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0945 - Zielort Kristallwelt

0945 - Zielort Kristallwelt

Titel: 0945 - Zielort Kristallwelt
Autoren: Susanne Picard
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zu und betrat ihn. Die anderen folgten ihm. Doch es war nur Platz für drei von ihnen. Zuerst machte Malkar das Sorgen, immerhin bedeutete es, in einem eher öffentlichen Teil des Raumhafens auf die anderen beiden zu warten. Aber dann schob er die Sorgen beiseite. Sie würden im Gedränge und im Trubel wohl kaum auffallen.
    Oben angekommen bestätigte sich dieser Verdacht.
    Der Aufzug endete zwar in einem der exklusiveren Teile der Terminals und Verwaltungsgebäude, die so ein Raumhafen naturgemäß hatte, doch als Haushofmeister des Kristallpalastes hatte Miso Vorrog für sich das Privileg in Anspruch genommen, ein eigenes Terminal für sich zu benutzen. Durch die großen verglasten Fenster sah man bereits eine kleine, aber feine Raumjacht auf dem Flugfeld stehen.
    Unwillkürlich seufzte Malkar Zafier auf und sah erleichtert hin zu der glänzenden, stromlinienförmigen Jacht.
    Zum Greifen nah. Wenn wir erst einmal unauffällig von hier gestartet sind, dann haben wir es hinter uns, dann kann uns kaum noch etwas passieren. Niemand wird wissen, wo er nach uns suchen muss.
    Er hielt sich zusammen mit Cento und dem anderen Sampi an der Wand. Nicht, dass sie jemand hier hätte sehen können, aber man wusste ja nie. Man suchte nach ihnen, vielleicht waren Wachen aufgestellt.
    Nun, er hätte das zumindest getan. Immerhin waren sie die Hauptverdächtigen. Kaum denkbar, dass man nicht nach ihnen fahndete.
    Schließlich kamen auch Miso Vorrog und Cento. Wieder schien Zafier etwas seltsam mit Vorrog zu sein. Die Art, wie er sich bewegte, sprach - wenn er überhaupt ein Wort von sich gab -, wie er einen ansah.
    Hölzern. Ja, das war das Wort. Irgendetwas war mit ihm.
    Doch Zafier dachte nicht weiter darüber nach. Sie mussten hier weg und Vorrog war die einzige Chance. Zwar hatten er und die anderen auch noch Raumjachten, aber er selbst musste zugeben, dass seine sich nicht in der Hauptstadt befand. Wenn das hier schiefging, dann würden sie die Reise auf die andere Seite des Planeten antreten müssen. Zu seinem Landsitz, zu seiner Jacht. Ein weiter Weg - bei dem man sie ganz sicher erwischen würde, so viel stand fest.
    Erleichtert merkte Zafier, dass Vorrog sich jetzt - hölzern hin oder her - an die Spitze der fünf Sampi setzte. So, als wäre alles in bester Ordnung (immerhin gab es höchstwahrscheinlich Überwachungskameras, die ihre Bewegungen mitschnitten - und denen, die auf die Bilder sahen, sollte nichts Unauffälliges ins Auge springen), gingen sie hinüber zur Treppe, die sie hinunter aufs Flugfeld und zu der Raumjacht bringen würde.
    Ich schwöre, ich werde erst wieder ruhig atmen, wenn wir im Orbit sind , dachte Zafier, als er durch die Luftschleuse die gigantisch große Fläche betrat, auf der Kriegsschiffe und andere Raumer der Ewigen landeten und starteten.
    Plötzlich wurde er von Cento zurückgerissen. »Vorsicht. Eine Patrouille.«
    Zafier zuckte zusammen und presste sich an die Mauer. Zwei Wachleute kamen in einem kleinen Gleiter vorbeigeschwebt. Sie kontrollierten wahrscheinlich die Ein- und Ausgänge der Hallen aufs Flugfeld. Die fünf Sampi atmeten kaum, als der Gleiter mit kaum hörbarem Summen dicht an der Tür vorbeiflog. Selbst die Stimmen der Wachleute waren zu hören. Sie unterhielten sich beide über irgendetwas Belangloses, aber dennoch sah Zafier, als er ihnen hinterhersah, dass sie nicht einander zugewandt waren, sondern die Ein- und Ausgänge überwachten.
    Beinahe war er erleichtert. Dass sie jetzt doch noch auf eine Patrouille getroffen waren, beruhigte ihn, es wäre auch zu suspekt gewesen, wenn sie niemandem über den Weg gelaufen wären.
    Er erwischte sich bei dem Gedanken, dass sie wahrscheinlich unter Nazarena Nerukkar nicht so weit gekommen wären. Die letzte ERHABENE hatte entschieden mehr Biss gehabt - und das war für einen ERHABENEN DER DYNASTIE auch ein Muss. Ein ERHABENER musste sich durchsetzen, nicht nur gegen andere Besitzer von Machtkristallen, auch gegen Widerstand und jeden, der ihnen nicht gehorchte.
    Ein ERHABENER, der ein Ewiger war, hätte keinen aus den Terminals gelassen. Er hätte den Flugplatz und die Raumjachten umstellt, dass sie nicht einmal in die Nähe eines überlichtschnellen Antriebs gekommen wären.
    Nicht, dass er und die anderen Sampi dem neuen ERHABENEN nicht wirklich eine höhere Intelligenz zutrauten als beispielsweise Nazarena Nerukkar. Aber dieser Morano war noch nie auf der Kristallwelt gewesen. Er war im Nachteil. Und so, wie ihn das Volk begrüßt
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