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0957 - Das Aibon-Gezücht

0957 - Das Aibon-Gezücht

Titel: 0957 - Das Aibon-Gezücht
Autoren: Jason Dark
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Rücken sehen. Meine Vorderseite war dem Rover zugewandt. Einen Moment später bemerkte ich, daß er wohl von meinen Kollegen gelernt hatte oder sich auf amerikanische Filme bezog, denn ich kriegte einen Tritt in die Kniekehlen, der mich noch weiter nach vorn beförderte. Mit den flachen Händen mußte ich mich auf dem Dach abstützen.
    Es war zum Glück nicht so stark vereist, daß ich abgerutscht wäre.
    Er tastete mich ab und kicherte wie ein Hirnie, als er meine Beretta gefunden hatte, sie an sich nahm und einsteckte. »Manche Bullen sind wahre Fundgruben!« erklärte er. »Hast du noch eine Knarre?«
    »Nein.«
    »An der Wade oder so?«
    »Nein!«
    Er blies mir seinen warmen Atem ins Ohr, der sicherlich auch roch, aber das merkte ich nicht. »Sollte ich eine finden, mach ich dich fertig, Bulle. Dann passen deine Reste in einen Eimer.«
    Ich blieb gelassen und schwieg. Er ärgerte sich, als er mich abtastete, denn er fand tatsächlich keine andere Waffe mehr, aber seine Hände ertasteten das Kreuz vor meiner Brust.
    »Scheiße, was ist das?«
    »Ein Kreuz!«
    Er wollte lachen, was ihm nur halb gelang. Aber er hatte es noch nicht genau herausgefunden, und abermals fummelte der Mützenträger an meiner Brust herum. Dann war er sich wohl sicher, denn er schrie mir ins Ohr: »Den Mist kannst du behalten, Bulle!«
    »Danke.«
    »Was?«
    »Ich habe mich nur bedankt.«
    Er wurde wütend und trat mir ins Kreuz. »Willst du mich hier verarschen, Bulle?«
    »Nein, warum sollte ich?«
    »Das Danke kannst du dir irgendwo hinstecken!«
    »Ich werde daran denken.«
    Er brummte etwas und ließ mich in Ruhe. So hatte ich Gelegenheit, mir Suko anzuschauen. Die beiden anderen Kerle hatten ihn auf der Fahrerseite aus dem Wagen gezerrt. Er hatte sich dort ebenso aufbauen müssen wie ich, die Hände flach auf das Dach des Rovers gelehnt und sich leicht gegen den Wagen gestützt.
    Ihm hatte man die Beretta abgenommen und seine Dämonenpeitsche.
    Damit allerdings konnte der Rest des Trios nichts anfangen. Einer hielt die Peitsche fest und betrachtete sie von allen Seiten. Der Mann war groß, blond und langhaarig und trug Ohrenschützer aus Wolle, die mit einem Band verbunden waren, das über seinen Kopf lief. Ob sie den Stab entdeckt hatten, wußte ich nicht. Zunächst aber konzentrierte sich der Blonde auf die Dämonenpeitsche.
    Sein Kumpan hielt Suko unter Kontrolle. Er drückte ihm die Mündung eines Revolvers in den Nacken.
    »Was ist das für ein Ding?« fragte der Blonde.
    »Das ist ein Stock.«
    »Das sehe ich, Chinese. Aber er ist zu klein, um damit Kendo zu kämpfen. Außerdem ist er vorn offen.« Er schaute hinein. »Da steckt was drin.«
    »Ja, Dreck.«
    Der Blonde gab keinen Kommentar ab. Er steckte den Stock ein. Durch ein Kopfnicken gab er den beiden anderen zu verstehen, daß es ihm hier draußen nicht mehr gefiel, und so machten wir uns auf den Weg ins Haus.
    Auch ich war nicht eben erpicht darauf, im Kalten zu stehen, aber das Haus bot den Killern Schutz, uns nicht. Wenn wir dort erst einmal unter uns waren, sahen die Dinge ganz anders aus, als bei unserem ersten Besuch.
    Ich durfte als erster gehen. Hinter mir atmete der Wollmützenträger. Er tat es nicht laut, es war nichts anderes als ein Schnaufen, nur gefiel es mir vom Geräusch her nicht, denn dieser Laut hörte sich so zufrieden an.
    Keine Tiere. Keine Käfige. Das kannten wir ja. Nur die verdammte Stille, auch die Dunkelheit, die allerdings nicht mehr sehr lange blieb, denn im ersten Raum, in dieser Küche, wurde es hell.. Wahrscheinlich hatte sich der Schalter auf dem Boden befunden. Jedenfalls hatte ich ihn vorher nicht gesehen.
    Wir durften uns an die Wand stellen. Keine erhobenen Arme, sondern eine lockere Haltung, beinahe wie Freunde, die sich gegenüberstanden.
    Es war schon eine etwas seltsame Situation entstanden. Nicht daß sie für uns unbekannt gewesen wäre. Wir gingen schon beide davon aus, daß die drei Hundesöhne uns liebend gern töten wollten, da gab es jedoch etwas, das auch sie störte.
    Auch Verbrecher sind neugierig, und der Blonde hielt mit seiner Neugierde nicht hinterm Berg. »Wieso seid ihr gekommen? Zwei Yard-Bullen, die sich normalerweise um alles mögliche küm mern, aber nicht um ein paar eingi fan gene Tiere.«
    Ich stellte eine Gegenfrage. »Wohn wußtest du, daß du uns hier finden würdest?«
    »Das flüsterte mir ein Tierchen.«
    »Etwa eine Schlange?«
    »Wie kommst du da drauf?«
    »Manchmal denken auch wir Bullen einen
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