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0945 - Zielort Kristallwelt

0945 - Zielort Kristallwelt

Titel: 0945 - Zielort Kristallwelt
Autoren: Susanne Picard
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aufzuschlagen und sich zu setzen.
    Um ihn herum standen William, Dylan und Fu Long. Tan Morano war verschwunden. Der Hof sah verwüstet aus, überall lagen die Trümmer des steinernen Löwen.
    »Danke, Fu Long«, war das Erste, was er krächzte.
    Der Fürst der Finsternis nickte nur. »Meine Spione haben mir zugetragen, dass Tan Morano die Sippen vernichtet hat, die sich seinem Ruf widersetzten. Es sah nach einem Rachefeldzug hier auf der Erde aus und so war es logisch, dass er dich als einen der Gegner auf der Erde ausmachen würde. Er hatte auch das letzte Mal schon den Eindruck, dass du mit ihnen zusammengearbeitet hast.«
    »Und warum… warum hast du mir geholfen? Das hättest du nicht tun… tun müssen.«
    »Wenn du glaubst, dass ich warte, bis der ERHABENE DER DYNASTIE erst die Hölle und dann meine eigene Stadt verwüstet, dann irrst du«, sagte Fu Long kalt. »Und außerdem lagst du beinahe besiegt am Boden. Es gab keine bessere Gelegenheit, ihm zu zeigen, dass er das vielleicht mit dir, nicht aber mit mir machen kann.«
    Fu Longs Stimme klang kalt und unbeteiligt und Zamorra verabschiedete sich von dem Gedanken, dass der Fürst der Finsternis ihm zuliebe oder aus alter Freundschaft eingegriffen hatte. Wenn dem so war, würde er es nicht zugeben.
    »Ich verstehe«, murmelte er. »Ich werde also auch besser nicht fragen, ob du vielleicht geblufft hast, was deine Möglichkeiten angeht, Morano zu besiegen. Trotzdem bedanke ich mich. Dass du aufgetaucht bist, hat mir zweifellos das Leben gerettet.«
    Fu Long nickte kurz. »Ich werde gehen. Ich muss herausfinden, was die Hölle derart verunsichert.« Damit wandte er sich grußlos ab und ging die Auffahrt hinunter.
    Zamorra sah ihm hinterher und hoffte halb, ihn verschwinden zu sehen.
    »Junge, Junge, der ist ja mal cool«, hörte er eine Stimme neben sich. Zamorra musste lachen, während William ihn beiseite schob, um seinem Herrn aufzuhelfen.
    »Ich wäre Ihnen sehr verbunden, wenn Sie mit anfassen könnten, Master Dylan.«
    Dylan starrte ihn böse an, griff Zamorra aber dennoch unter die Arme.
    Als der Professor sich noch einmal umwandte, um Fu Long hinterherzusehen, der sich noch auf der Auffahrt befinden musste, war der chinesische Vampir spurlos verschwunden.
    Typisch , dachte Zamorra. Hauptsache, er bleibt undurchschaubar.
    ***
    Sinje-Li stand neben Vesto Jendar auf einer Antigravplatte.
    Hinter ihr standen zwei Vampire ihrer Leibwache für den ERHABENEN, sie selbst war mit einem Fernglas ausgerüstet.
    Gestern Abend erst hatte der Architekt des ERHABENEN ihr Bescheid gegeben, dass er die Bauarbeiten am Kristallpalast abgeschlossen hatte. Nach der Demonstration Tan Moranos hatte es keine Schwierigkeiten mehr gegeben - von einigen aufmüpfigen Arbeitern abgesehen, die Vesto Jendar aber sofort gemeldet hatte.
    Sinje-Li musste beim Gedanken an die Gesichter dieser Ewigen lachen. Wie erstaunt und wie entsetzt hatten sie ausgesehen, als ihnen klar wurde, dass Vampire keine Dhyarra brauchten, um ihre Macht zur Schau zu stellen! Sie selbst hatte diese aufrührerischen Kerle vor sich zitiert. Arrogant hatte der Wortführer der Aufständischen ihr zu verstehen gegeben, um wie viel höher doch ein Ewiger einzuschätzen sei, als ein dreckiger kleiner Blutsauger von der Erde.
    Sinje-Li hatte sich zuerst geärgert, doch dann hatte sie ihm die Hand in die Haare um den Nacken geschoben, seinen Kopf nach hinten gezogen und hatte dann ihre rasiermesserscharfen Zähne in seine Halsschlagader gebohrt. Er war viel zu überrascht gewesen, um irgendetwas unternehmen zu können. Die anderen hatten ebenfalls, dem Beispiel der Raubvampirin folgend, den Ewigen genommen, den sie festhielten und bald schon war der Aufstand Geschichte.
    Auch die bürgerkriegsähnlichen Zustände auf den Straßen der Hauptstadt waren mittlerweile nicht mehr akut. Sinje-Li hatte getan, was Morano ihr befohlen hatte, und die Vampire in ein Gebiet auf der Südhalbkugel gebracht. Dank Vesto Jendars und einiger anderer Alphas, die einen Dhyarra besaßen, war dort innerhalb kürzester Zeit eine prachtvolle Stadt entstanden, in der die Vampire leben konnten. Regelmäßig wurden die verschiedensten Spezies dorthin gebracht, damit keines der Kinder der Nacht hungern musste. Auch Ewige waren darunter, es war eine gute und effiziente Form der Bestrafung, wie Sinje-Li festgestellt hatte.
    Und Vergehen gab es nach den vom neuen ERHABENEN aufgestellten Regeln genug. Dem ERHABENEN würde die Situation gefallen,
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