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0950 - Ein Gruß aus der Hölle

0950 - Ein Gruß aus der Hölle

Titel: 0950 - Ein Gruß aus der Hölle
Autoren: Jason Dark
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Überraschung, sondern eher die helle Mädchenstimme, die aus der Tiefe des Kellers klang.
    »Vater!«
    ***
    Die Halbschwestern hatten sich nach den Schüssen nicht gerührt. Sie standen da wie eingeschlafen, und keine von ihnen merkte, wie sich das fettig schimmernde und hautlose Monstrum von seinem Thron bewegte, um den Raum zu verlassen.
    Sie wußten aber, daß die Auseinandersetzung hinter der Tür noch nicht beendet war, obwohl die Schüsse verstummt waren. Sie warteten auf einen bestimmten Zeitpunkt und brauchten nicht mehr lange auf der Stelle zu stehen, denn plötzlich wurde die Tür am Ende der Kellertreppe wuchtig aufgerissen. Sie glitt dem Mann, der dies getan hatte, aus der Hand, donnerte gegen die Wand, und der Mann kam mit schwankenden Bewegungen auf die erste Stufe zu.
    Er wirkte noch wie ein Schattenriß, was sich nach den beiden folgenden Stufen änderte, denn beide hatten ihn erkannt.
    Caroline knirschte nur: »Er ist es!«
    Marion aber konnte nicht anders. Sie riß den Mund weit auf, und man sah ihre Kiefer zittern. Dann schrie sie das Wort, das einfach hinaus mußte.
    »Vater…!«
    Tillman Bates zuckte nicht mal zusammen. Er tat, als hätte er den Schrei nicht gehört. Inzwischen hatte er das Geländer gefunden, an dem er sich festklammerte. So konnte er die alte Treppe gefahrloser hinter sich lassen.
    Er kam immer näher.
    »Vater, Vater…« Marion wimmerte nur noch. Sie hatte sich von ihrer Schwester zurückgezogen und stand mit dem Rücken an der Wand.
    Bates hörte sie nicht.
    Er kam näher und näher!
    Sein Gesicht war blutig, der Mund stand offen. Röchelnde Laute drangen daraus hervor, und sein Eisblick war auf seine beiden Töchter gerichtet.
    Vor der ersten Stufe blieb er stehen. Um Marion kümmerte er sich nicht. Sein Sinnen und Trachten galt einzig allein der dunkelhaarigen Caroline.
    »Du!« keuchte er. »Du bist es!« Seine Stimme endete in einem Grollen. Sie hatte kaum noch menschlich geklungen.
    »Ja, ich. Ich stehe vor dir. Du hast mich getötet, Vater. Du hast mich damals dem Teufel als Geschenk geben wollen, aber ich wurde gerettet. Es gibt eine Kraft, die sich gegen die Hölle gestemmt hat. Ich weiß nicht, wer es gewesen ist. Es können Engel gewesen sein, aber ich bin durch sie zurückgekehrt, um großes Unrecht zu vermeiden. Ich habe ein kleines Gastrecht auf dieser Welt bekommen, und ich werde meinen Frieden finden, wenn du nicht mehr bist. Das ist mir versprochen worden…«
    Tillman Bates keuchte. »Warum? Warum hat er dich nicht angenommen? Ich habe den Spiegel gehabt. Er ist der Weg zu ihm. Du bist von mir selbst hineingedrückt worden, ja, von mir selbst, weil es der Satan so wollte. Warum hat er dich nicht genommen?«
    »Weil ich Helfer hatte. Engel vielleicht, gute Geister… Sie haben mich wieder zurückgeschickt. Sie wollten nicht, daß du gewinnst. Und sie wollten auch nicht, daß der Spiegel wieder in deinen Besitz gelangt, nachdem du mit deiner zweiten Tochter das gleiche vorhattest wie mit mir. So ist es gewesen.«
    »Ja, ich sehe es. Ich weiß, daß du kein Trugschluß bist. Aber man kann es reparieren. Noch gibt es jemand, der nicht vernichtet ist. Du hast ihn bereits gesehen, er ist nicht weit von hier.« Bates drehte ruckartig den Kopf und schaute auf den Zugang, hinter dem das Monstrum seinen Platz gefunden hatte.
    Es saß nicht mehr auf seinem Thron. Es hatte all seine Masse nach vorn gedrückt und quoll nun durch die Öffnung, hinein in den erhellten Kellergang.
    Zum erstenmal sahen die Mädchen das Untier aus der Nähe. Es war ein furchtbarer Anblick. Ein Wesen ohne Haut, nur mehr Masse, die aber an verschiedenen Stellen permanent etwas absonderte, das aussah wie Blut, aber viel dunkler war. Eine dämonische oder teuflische Flüssigkeit, die aus dem dicken Gewebe quoll und als stinkender Saft an dieser Gestalt herabrann.
    Es gab keinen richtigen Kopf mehr. Auf dieser Masse klebte so etwas wie die Andeutung eines Schädels. Ein qualliges Etwas mit zwei Augen darin. Da hatte der Satan einen seiner führenden Dämonen abgegeben. An seiner Gestalt hingen die weichen, dunklen, ölig aussehenden Arme wie lange Würste. Er war wie eine Amöbe, aber er stank, als wäre er den Tiefen einer Gruft entstiegen.
    »Was willst du denn machen, Caroline? Sag es mir. Willst du den Dämon des Satans töten?«
    »Ja.«
    Bates lachte.
    »Und dich auch!«
    Da lachte Bates nicht mehr!
    ***
    Es war vielleicht richtig so, aber es ging mir trotzdem gegen den Strich. Suko hatte
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