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0945 - Zielort Kristallwelt

0945 - Zielort Kristallwelt

Titel: 0945 - Zielort Kristallwelt
Autoren: Susanne Picard
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das ganz klar ist. Doch die Gefahr, von der du sprichst, ist mir als Fürst des Knochenthrons nicht verborgen geblieben. Auch Zamorra nicht. Diese Gefahr gilt nicht nur den Vampiren.«
    Tan Morano verschränkte die Arme vor der Brust. »Nichts anderes aber interessiert mich.«
    »Das muss es nicht. Kehre auf deinen Kristallplaneten zurück. Herrsche dort über die Vampire, die deinem Ruf gefolgt sind. Ich werde dir diese Stellung nicht streitig machen. Aber ich werde dir nicht erlauben, in die Angelegenheiten der Hölle einzugreifen, damit wir uns recht verstehen.«
    »Wer würde es mir verbieten?«, fauchte Morano. Er wischte mit seiner Hand durch die Luft und ein Ball magischen blauen Feuers schoss auf Fu Long zu. Doch zu Zamorras Erstaunen blieb der Flammenball nur ein paar Zentimeter von Fu Longs Brust entfernt in der Luft stehen. Fu Long nahm ihn in die Hand und betrachtete ihn neugierig. Dann knüllte er den Ball zusammen, bis dieser mit einem harmlosen Puff verschwunden war. Fu Long lächelte. »Ein nettes Spielzeug. Und wie du siehst, habe ich auch einige Tricks auf Lager. Aber ich habe wirklich kein Interesse daran, Zeit mit so etwas zu verschwenden. Wir haben dasselbe Ziel - du willst die Vampire vor dieser Gefahr beschützen, von der du geträumt hast, ich die Hölle. Zamorra befürchtet, dass diese Gefahr auch die Erde und die Menschen betreffen wird. Wenn es Narren wie die Meladiers und die Wrukolakas gibt, die persönliche Animositäten über eine derartige Bedrohung stellen, die offenbar uns alle betrifft, dann ist das weder dein noch mein Problem.«
    Der ERHABENE schwieg. Es war zu erkennen, dass ihm nicht gefiel, was er hörte. Zamorra konnte sich schon denken, wieso. Seit Morano mit dem Kristall verschmolzen war, waren seine Allmachtsfantasien ins Unendliche gewachsen. Es gefiel ihm einfach nicht, dass jemand dem widerstehen konnte.
    Doch Fu Long machte das sehr geschickt und der Meister des Übersinnlichen hütete sich, mit Worten einzugreifen. Obwohl er sich insgeheim fragte, was passieren würde, griffe der ERHABENE den Fürsten der Finsternis an.
    Bitte nicht in meinem Hof , schoss ihm unwillkürlich durch den Kopf. William wird schon Mühe genug haben, den Steinlöwen ersetzen zu lassen. Der Hof wird wochenlang eine Baustelle sein.
    Morano ließ Fu Long nicht aus den Augen, als er wieder eine Geste mit der Linken vollzog. Zamorra wurde hochgerissen und kam wacklig auf die Füße.
    »Ich werde nicht vergessen, dass ihr beide euch mir widersetzt habt«, sagte er dann. »Doch in einem hat dieser Feigling von einem Höllenfürsten recht: Wir müssen erst gegen diese Bedrohung vorgehen. Und ich sage euch eins - ihr werdet nach mir schreien und ich werde nicht antworten. Bis diese Bedrohung euch vernichtet hat. Ich werde darauf keine Kraft verschwenden, doch ich werde jede Minute genießen, in der ihr alle vernichtet werdet.« Noch einmal krümmte er einen Zeigefinger und Zamorra schrie auf. Der Schmerz, der ihn durchzuckte und das nach wie vor bestehende Energiefeld des Amuletts durchbrach, als wäre es nicht vorhanden, war beinahe unerträglich. Jede Faser seines Körpers schien explodiert zu sein, roter Nebel erschien vor seinen Augen.
    Wieder stürzte er, doch er spürte den Aufprall nicht.
    ***
    »Hey, Zamorra. Alles klar mit dir?… O Mann, der ist total weggetreten!«
    Zamorra versuchte, die Augen zu öffnen, doch er stellte fest, dass ihm die Kraft dazu fehlte. Er bemühte sich, ruhig zu atmen. Die Stimme klang aufgeregt und direkt über ihm.
    »Da schimmert immer noch ein grünes Energiefeld um dich rum! Du solltest das echt abstellen, hast du nicht gesagt, das kostet dich Kraft?«
    Zamorra fielen klare Gedanken schwer. War das Dylan? Warum hätte er den Schutz abstellen sollen?
    »Zamorra, im Ernst. Mach das Ding aus. Es droht keine Gefahr mehr! Dieser durchgeknallte Dr. Manhattan im Iron-Man-Kostüm ist weg.«
    Weg?… Zamorra überlegte, ob er glauben sollte, was er da hörte. Andererseits - er war so schwach, dass der magische Schutzschirm wohl nichts mehr abgehalten hätte.
    Er bewegte die Lippen und glaubte, gleich wieder zusammenbrechen zu müssen.
    »Na gottseidank, wenigstens etwas.«
    Zamorra spürte, wie sich eine eisige Hand auf seine Stirn legte. Sofort schien es ihm etwas besser zu gehen, aber auf eine ungesunde, kranke Art. Er wusste, er würde in absehbarer Zeit ins Bett müssen. Wahrscheinlich würde er Tage schlafen müssen. Doch auf einmal fand er die Kraft, die Augen
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