Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0952 - Die Höhlen der Ringwelt

Titel: 0952 - Die Höhlen der Ringwelt
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
handelte.
    Schweigend folgten sie dem Lauf des Stollens, der an einigen Stellen enger wurde und oft fast rechtwinklige Kurven aufwies. Sarder hatte den Eindruck, daß der Boden sanft nach unten abfiel.
    Als sie etwa hundert Meter auf diese Weise zurückgelegt hatten, zwang ein FeIsbrocken, der den Weg versperrte, sie zum Anhalten.
    „Das Ding ist von der Decke herabgestürzt", stellte der Archaiker fest. „Ein paar Schritte zurück, dann werde ich ihn zerstrahlen."
    Er stellte den Impulsstrahler auf mittlere Bündelung und löste das Hindernis auf.
    Als sie weitergingen, fiel der Lichtkegel von Sarders Helmscheinwerfer :auf einige weiße Flecken am Boden. Särder blieb stehen und machte seine beiden Begleiter darauf aufmerksam.
    „Wofür hältst du das?" wandte er sich an Kirdel.
    „Es kann alles mögliche sein", erwide:rte der Bordingenieur der ARSOLIKA. :"Vermutlich handelt es sich um Kalk- oder Kreideablagerungen."
    .Sarder ging näker und beugte sich hinab. Er berührte die betreffenden Stellen mit seinen in Handschuhen steckenden Fingern. Dabei stellte er fest, daß er eine nicht am Boden- haftende: Substanz entdeckt hatte, die unter seinem Zugriff zerbröckelte.
    „Das ist kein Kalk", meinte er.
    Er legte ein wenig von der trockenen Masse auf seine Handfläche und zeigte sie dem Funker „Ich habe eine Idee", sagte Arx. „Sie ist allerdings verrückt, und ich wage nicht, sie auszusprechen."
    „Dann tue ich es für dich", erklärte Sarder. „Dies sind die ausgetrockneten Exkremente eines unbekannten Wesens."
    „Ihr seid wohl närrisch?" rief Kirdel aus. „Wie sollten die wohl hierherkommen?"
    „In diesen Höhlen leben Wesen, die wir bisher noch nicht gesehen haben. Zumindest haben sie hier gelebt", sagte Sarder.
    Kirdel deutete auf die weißen Stellen am Boden und sagte ironisch: „Vielleicht ist ein Ritter der Tiefe persönlich hier gewesen, um sich zu erleichtern."
    Sarder unterdrückte seinen aufsteigenden Zorn. Hier war nicht der Platz, um sich mit einem Mann wie Kirdel zu streiten. Vielleicht war es tatsächlich ein Fehler gewesen, Kirdel überhaupt mitzunehmen.
    „Wir gehen weiter", sagte er schroff. „Ab sofort bewegen wir uns vorsichtiger. Es ist möglich, daß wir unverhofft mit Fremden zusammentreffen."
    Er sah, daß Kirdel nach dem Waffenfutteral griff.
    „Laß das! „ warnte er den Ingenieur. „Es besteht kein Grund zur Beunruhigung. Wenn wir eine Lebensform entdecken, wollen wir erst einmal herausfinden, womit wir es zu tun haben."
    Kirdel zuckte mit den Schultern.
    Der Gang- wurde breiter und mün dete wenig später in eine weitere Höhle, die etwas größer war als der Raum unmittelbar hinter dem Eingang zu diesem Labyrinth. An den Wänden entdeckten die Männer vier Durchgänge in andere Bereiche des Höhlensystems.
    Frelton Arx gab einen kurzen Bericht an die Besatzungsmitglieder, die in der Kuppel vor dem Höhleneingang warteten. Noch während er mit Nerla Skeidev sprach, erweckte Samsho Kirdel in einer Mulde einen seltsamen Gegenstand. Er war etwa so groß wie eine menschliche Hand und leicht gewölbt. In seiner Beschaffenheit erinnerte er an trübes Glas. Kirdel übergab das Gebilde an Sarder, der es gründlich untersuchte.
    „Zweifellos der Teil von etwas Größerem", bemerkte Kirdel.
    „Ja", niekte Sarder. „Aber ich glaube nicht, daß es sich um etwas Künstliches handelt."
    „Es sieht aus wie das Scherbenstück eines Behälters", sagte Arx.
    Sarder gelang es, eine Ecke aus dem Fund herauszubrechen. Er betrachtete die Bruchstelle.
    „Die Struktur erinnert eher an etwas Organisches", sagte er.
    „Woran denkst du?" wollte Kirdel wissen.
    Zögernd erwiderte der Amateurarchäologe: „An eine Art Hülle oder Panier."
    „An einen Chitinpanzer?" warf Arx ein.
    „Es gibt noch andere Möglichkeiten!"
    Sie suchten die gesamte Höhle ab, fanden aber nichts mehr, was ihnen geholfen hatte, das Rätsel zu lösen.
    Sarder bedauerte, daß Nerla nicht bei ihnen war. Sie hätte vielleicht eine Erklärung gefunden.
    „Auf jeden Fall können wir jetzt davon ausgehen, daß diese Höhlen bewohnt waren oder es noch immer sind", erklärte er. „Ich bin überzeugt davon, daß wir bald noch mehr finden werden. Vielleicht stoßen wir sogar auf einige Fremde."
    „Welche Richtung schlagen- wir nun ein?" erkundigte sich Arx und deutete auf die verschiedenen Durchgänge.
    Sarder wußte, daß von seiner Entscheidung womöglich der Erfolg ihres Unternehmens abhing, aber es blieb ihm keine
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher