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0952 - Die Höhlen der Ringwelt

Titel: 0952 - Die Höhlen der Ringwelt
Autoren: Unbekannt
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immer an Bord bleiben. Die Sicherheit des Schiffes durfte auf keinen Fall vernachlässigt werden, denn ohne eine intakte ARSOLIKA konnten die Raumfahrer den Anlauf-Sektor nicht mehr verlassen.
    Ein paar Minuten später schwebte die vierköpfige Gruppe aus einer Nebenschleuse ins Freie. Die Klimaanlagen der Anzüge ließen die Raumfahrer die Kälte nicht spüren. Sarder blickte zum Himmel. Die Wolkendecke war aufgerissen, aber der Trümmerring warf einen regelrechten Schatten auf das Land. Skuur war nur zu einem Drittel zu sehen.
    Kurs Temer landete unweit des Schiffes und watete ein paar Schritte durch den meterhohen Schnee.
    Sarder, Frelton Arx und Nerla Skeidev sahen zu, wie er einen Schneeball formte und damit nach dem Schiff warf. Danach hob er wieder vom Boden ab und folgte den drei anderen, die quer durch die Senke flogen und sich einer etwa zweihundert Meter hohen Steilwand näherten.
    „Ich kann einige Löcher im Fels erkennen", sagte Nerla. „Sie sind jedoch alle zu klein, um durch sie in das Innere des Berges zu gelangen."
    Sarder spürte, daß die Frau ungeduldig war. Er selbst fühlte sich seltsam unbeteiligt. Nun, da die Chance bestand, daß er sein ersehntes Ziel vielleicht erreichte, erschien ihm alles, worum er sich bemüht hatte, mit einemmal unbedeutend und sinnlos. Er überlegte, wozu er über sechs Jahrzehnte hinweg große psychische und physische Kräfte aufgeboten hatte.
    „Für dich wäre es die Erfüllung, wenn wir hier irgend etwas fänden, was die Richtigkeit deiner Behauptungen nähren könnte, nicht wahr?" drang die Stimme des Missionars in seine Gedanken.
    Erfüllung? dachte Sarder. Das war offenbar nichts, was sich wie mit einem Paukenschlag vollzog. Aber Sarder hatte zu lange gesucht, um auf etwas zu warten, das langsam und auf leisen Sohlen daherkam.
    Plötzlich empfand er eine beklemmende Furcht davor, eine Enttäu, schung zu erleben. Es war die Vorstellung, irgend etwas zu finden, was seine Theorien endgültig widerlegen könnte. Er hatte tatsächlich den Wunsch, umzukehren und den Start anzuordnen.
    Frelton Arx, der in ständiger Funkverbindung mit Dyke an Bord der ARSOLIKA stand, meldete, daß sie nun an einer Felswand entlangflogen und nach einem größeren Zugang zu den vermuteten Höhlen suchten.
    „Wir sehen euch", antwortete Dyke. „In der Umgebung ist nach wie vor alles ruhig."
    Dort, wo die Felsen nicht vonSchnee bedeckt waren, besaßen sie einen seltsamen Uberzug. Vielleicht handelte es sich um eine besondere Art von Flechten, obwohl es eher wie eine Glasur aussah. Waren diese Steine einmal bis zur Verflüssigung erhitzt worden und dann wieder erstarrt? fragte sich Sarder. Aus welchem Material bestanden sie?
    Er spielte mit dem Gedanken, Sartonelli herauszurufen, der eine zweijährige Ausbildung als Kosmogeologe erhalten hatte. Aber sie waren schließlich nicht nach Skuurdus-Bu ruhn gekommen, um die Steine zu untersuchen.
    Sie erreichten den Gipfel und konnten einen Teil der Umgebung überblicken. In ihrer unmittelbaren Nachbarschaft lag die Mündung in ein schmales, aber langgezogenes Tal. Ein paar hundert Meter weiter südlich sah &rder einen Krater, dessen Tiefe nicht abzusehätzen war. Sein Durchmesser mochte fünfzig Meter betragen.
    „Dyke soll die Schutzschirme einschalten!" sagte er zu Arx.
    „Was?" fragte der Funker verwirrt.
    „Ich befürchte, daß es hier öfter Einschläge von abstürzenden Trümmern gibt", erklärte Sarder. „Die Wahrscheinlichkeit, daß die ARSOLIKA getroffen wird, ist zwar sehr gering, aber wir wollen jedes Risiko ausschließen."
    „Nun gut", sagte Arx. „Wie du meinst."
    Als Sarder wenige Augenblicke später zum Schiff zurückblickte, sah er es in eine flimmernde Aura gehüllt.
    Das ist mein Schiff! dachte Sarder mit einer plötzlichen Gefühlsaufwallung. Er besaß dieses Schiff, und die Besatzungsmitglieder waren darauf angewiesen, daß er ihnen an Bord Asyl gewährte.
    Sie suchten eine halbe Stunde, dann entdeckte Temer unter einem Schneeüberhang einen mannshohen Höhleneingang. Der Missionar landete unmittelbar davor, schmolz den Schnee mit Hilfe des Impulsstrahlers ab und leuchtete mit dem starken Helmscheinwerfer in das Höhleninnere.
    „Sieht nicht sehr einladend aus", bemerkte er. „Nur nackte Felsen. Keine Spur von einem Ritter, der zu unserem Empfang gekommen ist."
    Sarder ignorierte den Spott. Er stand schräg hinter Temer und leuchtete nun ebenfalls in die Höhle. Was er sah, war allerdings enttäuschend. Der Boden
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