Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0945 - Verdammte Totenbrut

0945 - Verdammte Totenbrut

Titel: 0945 - Verdammte Totenbrut
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
sich in meinem Beisein.«
    »Wo geschah das? Auch in dem Haus?« Er nickte.
    »Ich wundere mich über Sie, Mr. Cox. Sie hätten doch mißtrauisch werden müssen, als bei dieser Caroline Dee das gleiche passierte wie bei Betty Lane.«
    »War ich auch.«
    »Und trotzdem sind Sie wieder in dieses Haus gegangen.«
    »Ich wollte es eben wissen. Ich fühlte mich stark genug, aber dem war nicht so.«
    »Und Sie haben die Tote wieder verschwinden lassen?«
    »So ist es.«
    »Stimmt. Da war ja noch Sharon Winters. Wie ist sie denn ums Leben gekommen?«
    »Ich habe sie erschossen«, flüsterte er. »Bitte - wie das?«
    »Im Kampf mit mir. Auch in dem Haus. Auch vor dieser Figur.« Er schüttelte den Kopf. »Ich weiß es selbst nicht, was mich immer wieder in diesen Keller trieb. Es war wie ein Zwang. Ich mußte den Frauen folgen, ich stand unter einer anderen Kontrolle. Sie - ich meine natürlich Sharon, war völlig anders. Ich hatte den Eindruck, als wollte sie mich und sich selbst umbringen. Als ich sie davon abhalten wollte, ist es dann passiert. Die Mündung der Waffe geriet sehr nahe an ihren Kopf. Wir kämpften miteinander. Ob sie oder ich letztendlich den Anstoß gab, weiß ich nicht mehr, jedenfalls starb sie durch einen Schuß in den Mund. So ist es gewesen, so und nicht anders. Bin ich jetzt ein Killer, Mr. Sinclair?«
    Ich drehte mein leeres Bierglas. Die Kellnerin hatte es wohl als Zeichen angesehen und stellte mir ein gefülltes hin, auch meinem Gegenüber brachte sie ein Bier. Erst als wir getrunken hatten, gab ich Cox eine Antwort.
    »Sie haben sich natürlich strafbar gemacht.«
    »Aber ich bin kein Killer.«
    »Moment, Sie haben sich strafbar gemacht. Sie haben drei Verbrechen vertuscht.«
    »Ja, ich mußte es.«
    »Warum?«
    Er hob die Schultern. »Ich weiß es nicht. Es ist mir auch selbst unverständlich. Immer wenn ich mich entschloß, zur Polizei zu gehen, da bekam ich eine Sperre. Mir war, als hätte mir jemand eine Nachricht zugeschickt, es nicht zu tun. Und diese Nachricht ist so intensiv, daß sie mein normales Denken überschattete. Ich wurde auf geistigem Weg oder wie auch immer gezwungen, meiner normalen Bürgerpflicht nicht nachzukommen. Das ist doch ein Wahnsinn, das ist etwas, was ich mir überhaupt nicht erklären kann, Mr. Sinclair.«
    »Stimmt.«
    Er kam noch einmal auf seine erste Frage zurück. »Halten Sie mich jetzt für einen Killer?«
    »Nein, nicht im üblichen strafrechtlichen Sinne.«
    William Cox stieß die Luft aus. »Danke, Mr. Sinclair. Sie glauben gar nicht, wie mich das beruhigt.« Er lachte. »Jetzt fällt ein Teil von dem ab, was mich seit Wochen belastet.« Er lächelte. »Und ich bin froh, den Weg zu Ihnen gefunden zu haben, bevor dieser Fall ins Finale geht.«
    »Sie glauben an ein Finale?«
    »Ja, ja!« stieß er hervor und trank so hastig, daß das Bier überschwappte und an seinem Kinn entlanglief. »Ich glaube nicht nur an ein Finale, ich weiß sogar, daß es kommen wird.«
    »Wo, wann und wie?«
    »Sie sind hinter mir her, Mr. Sinclair!« raunte er mir über den Tisch hinweg zu und schaute sich mit weiten Augen um, als stünden die Geister der Verstorbenen hinter ihm. »Sie sind tot, aber sie sind nicht richtig tot. Ich habe diese verdammte Figur im Keller des Hauses gesehen. Ich kann sie Ihnen beschreiben. Ich habe das Licht in ihr entdeckt, dieses rote, widerliche Licht, das mir anders vorkam als eine Bordellbeleuchtung.«
    »Wie denn?«
    »Sie können mich auslachen, aber es kam mir vor wie die Glut aus der Hölle. Man hat doch immer davon gesprochen, daß in der Hölle ein rotes, unheimliches Licht glüht, zu vergleichen mit einem gewaltigen, unermeßlich großen Auge…«
    »Sorry, aber da wissen Sie mehr als ich.«
    »Das nehme ich an. Das habe ich auch mal gelesen, als Kind, glaube ich. Wie dem auch sei, dieses verdammte Licht war vorhanden. Es hat aus der Figur hervorgestrahlt, und ich will Ihnen sagen, daß ich mich noch jetzt davor fürchte.«
    »Kann ich verstehen.«
    »Das war meine Geschichte, Mr. Sinclair.«
    »Nicht ganz.«
    »Wieso?«
    »Sie haben zu Beginn unseres Treffens davon gesprochen, daß diese drei Toten zurückgekehrt sind oder im Begriff sind, es zu tun. Damit begründen Sie ja Ihre Angst.«
    »Stimmt.«
    »Dann frage ich Sie direkt. Sind Betty, Caroline und auch Sharon zurückgekehrt?«
    Er senkte den Kopf und starrte in sein Glas. »Ich vermute es«, murmelte er.
    »Aber Sie wissen es nicht?«
    »Na ja, ich hörte ihre Stimmen« Er stieß
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher