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0945 - Zielort Kristallwelt

0945 - Zielort Kristallwelt

Titel: 0945 - Zielort Kristallwelt
Autoren: Susanne Picard
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Spaß selbst abstauben. Vergiss es!«
    Zamorra musste grinsen. »Na, ich wollte eben nicht, dass mein begabter Azubi zu früh ins Gras beißen muss.«
    »Keine Sorge, Herr Professor, ich werde darauf achten, dass er keine Dummheiten macht.«
    »In Ordnung, William, Ihnen vertraue ich«, sagte Zamorra gespielt streng. »Dylan? Hier, nimm den E-Blaster. Für den Fall der Fälle. Er überlädt die Körperelektrizität und dürfte das, was da kommt, wenigstens etwas bremsen. Und wenn das nichts hilft, dann schalte vom Paralyse-Modus in den Laser-Modus. Und nun geht bitte die Schlossmauer ab und stellt sicher, dass die Zeichen der M-Abwehr halten.«
    »Aber das haben wir doch erst vorhin…«
    »Bitte!«
    »Na schön.«
    Er sah den beiden hinterher, wie sie um den hinteren Teil des Schlosses verschwanden. Irgendwie fand Zamorra tröstlich, dass die beiden da waren und sich weigerten, einfach so zu verschwinden. Er war nicht allein, auch wenn er dieses Gefühl seit Nicoles Auszug regelrecht kultiviert hatte.
    Er atmete noch einmal tief durch und wollte seine Aufmerksamkeit wieder auf das Feuerwerk vor der Schlossauffahrt richten.
    In diesem Moment schien die Welt zu explodieren.
    ***
    Die Stille danach war unheimlich.
    Und auch wenn Zamorra telepathisch nicht sonderlich begabt war, er hatte wie schon beim Angriff selbst den Eindruck, dass dieser monströse Knall nicht nur auf einer physischen Ebene ohrenbetäubend gewesen war, sondern auch auf der magischen.
    Er lauschte.
    Aber nichts war zu hören. Die Sekunden der absoluten Stille schienen sich zu einer kleinen Ewigkeit auszudehnen. Zamorra fragte sich, ob sein Gehör beeinträchtigt war, doch sein Gleichgewichtssinn funktionierte noch. Er war versucht, einfach aufzustehen und über den Hof zu sehen, doch irgendetwas hielt ihn in seinem Versteck.
    War dieses Etwas endlich durch die M-Abwehr gekommen? Oder war es letztendlich daran zerbrochen? Was war wahrscheinlicher? Die M-Abwehr war unglaublich zuverlässig, ja, aber andererseits hätte Zamorra gleich mehrere mächtige Dämonen nennen können, die sie zumindest überwinden konnten. Nichts schien mehr sicher.
    Doch bevor er die Frage entscheiden konnte, erklangen auf einmal… Schritte.
    Normale Schritte, wie von einem Menschen. Nicht die schweren Tritte eines Dämons oder Monsters, dessen Krallen sich in den Kies gruben und das schnaufte oder mit den Zähnen knirschte.
    Die Schritte hielten an. Zamorra wagte für einen Moment kaum zu atmen. Dann nahm er sich zusammen und aktivierte das Amulett. Mit einem Satz sprang er aus seiner Deckung und befahl in Gedanken Merlins Stern , den Gegner anzugreifen. Ein Blitz schoss aus dem Drudenfuß in der Mitte der Silberscheibe und zischte dem Gegner entgegen. Für einen Moment war Zamorra geblendet.
    Dann war es vorbei.
    Aus dem Licht trat eine Gestalt, etwas kleiner als Zamorra und kam direkt auf ihn zu.
    »Hast du wirklich geglaubt, dass du mich so einfach besiegen kannst?«
    Die Stimme lachte leise. Es klang kalt und berechnend und war alles andere als ein fröhlicher Laut. Dennoch - vielleicht war es gerade dieser Umstand, dank dem Zamorra erkannte, wer da vor ihm stand.
    Tan Morano.
    Zamorra fühlte sich mit einem Mal klein und unbedeutend. Er wusste, dass William und Dylan im Hintergrund waren, doch angesichts der Tatsache, dass hier vor ihm ein lebender Dhyarra stand, schienen die beiden eine klägliche Unterstützung zu sein. Als er Morano das letzte Mal gegenübergetreten war, hatte er zwar bereits Teds Machtkristall gehabt, doch es hatte so ausgesehen, als könne er ihn nur mit Mühe handhaben. Und der Uskuge Dalius Laertes war bei ihm gewesen.
    Wie hat er es nur geschafft, damit zu verschmelzen? Und vor allem: Wie können wir ihn jemals wieder davon trennen? Und das werden wir Ted zuliebe zumindest versuchen müssen.
    »Du bewunderst mich, nicht wahr?« Tan Moranos Lächeln wurde noch eine Spur verächtlicher. Er trug eine Art Raumanzug, ähnlich dem der Ewigen und doch anders, golden und mit einem roten Brustharnisch. Zamorra erinnerte sich an einige Heftchen, die er bei Rhett noch vor ein paar Monaten gesehen hatte.
    Er sieht aus wie Iron Man aus den Comics .
    Doch er unterschied sich auch. Am Halsansatz stand die Kombination offen und ließ Zamorra erkennen, wo der Kristall in Tan Morano eingedrungen war. Er leuchtete unter der Haut blau und schickte dieses trübe und gefährliche blaue Licht über den ganzen Körper.
    »Ich bewundere dich nicht«, sagte Zamorra.
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