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0945 - Verdammte Totenbrut

0945 - Verdammte Totenbrut

Titel: 0945 - Verdammte Totenbrut
Autoren: Jason Dark
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auf, entschuldigte sich und erzählte, daß sie in seiner Wohnung gewesen waren. Zumindest die Stimmen. Mitten in der Nacht! Sie hatten ihn ausgelacht, und sie hatten davon gesprochen, ihn zu opfern.
    »Wem?«
    »Der Figur, nehme ich an.«
    Ich nickte. »Akzeptiert. Aber direkt gesehen oder gefühlt haben sie Ihre drei Verflossenen nicht?«
    »Nein, noch nicht. Doch sie verfolgen mich. Ich glaube auch fest daran, daß sie sich irgendwann in ihrer wahren Gestalt zeigen. Daß sie wiederkommen werden. Als Zombies, als untote Wesen, und da fiel mir ein, daß es sie ja gibt.«
    »In der Tat«, stimmte ich schief lächelnd zu. »Was haben Sie sich denn vorgestellt, was ich tun soll?«
    »Nach Bath kommen.«
    »Wo Sie noch immer leben?«
    »Ja, aber in einer anderen Wohnung. Ich bin ausgezogen und lebe jetzt in einem Altbau. Es ist ein Haus aus der Jugendstilzeit - mit einem Garten. Die Wohnungen dort sind in der Regel an Kurgäste vermietet, ich habe eine im Parterre bekommen und bin ganz zufrieden.«
    »Sie leben allein dort?«
    »Nein!«
    »Ach!« Ich war überrascht. »Gibt es noch eine vierte Frau, die Sie aufs Glatteis führen will?«
    »Ja und nein. Es gibt die vierte Frau, aber ich glaube nicht, daß sie mich aufs Glatteis führen will.«
    »Wie heißt sie?«
    »Wendy Starr.«
    »Und wo haben Sie die Dame kennengelernt? Auch in Bath, dem netten Kurort?« fragte ich etwas spöttisch.
    »Überhaupt nicht. Sie stammt aus London. Ich kenne sie seit Jahren, und wir haben uns zufällig getroffen. Sie ist jetzt geschieden, ich lebe auch allein, und so ist Wendy eben nach Bath gezogen. Seit drei Wochen lebt sie bei mir.«
    »Weiß sie über Sie Bescheid?«
    Er schüttelte den Kopf. »Ganz und gar nicht. Auch, wenn Sie es nicht für möglich halten, Mr. Sinclair, aber Wendy Starr bedeutet mir tatsächlich etwas. Ich will nicht von der großen Liebe sprechen, aber allmählich möchte ich schon zur Ruhe kommen.«
    »Das ist wünschenswert.«
    »Eben.«
    Ich schaute ihn an und hatte meine Stirn dabei gerunzelt. »Sie erwarten von mir, daß ich jetzt nach Bath fahre und mich um Sie, das Haus, die Figur und auch um die drei Frauen kümmere, falls es sie denn noch als Untote gibt.«
    »Das wäre mein Wunsch.«
    »Kehren Sie heute noch nach Bath zurück?«
    »Nein, nicht in dieser Nacht. Außerdem habe ich etwas getrunken. Das kann ich nicht riskieren. Ich habe mir hier in London ein Hotelzimmer genommen.«
    »Allein?«
    »Ja. Wendy wollte nicht mit. Sie liebt Bath. Es hat geschneit, und der Ort sieht wie verwunschen aus unter der Schneedecke. Hinzu kommt, daß Wendy gern malt. Sie hat einige Motive im Auge. Ich würde sie dabei nur stören. Morgen fahre ich zurück.« Er blickte mir in die Augen. »Und was ist mit Ihnen, Mr. Sinclair?«
    »Da habe ich frei«, erwiderte ich lächelnd. »Es ist Samstag. Mein Freund und Kollege hat sich mit seiner Partnerin schon heute auf die Socken gemacht, um irgendwo auf dem Land den ersten Schnee zu erleben. Wir haben einen ziemlich stressigen Job im Norden hinter uns gebracht und wollten eigentlich pausieren.«
    »Schade.«
    Ich hatte die Trauer in seiner Stimme sehr wohl gehört und richtete ihn seelisch wieder auf. »Damit habe ich nicht gesagt, daß ich nicht nach Bath fahre. Ich werde mich dort ein wenig umschauen und möchte auch, daß die Autos gehoben werden.«
    »Warum?«
    »Ganz einfach. Sie haben die Leichen in den Kofferräumen verborgen. Wenn Sie dort sind, kann ich für Sie nichts tun. Finde ich sie nicht, ist auch noch nicht sicher, daß sie als Untote unterwegs sind. Eine gewisse Portion Skepsis müssen Sie mir schon zugestehen, Mr. Cox.«
    »Es sind drei Autos«, murmelte er.
    »Und drei verschwundene Frauen, deren plötzliches Fortbleiben niemand bemerkt hat.«
    »Genau das ist das Problem, Mr. Sinclair, genau das. Deshalb bin ich ja davon überzeugt, daß man mich reingelegt hat.« Er tippte mit dem Zeigefinger mehrmals gegen seine Brust. »Ich bin ausgesucht worden. Ich allein. Ich bin in die Falle getappt. Sie haben mich ausgesucht, und sie müssen ein Leben im Schatten geführt haben, deshalb ist es auch keinem aufgefallen, daß sie verschwunden sind. Verstehen Sie das, Mr. Sinclair?«
    »Schon, nur möchte ich so weit noch nicht gehen, aber wir werden ja sehen, wie sich der Fall noch entwickelt. Zumindest die Autos müßten wir in diesem Baggerloch finden.«
    »Ganz bestimmt.«
    »Können Sie mir erklären, wie ich dorthin kämme?«
    Er holte einen zusammengefalteten
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