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0951 - Untergang

0951 - Untergang

Titel: 0951 - Untergang
Autoren: Christian Schwarz
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könnte ein Ansatzpunkt für mich sein. Wie ging die Schlacht aus?«
    »Lass mich eines vorausschicken, mein Freund. Diese Visionen vom Untergang der Hölle haben auch mich erreicht, wenn auch nur als dumpfes Angstgefühl. Andere Dämonen jedoch sahen die Bilder so klar und deutlich wie du, manche starben sogar an der Angst, die sie mit sich brachten. Ich weiß es von meinen Spionen an den Dämonenhöfen. Im Wesentlichen gab es in diesen Angstwellen, die beständig unterwegs sein müssen, in ihrer normalen Stärke aber nur von Wenigen erfasst werden können, zwei extrem starke Eruptionen.«
    »Ja«, bestätigte Zamorra. »Die erste habe ich in meinem Arbeitszimmer gespürt, Merlins Stern hat sie auf mich projiziert. Die zweite, noch wesentlich stärkere Eruption, kam dann, kurz bevor ich mich von Celine in Paris verabschiedet habe, ein paar Stunden, nachdem wir die nicht so erfreuliche Begegnung mit Tafaralel hatten. Während das Amulett sogar einen Abwehrwall um mich gebildet hat, konnte es Celine leider nicht erfassen. Sie wurde bewusstlos und als sie wieder erwachte, war sie geistig derart verwirrt, dass sie in die Psychiatrie eingeliefert werden musste.«
    Das schien Fu Long nur wenig zu beeindrucken. »In der Tat kam es zu der zweiten, sehr viel stärkeren Eruption, als die Schlacht zwischen den höllischen Heeren fast schon zugunsten Stygias entschieden war. Doch die Schockwelle der Angst war so mächtig, dass selbst Erzdämonen bewusstlos, zumindest aber orientierungslos wurden, nicht nur diese Menschenfrau. Stygia hat es ebenso erwischt wie Zarkahr, Astaroth und zahlreiche andere Herrschaften des höllischen Adels. Tafaralel hingegen überstand wie Belzarasch den Schock einigermaßen unbeschadet bei vollem Bewusstsein. Er tötete die geschwächte Verräterin im Kampf, fesselte Zarkahr, Astaroth und Stygia und ließ sie öffentlich auf der Ebene der ewigen Schreie entsorgen, um so der ganzen Hölle seine Macht zu demonstrieren. Danach hat er sich selbst zum Ministerpräsidenten ausgerufen.«
    Zamorra schwieg einen Moment verblüfft. Stygia entsorgt? Ein neuer Ministerpräsident? Aber alles der Reihe nach. Er schob die Frage, die ihm auf der Zunge lag, beiseite. » Ebene der ewigen Schreie? Was ist das? Davon habe ich noch nie was gehört.«
    »Ein Gebiet in Höllentiefen, das selbst für Erzdämonen ziemlich gefährlich sein soll. Mehr weiß ich nicht.«
    »Hm. Das könnte also tatsächlich heißen, dass es Zarkahr, Astaroth und Stygia nicht mehr gibt?«
    »Ich gehe davon aus. Der Skorpiondämon ist nun also neuer Ministerpräsident der Hölle, wird aber von vielen anderen Erzdämonen, die noch einigermaßen bei Verstand sind, nicht anerkannt, zum Teil, weil sie selbst auf den Thron wollen. Und so kämpft momentan jeder gegen jeden in den Schwefelklüften, überall ziehen marodierende Truppen umher, die Schwarzblütigen schlachten sich gegenseitig ab.«
    Zamorra starrte den Vampir an. »Und du, Fu Long, was tust du? Was unternimmst du dagegen? Du bist immerhin Fürst der Finsternis. Wäre es da nicht deine Aufgabe, dieses Chaos zu beenden?«
    Der Vampir sah ihn kalt an. »Ich glaube kaum, dass es dir zusteht, mir Moralvorträge zu halten, mein Freund. Ein solcher sollten deine Worte ja wohl sein. Ich sagte dir bereits bei unserem letzten Zusammentreffen, dass es mir egal ist, wenn sich die Dämonenfürsten bekämpfen und sich in immer neuen Allianzen zusammentun, denn das ist fast schon Alltag in der Hölle. Ich war mir zudem sicher, dass Stygia die Rebellion würde abwehren können. Und als Tafaralel die Macht übernahm und die Anarchie ausbrach, war es bereits zu spät für mein Eingreifen. Nun werde ich eben in aller Ruhe abwarten, wer schließlich die Oberhand gewinnt und danach meine Maßnahmen ausrichten.«
    Zamorra beugte sich vor. Seine Augen funkelten erregt. »Sieh es nicht als weitere Belehrung an, Fu Long. Aber du kannst nicht einfach abwarten, denn da sind diese seltsamen Angstwellen. Zumindest gegen diese musst du etwas unternehmen. Ich denke, dass wir wissen sollten, was da auf uns zukommt. Schließlich sind sie an der momentanen Lage in der Hölle nicht unschuldig. Und wer weiß, welche Welten sie danach noch ins Chaos stürzen. Die Erde erreichen sie schließlich auch. Vielleicht gibt es ja sogar ein Wesen, das sie aussendet. Das müsste dann unglaublich mächtig sein.«
    »Ich unternehme ja etwas dagegen.«
    »So, und was?«
    »Ich unterstütze dich auf deiner Suche nach diesem Mehandor, mein
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