Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0950 - Ein Gruß aus der Hölle

0950 - Ein Gruß aus der Hölle

Titel: 0950 - Ein Gruß aus der Hölle
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
denn?«
    »Vom Satan. Vom Teufel. Wie du willst. Ja, das gehört zusammen. Der Teufel und unser Vater. Es ist Wahnsinn, ich weiß, aber es ist leider wahr. Vater und das Monstrum dort bilden eine Verbindung. Der Satan hat es ihm überlassen. Durch das Stück Hölle ist er zu einem Satanisten geworden, das weiß ich.«
    Marion war durcheinander. Sie hatte zuviel auf einmal erfahren, um damit zurechtzukommen.
    Trotzdem kristallisierte sich bei ihr ein Gedanke hervor, der alle anderen zurückdrängte. »Du weißt - das - alles - so - gut«, sagte sie mit zögernder Stimme, als würde sie sich nicht trauen. »Ich weiß ja gar nichts mehr. Ich habe mich auf dich verlassen, seitdem du mich in den Spiegel geholt hast. Wie kannst du das alles wissen? Hat unser Vater es dir gesagt?«
    »Ja, Marion!«
    »Und warum gerade dir? Warum nicht mir?«
    »Vielleicht hättest du es auch erfahren, aber er hat mit mir den Anfang gemacht.«
    »Ja…?«
    Caro lächelte, als sie das starre Gesicht und auch den Unglauben in den Augen ihrer Halbschwester sah. »Wenn du die Wahrheit hören willst, werde ich sie dir sagen. Es ist nicht zu glauben, aber es stimmt. Wenn du hineingehst und dir das Wesen genauer anschaust, dann wirst du feststellen, daß es keine Haut mehr hat. Es ist nur noch eine schimmernde und zuckende Masse. So ähnlich wie Schleim oder Fleisch ohne Haut.«
    »Iiihhh, das ist…«
    »Du wolltest es hören.«
    »Klar, erzähl weiter.«
    »Die Haut ist weg, aber sie ist trotzdem noch da. Unser Vater hat sie gebraucht. Er wußte genau, warum er sie dieser Gestalt abgezogen hat.«
    »Abgezogen?« hauchte Marion, wobei sie jede einzelne Silbe betonte.
    »Er hat es getan.«
    »Und warum tat er es?«
    »Das mußte so sein, glaub mir. Er mußte die Haut abziehen, denn er wollte einen Zugang zu einem anderen Reich haben. Er hat sie noch gebraucht.«
    Die Lösung liegt nahe, dachte Marion. Sie liegt wirklich dicht vor mir. Ich brauche nur noch zuzugreifen, aber sie kam noch nicht auf den Dreh. »Sag es mir, Caro, bitte.«
    »Okay, du sollst alles hören. Du bist bei mir, und du hast das Recht darauf. Er hat die Haut diesem Wesen abgezogen, weil er sie für den Spiegel brauchte.«
    Marion hielt den Atem an. »Für - habe ich richtig gehört? Den Spiegel?«
    »Ich lüge nicht!« flüsterte Caro.
    Marion Bates mußte das Gehörte erst verdauen. Sie sagte mit weinerlicher Stimme: »Dann ist der Spiegel gar kein richtiger Spiegel, was die Fläche angeht.«
    »Nein, das ist er nicht.«
    »Besteht sie aus Haut?«
    »Jetzt hast du es erfaßt. Unser Vater hat dieses Wesen gehäutet, damit er mit der Haut den Rahmen bespannen konnte. Jeder hat gedacht, es sei ein Spiegel, aber das ist es nicht. Es ist die Verbindung zur Hölle, Marion. Zum Satan, zum Teufel.«
    Marion staunte nur. Sie kriegte den Mund nicht zu. Sie wollte sich dagegen wehren, aber sie spürte auch, daß ihre Halbschwester sie nicht angelogen hatte.
    »Der Spiegel aus Dämonenhaut. Durch ihn gelangte man in die Hölle, zu den Toten und…« Plötzlich ging sie einen Schritt zurück, weil sie sich vor ihrer eigenen Logik so erschreckt hatte. »Moment mal, Caro, wenn das so ist, dann…«
    »Was dann«
    Marion Bates streckte ihren Finger aus. »Dann, dann kommst du ja aus der Hölle - oder?«
    Caroline schwieg. Sie wirkte verlegen, als könne sie darauf keine Antwort geben.
    »Habe ich recht, Caro? Bist du aus der Hölle gekommen?«
    »Nein, du hast nicht recht!«
    Marion wußte nicht, ob sie erleichtert sein sollte oder nicht. Irgendwie atmete sie schon auf, aber es würde gleichzeitig bedeuten, daß ihre Halbschwester sie möglicherweise angelogen hatte. »Ich verstehe nichts mehr«, sagte sie mit weinerlich klingender Stimme.
    »Das ist nicht schlimm, Schwester. Es ist alles schwer zu begreifen. Ich hätte aus der Höllen kommen müssen, aber es hat nicht geklappt. Ich bin nicht beim Teufel gelandet, sondern in einer anderen Welt, denn es gibt nicht nur die eine. Es gibt unzählige Welten und Reiche auf der anderen Seite. Ich zumindest habe den Weg in die Hölle nicht gefunden. Ich landete in einem Zwischenreich, wo meine Seele aber auch keine Ruhe findet.«
    »Deine - deine Seele?«
    »Ja, auch wenn ich hier mit einem Körper vor dir stehe, es ist trotzdem ein großer Teil Seele.«
    »Du müßtest ein Geist sein, Caro.«
    »Nicht unbedingt. Es gibt da Gesetze und…«
    Marion ließ ihre Halbschwester nicht ausreden. »Bist du denn eine Tote?« fragte sie direkt.
    Caroline sagte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher