Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0957 - Das Aibon-Gezücht

0957 - Das Aibon-Gezücht

Titel: 0957 - Das Aibon-Gezücht
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Bill.«
    »Kann ja sein. Ich habe auch nicht davon gesprochen, daß dieser Laut hier zwischen den Wänden entstanden ist, deshalb laß mich mal draußen umherschauen.«
    »Im Freien? Du holst dir den Tod, Bill.«
    Der Reporter winkte ab. »Langsam, Sheila, ganz langsam, das wird sich alles richten, denn draußen muß nicht unbedingt auch das Freie sein, wenn du verstehst.«
    »Klar, ich komme zurecht. Aber ich will hier im Bett bleiben.«
    »Was mir entgegenkommt.« Bill raffte seinen Morgenmantel von einem schmalen Ständer, legte das Kleidungsstück über und war froh, als er die Tür erreicht hatte und das Zimmer verlassen konnte, in dem Sheila allein zurückblieb. Jedenfalls kam Bill mit ihr nicht zurecht. Er hatte zwar mit ihr gesprochen, es war ihre Stimme gewesen, er hatte sie auch gesehen, aber Bill ging davon aus, daß sich Sheila während seiner Abwesenheit verändert hatte.
    Es war etwas passiert. In seinem Haus. Zwischen den Wänden. Sheila und Johnny waren allein geblieben, nicht sehr lange, denn Bill hatte sich draußen umgeschaut. In dieser Zeit mußte es passiert sein.
    Der Reporter merkte, wie sehr ihm diese Vorstellung an die Nieren ging.
    Er spürte die Kälte auf seinem Rücken. Hinzu kam das Zittern der Arme, das feuchte Gefühl an den Handflächen, als würde dort Öl entlanglaufen.
    Als er ging, hatte er das Gefühl, durch eine fremde Umgebung zu tappen.
    Johnny wollte er in Ruhe lassen. Ihm ging es einzig und allein um die Frau, deren Spuren er vor dem Haus gesehen hatte. Am Fenster blieb er stehen.
    Der Blick nach draußen brachte nicht viel. Bill hatte sich in sein Arbeitszimmer gestellt. Er sah einen Teil der nächtlichen kalten Welt, die alles andere einschloß, und er nahm sie zugleich wahr wie ein Ausschnitt aus einem Märchen.
    Kalt, ruhig, leblos!
    »Es stimmt nicht«, flüsterte Bill vor sich hin. »Einiges ist anders.« In seinem Arbeitszimmer kam er sich vor wie ein Fremder. Oder wie jemand, der Wache zu halten hatte, weil die wahren Besitzer in Urlaub gefahren waren.
    Das wußte die andere Person auch.
    Eine, die warten konnte. Die es besser hatte. Die dann und urplötzlich zuschlagen würde.
    Genau da hörte er das Zischeln erneut!
    Diesmal war es nicht neben ihm aufgeklungen, sondern über ihm.
    Bill sah die Decke nur grau.
    Und trotzdem entdeckte er das weiche, zittrige Etwas. Es sah aus wie ein dicker Faden, das aber war es bestimmt nicht. Fäden bewegen sich nicht von allein.
    Wohl aber Schlangen…
    Dazu an der Decke!
    Auch über Bills Rücken bewegte sich etwas hinweg. Nur keine Schlangen, sondern, kalte, grieselige Körper. Er wußte, daß er etwas unternehmen mußte, aber er mußte sich mit dem Gedanken anfreunden, daß es die Schlangen gewesen waren, die in sein Haus eingedrungen sind. Einfach so. Ohne Schutz. Wo sie hinwollten, da kamen sie auch hin. Und da gab es noch ein Problem. Bill war zudem davon überzeugt, daß Sheila mehr wußte als er. Nur hatte sie ihm das meiste verschwiegen. Möglicherweise lag es auch an ihm. Er hätte sie eben besser fragen sollen.
    Der Reporter behielt die Schlangen oder Fäden im Auge. Obwohl er mit einer Täuschung gerechnet hatte, mußte er sich eingestehen, daß diese nicht eingetroffen war.
    Über die Decke hinweg huschten tatsächlich mehrere Schlangen. Sie gaben ihr ein Aussehen, als wäre etwas, das sich eigentlich in der Tiefe abspielte, einfach in die Höhe gedrückt worden, um sich unter der Decke als Muster abzuzeichnen.
    Dabei blieb es in Bewegungen. Dieses Zucken mal nach vorn, mal zurück. Dann der kurze Husch zur Seite, sich wieder fangen, abermals nach vorn huschen und dabei so aussehend, als wären die Schatten dabei, sich aufzuteilen, so etwas konnte schon an den Nerven zerren.
    Selbst bei einem Mann wie ihm. Aber auch Bill erlebte nicht jeden Tag schwingende oder fliegende Schlangen. Bisher hatte er sie nur gehört und jetzt als Schatten gesehen. Allmählich stellte sich bei ihm die Frage, wann er sie würde normal sehen können.
    Dort oben unter der Decke?
    Nein, das war nichts Halbes und nichts Ganzes. Irgendwo ging da immer ein Schuß daneben.
    Bill machte Licht - und alles war anders!
    Anders und wieder normal, denn Bill schaute genau in sein Arbeitszimmer, wie er es kannte und liebte, wo er sich auch wohl fühlte.
    Er stand nicht weit vom Fenster weg. Zuerst zerrte er einen Vorhang zu, da er nicht unbedingt von draußen her gesehen werden wollte. Natürlich suchte er nach Veränderungen in seinem kleinen Reich,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher