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0951 - Untergang

0951 - Untergang

Titel: 0951 - Untergang
Autoren: Christian Schwarz
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Hohen Himmels hab ich die Maneki Neko wieder getroffen, die mir verklausuliert hat, ich sei für eine kosmische Aufgabe der Erneuerung vorgesehen oder so was in der Art. Das wollte ich nicht, aber sie gab mir keine Chance, mich dagegen zu wehren. Na ja, die Winkekatze hatte allerdings keine Ahnung, dass sie nicht nur Erfüllungsgehilfin, sondern ebenfalls Teil dieser kosmischen Aufgabe war. CHAVACH, der Jäger, der JABOTH töten sollte, war im FLAMMENSCHWERT angelegt.«
    »Im FLAMMENSCHWERT«, flüsterte Zamorra und spürte die Gänsehaut auf seinen Armen. »Wie oft haben wir uns darüber unterhalten, was es mit dieser ultimativen Waffe wohl auf sich haben könnte.«
    »Ja, Wahnsinn, oder? Merlins Stern und ich konnten uns zwar schon mal zum FLAMMENSCHWERT verbinden, um an anderen Objekten ein wenig zu üben, denke ich mal. CHAVACH konnte aber erst dann vollständig entstehen, als noch etwas dazu kam. Die Maneki selbst nämlich und zwei der japanischen Reichsinsignien, das Juwel, das dem Jäger als unbestechliches Auge diente und das Schwert. Erst als all das in der Ebene des Hohen Himmels zusammen war, entstand schlagartig CHAVACH.«
    Nicole lächelte versonnen. »Der wirkliche CHAVACH, meine ich, denn einige Male hat er schon im Vorfeld den Kopf aus der Deckung gehoben, ohne sich allerdings seiner Identität bewusst zu sein. Das muss so eine Art Vorstufe gewesen sein, die bereits im FLAMMENSCHWERT angelegt war, also auch in mir. In letzter Zeit, wenn ich geträumt habe, hat sich diese Vorstufe als düsterer schwarzer Schatten aus mir befreit und ging auf Menschenjagd, denn das wusste er wohl bereits, dass er für seine Bestimmung sehr viel Kraft und Energie benötigen würde.«
    Nicole schluckte. »Die vielen armen Menschen, die der Schatten getötet hat, tun mir leid«, fuhr sie leise fort. »Aber ich wusste ja lange nicht einmal, dass der mordende Schatten aus mir selbst entspringt, zumal ich das Gefühl hatte, er bedrohe auch mich. Aber das ist wohl seiner damaligen Orientierungslosigkeit zuzuschreiben. Immerhin hat er wohl sein Ziel schon erkannt, denn er schickte mir Visionen Asaels, der an einer Steilwand tief in einem Lavasee hing und Energie tankte. Da auch Asael seinen Schatten wandern lassen konnte, nahm ich irrtümlich an, CHAVACH sei Asaels Schatten. Aber erst, als wir uns auf der Ebene des Hohen Himmels zum wahren, schlagkräftigen CHAVACH verbanden, begriff ich schlagartig die wahren Hintergründe. Denn wir waren CHAVACH, behielten aber auch unser eigenes Bewusstsein, das sich jedoch dem einen Ziel unterordnete. Es war nicht schwierig, JABOTH oder Asael in Sh'hu Naar zu orten und ihn ab da zu jagen.«
    Sie erzählte Zamorra nun in allen Einzelheiten die Geschichte LUZIFERS.
    »Das ist fast mehr, als selbst ich verkraften kann«, flüsterte Zamorra und starrte an die Decke, an der zwei Fliegen summten. Hinter diesem ganz profanen, alltäglichen Vorgang kam ihm diese Geschichte plötzlich absurd und unwirklich vor. Sie war es nicht. Aber sie war zu Ende.
    Oder?
    »Ob der Fluch dieses Mal dafür gesorgt hat, dass sich alle Kontrahenten erst auf LUZIFERS EBENE treffen?«, sinnierte Zamorra. »Oder haben die Fluchstrukturen schon lange zuvor ›Feuer frei‹ gegeben und das allgemeine Zusammentreffen war eher ein reines Zufallsprodukt? Musste die Entscheidung dort stattfinden? Oder hätte sie schon früher stattfinden können? Wie weit reicht so ein magischer Fluch, wenn man darin verwickelt ist, in unsere Selbstbestimmung hinein? Und wie viele Dinge muss er über Jahrtausende weg berücksichtigen, dass er wirksam werden kann? Oh Mann, das alles ist extrem krank. Du und ich als zentraler Teil eines Jahrhunderttausendfluchs. Und wenn's dieses Mal mit der Erneuerung wieder gut gegangen wäre, was… ich meine, was wäre ich dann? LUZIFERS Papa?«
    Nicole kicherte erneut. »Wäre wohl so. Aber darüber brauchst du dir keine tiefer gehenden Gedanken mehr zu machen. Das Schicksal - der Fluch? - hat es anders gewollt. Immerhin hat mir das Ganze eine wegweisende Erkenntnis gebracht.«
    »So? Und welche?«
    »Dass es richtig war, mit dir keine Kinder zu zeugen. Es ist ja fast schon ehrenrührig, was für hässliche Bälger du selbst mit wunderschönen Frauen in die Welt setzt.«
    »Ha?«
    Nicole lachte laut und glucksend. Die goldenen Pünktchen tauchten in ihren braunen Pupillen auf und zeigten an, wie erregt sie war.
    »Möglicherweise hast du recht und wir sollten auf Kinder verzichten«, erwiderte Zamorra und
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