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0952 - Die Höhlen der Ringwelt

Titel: 0952 - Die Höhlen der Ringwelt
Autoren: Unbekannt
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sie in einer langgezogenen Halle, die wegen ihres dreifach abgestuften Bodens eine unterschiedliche Höhe aufwies. Die Stufen, jede davon war etwa drei Meter hoch, waren so regelmäßig geformt, daß sie auf den ersten Blick wie künstlich geschaffen aussahen. Besonders beeindruckend war jedoch der Durchgang am anderen Ende der Halle, denn er erinnerte an einen in den Stein geschlagenen Torbogen.
    „Zum Teufel!" entfuhr es Kirdel.
    „Keine voreiligen Schlüsse!" warnte ihn Arx. „Was wie die Arbeit von tüchtigen Steinmetzen aussieht, kann auch von der Natur geschaffen worden sein."
    „Diese Stufen führen schnurgerade durch die gesamte Halle! „ rief Sarder. „Das kann kein Zufall sein."
    „Aber durchaus das Werk unterplanetarischer Flüsse, die inzwischen versiegt sind", versetzte Arx. „Seht euch den Boden auf der untersten Stufe an.. Seine Beschaffenheit läßt keinen Zweifel daran, daß hier früher einmal Wasser geflossen ist."
    Sarder deutete zum anderen Ende der Höhle.
    „Und dieses Tor?"
    „Wir müßten es aus der Nähe untersuchen", schlug Kirdel vor.
    Sie setzten sich wieder in Bewegung. Sarder fand, daß der Anblick der Umgebung durchaus Assoziationen zu einem Untergrundbahnhof zuließ. Aber solche Vergleiche waren natürlich nicht angebracht. Wenn sie tatsächlich Spuren einer alten Zivilisation gefunden hatten, dann konnten sie daraus vorerst keinerlei Rückschlüsse ziehen. Sie bewegten sich auf der mittleren Stufe. Sarder sah, daß sich im Boden faustgroße Löcher befanden. Er maß die Abstände zwischen ihnen mit seinen Schritten und fand dabei heraus, daß sie regelmäßig waren. Das konnte kein Zufall sein. Sarder behielt seine Entdeckung jedoch für sich. Er wollte erst ganz sicher sein, daß er einen Anhaltspunkt für eine untergegangene Kultur gefunden hatte. Inzwischen spekulierte er über den Sinn der Löcher.
    Früher einmal mochten in ihnen die Pfosten eines Geländers gesteckt haben. Wahrscheinlich waren sie aus Holz gefertigt worden, das inzwischen längst zu Staub zerfallen war.
    Wenig später standen sie unter dem etwa drei Meter hohen Torbogen. Der Stein war fugenlos glatt, aber den eindeutigen Beweis, daß er bearbeite tworden war, lieferten einige in seine Oberfläche geritzte Zeichen..
    Sarder brachte keinen Ton hervor.
    Er betrachtete die Zeichen und ver suchte zu erkennen, was sie darstellen sollten. Eines davon erinnerte ihn an zwei Hörner, die anderen sahen wie seItsam gezackte Räder oder Sterne aus.
    „Ich hätte es nicht für möglich gehalten!" Kirdels Stimme klang dumpf. „Aber hier unten haben tatsächlich einmal intelligente Wesen gelebt."
    „Warum redest du in der Vergangenheitsform?" erkundigte sich Arx.
    „Er hat recht", brach Sarder sein Schweigen. „Was wir hier sehen, sind nur die Uberreste einer uralten Kultur. In diesem Labyrinth lebt niemand mehr."
    „Was macht dich so sicher?" fragte der Funker.
    „Die unübersehbaren Anzeichen von Zerfall."
    Er befahl Arx, einen Bericht ans Hauptquartier zu geben und Nerla Skeidev mitzuteilen, daß sie noch tiefer in das Höhlensystem eindringen würden.
    Sarder fragte sich, ob sie nach der jüngsten Entdeckung überhaupt noch von Höhlen sprechen durften. Das Licht der Scheinwerfer zeigte ihnen, daß sich auf der anderen Seite des Torbogens eine ausgebaute Halle befand. Sie schien erst der Anfang einer uralten Anlage zu sein.
    „Vielleicht sollten wir umkehren und die LFT benachrichtigen", schlug Kirdel in diesem Augenblick vor.
    Sarder starrte ihn fassungslos an. Er fragte sich, warum gerade der Ingenieur auf eine solche Idee kam.
    Kirdel schien zu spüren, daß sein Vorschlag auf wenig Verständnis stieß. Er räusperte sich verlegen.
    „Die ganze Sache erscheint mir ein fach zu groß", erklärte er. „Hier müssen richtige Wissenschaftler ans Werk gehen, wenn ein brauchbares Ergebnis erzielt werden soll."
    Sarder schluckte heftig. Eine Aufwallung von Zorn ließ seine Stimme schrill erscheinen.
    „Richtige Wissenschaftler? Wer soll das sein? Etwa jene, die mich seit vielen Jahren verhöhnen?"
    „Darauf kommt es jetzt nicht an", beharrte Kirdel auf seinem Standpunkt. „Wenn die LFT Probleme hat, betrifft das alle Menschen in der Galaxis - auch uns."
    „Du bist tatsächlich verrückt", mischte sich Arx ein. „Wir wissen noch nicht einmal genau, was wir hier gefunden haben, und schon willst du die offiziellen Stellen informieren. Du bringst uns damit um jede Chance, einen vielleicht unermeßlichen
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