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0948 - Wohnsitz der Götter

Titel: 0948 - Wohnsitz der Götter
Autoren: Unbekannt
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und gemütlich."
    „Eine Art Wärmeblase", stellte Atlan fest. „Er hat es nicht weniger angenehm gehabt als wir in unseren Schutzanzügen."
    Knatze bewegte sich. Rhodan, Bully und Atlan zogen sich zurück, da sie nicht wußten, wie er reagieren würde, wenn er merkte, daß sie ihn im Schlaf beobachtet hatten. Wenig später kroch er gähnend aus dem Schnee, schüttelte sich, so daß Schnee und Eis aus seinem Fell flogen und begrüßte die vermeintlichen Götter mit einem Redeschwall.
    Dann verschwand er in einer Ecke der Höhle. Als er nach etwa zehn Minuten wieder erschien, trug er gefrorene Fleischstücke von beachtlichen Ausmaßen unter dem Arm. Sie waren bereits mit einem Stück Holz versehen, so daß er sie bequem über einem rasch entzündeten Feuer garen konnte. Er bot seinen Begleitern davon an. Rhodan kostete vorsichtig. „Es schmeckt ausgezeichnet", sagte er dann. „Ich glaube, wir können ruhig etwas davon essen."
    Sie verzehrten einige kleine Stücke, um Knatze nicht zu beleidigen, und überließen ihm den Rest. Sie zogen es vor, ihren Hunger mit Hilfe von Konzentrattabletten zu stillen, und sie nahmen ein zusätzliches Präparat, um einer möglichen EiweißVergiftung durch das Fleisch entgegenzuwirken.
    Als Knatze sah, daß seine Gäste sich mit wenig Fleisch zufriedengaben verschlang er den Rest. Rhodan schätzte die Menge, die er zu sich nahm auf etwa vier Kilogramm.
    Danach stopfte der Dallaze sich noch etwas Schnee in den Rachen und gab das Zeichen zum Aufbruch. Er sprang kopfüber in den Schnee am Eingang der Höhle und wühlte sich nach draußen durch. Rhodan, Atlan und Bully folgten ihm. Sie krochen durch einen etwa dreißig Meter langen Tunnel, der allmählich aufstieg. Dann sahen sie einen strahlend blauen, wolkenlosen Himmel über sich.
    Der Schnee war so weich und so tief, daß sie nur langsam vorankamen. Knatze hatte mit seinen breiten Tatzen erhebliche Vorteile. Er sank nicht so tief ein. Als er sah, welche Schwierigkeiten Rhodan, Atlan und Reginald Bull hatten, half er ihnen. Er führte sie zu einer Eisspalte, die weitgehend schneefrei war. In dieser ging es steil nach oben.
    Rhodan blieb nach einiger Zeit stehen und sah sich um. Während der Nacht war so viel Schnee gefallen, daß er kaum noch Felswände sah. Nirgendwo zeigte sich einer der Pilger. Eine scheinbar unberührte Landschaft aus Schnee und Eis lag vor ihm. Es schien, als habe es nie Pilger gegeben, die in Massen den Berg gestürmt hatten.
    „Wo sind sie geblieben?" fragte Bully. „Sie können doch nicht alle abgestürzt sein."
    „Vielleicht schlafen sie unter dem Schnee", sagte Atlan. „Knatze hat das auch getan. Warum sollte es bei den anderen anders sein?"
    „Dann müßten sie jetzt bald nach oben kommen", entgegnete Rhodan. „Das tun sie auch", stellte der Arkonide fest.
    Er zeigte auf einen sanft ansteigenden Hang. Hier brach der Schnee auf, und der erste der Pilger kroch daraus hervor.
    Unmittelbar darauf erschienen zwei weitere.
    Knatze spitzte die Lippen und pfiff. Er drängte zum Aufbruch. Atlan und die beiden Terraner ließen sich nicht lange bitten. Sie wußten, wie wichtig es für sie war, daß sie einen ausreichenden Vorsprung vor den Pilgern hatten.
    Bully blickte voller Unbehagen auf die Steilwand, die vor ihnen lag. Sie war nur etwa zweihundert Meter hoch, doch schien der Aufstieg außerordentlich schwierig zu sein.
    „Glücklicherweise ist es nicht so kalt", sagte er, während sie einen Gletscher überwanden und dann mit dem Aufstieg in der Wand begannen. „Nur 36 Grad unter Null. Es scheint Frühling zu werden."
    Er grinste schief. Er empfand die Temperatur ganz und gar nicht als angenehm. Die Kälte setzte ihm hart zu.
    „Knatze empfindet es sicherlich so", erwiderte Rhodan, „selbst wenn dir bei diesen Temperaturen die Nase abfriert."
    „Dazu wird es nicht kommen. Ich schließe vorher den Helm."
    Wiederum kletterte der Dallaze an der Spitze der Gruppe. So konnte er den anderen an besonders schwierigen Stellen Hilfe leisten.
    Rhodan blickte nach unten, als sie die Wand etwa zur Hälfte erstiegen hatten. Er erschrak.
    Am Fuß der Wand hatten sich Hunderte von Pilgern versammelt. Sie alle warteten ungeduldig darauf, aufsteigen zu können. Einige der Pilger hatten sich ihm bereits bis auf etwa sechzig Meter genähert.
    „Weiter", sagte Rhodan. „Wir müssen uns beeilen. Jetzt kommt es darauf an."
    Auch Atlan und Bully erkannten die Gefahr. Sie kletterten schneller und nutzten jede sich bietende
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