anders aus. Sie war trostlos. Sie glich einer toten Steinwüste. In diesem trostlosen Teil Aibons herrschte der Druidenmagier Guywano. Er war in diese Welt verbannt worden, und er versuchte mit aller Macht, auch den anderen Teil des Reiches Aibon in seine Gewalt zu bringen. Bisher war ihm dies nicht gelungen. An Aufgabe dachte er nicht. Das wußte Suko, und er folgerte daraus, daß auch sein Erscheinen hier unmittelbar etwas mit Guywanos Vorhaben zu tun hatte. Er war raffiniert, trickreich und schlug oft genug Wege ein, die von einem Menschen nicht überblickt werden konnten, weil eben seine Pläne und sein Denken nicht nachvollziehbar waren.
    Suko tastete sich ab. Der Ausdruck seines Gesichts zeigte noch mehr Zufriedenheit, als er seine Waffen fühlte, die man ihm nicht abgenommen hatte. Die Beretta war vorhanden, die Dämonenpeitsche auch, der Stab ebenfalls.
    So gerüstet, ging es ihm schon besser, auch wenn sich in seinem Hinterkopf festgesetzt hatte, daß es ihm wohl schwerfallen würde, diese Welt wieder zu verlassen. Aber das war im Moment zweitrangig. Er dachte vielmehr an seinen Freund John Sinclair und daran, daß er ihm eigentlich hätte folgen müssen.
    Suko war nach Aibon verschleppt worden. Die Logik sprach dafür, daß auch John erscheinen mußte.
    Aber er kam nicht.
    Nach Sukos Zeitrechnung mußten fünf Minuten vergangen sein, ohne daß er ein Lebenszeichen von seinem Freund entdeckt hätte. Deshalb ging er davon aus, daß John so schnell nicht kommen würde, und Suko stellte sich darauf ein, allein zu bleiben.
    Aber nicht an diesem Ort. Er ahnte, daß er hier nicht zurechtkommen würde. Niemand ließ sich blicken, es zeigte sich kein Wesen. Der Wald um ihn herum lag in einem tiefen Schweigen vergraben. Suko fiel auf, daß er schwitzte. Kein Wunder, denn in dieser Dimension war es wesentlich wärmer als zur jetzt herrschenden Winterzeit in seiner Heimat.
    Suko verzichtete trotzdem nicht auf seine dicke Jacke. Er knöpfte sie nur auf, um besser an seine Waffen heranzukommen. Das konnte sehr schnell vonnöten sein.
    Ein wenig fühlte sich Suko wie ein Pionier im Wilden Westen, der einen Treck anführt. Unterwegs in einem unbekannten Land. Weg mußte er, aber er wollte nicht zu Fuß gehen, der Wagen stand direkt vor ihm.
    Zum erstenmal nach seinem seltsamen Erwachen huschte ein Lächeln über Sukos Mund, denn er dachte daran, daß er mit einem Audi quattro durch eine fremde Dimension fahren würde. Ihm war schon viel widerfahren, aber das hatte er noch nie erlebt. Suko drückte sich selbst die Daumen, daß der Motor auch ansprang.
    Bevor er die Tür öffnete, schaute er sich noch einmal genau um. Die Umgebung war zwar nicht durch irgendwelche Wege oder Pfade aufgelockert, aber es gab genügend Lücken, durch die Suko seinen Wagen lenken konnte. Zwischen den einzelnen Waldabschnitten entdeckte er Schneisen, die zwar recht steil waren, die aber sicherlich von dem Wagen bewältigt werden konnten.
    Noch befand sich Suko in einem kleinen Tal. Beinahe wie in Irland, das er auf so rätselhafte Art und Weise verlassen hatte. Es fehlte nur der Bach, der ihn und John auf der Fahrt zur Hütte fast die gesamte Strecke über begleitet hatte.
    Suko stieg in den Wagen. Als er hinter dem Lenkrad saß und die Tür geschlossen hatte, schüttelte er den Kopf über die Gegensätze, die sich hier aufgetan hatten.
    Auf der einen Seite das Land prall gefüllt mit einer uralten Magie, auf der anderen die moderne Technik des zwanzigsten Jahrhunderts. Aber warum sollte sich beides nicht vertragen?
    Suko hatte den Zündschlüssel stecken lassen. Er umfaßte ihn mit zwei Fingern, wartete noch einen Moment und wünschte sich, daß der Motor ansprang.
    Dann drehte er ihn.
    Ja, die Geräusche unter der Haube waren eindeutig. Er hörte den Anlasser, der immer schon ein wenig georgelt hatte. Einen Grund zur Panik gab es jedoch nicht. Der Motor kam, und über Sukos Lippen huschte das zweite Lächeln.
    »Da soll noch einer sagen, auf die Technik sei kein Verlaß. Sie klappt sogar in einer anderen Dimension.«
    Suko legte den ersten Gang ein und fuhr an. Die Räder fanden auf dem Grasboden den nötigen Griff, und langsam lenkte er den Audi durch das grasbedeckte Tal. In welche Himmelsrichtung er fuhr, wußte er nicht.
    Ihm war es auch egal. Irgend etwas würde geschehen, daran glaubte er fest.
    Zumindest die Seitenscheibe ließ er nach unten gleiten. Ihm fiel etwas auf, über das er schon früher
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