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0939 - Das Gesetz der Dynastie

0939 - Das Gesetz der Dynastie

Titel: 0939 - Das Gesetz der Dynastie
Autoren: Volker Krämer
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Asche zu legen versuchten. Lass uns verschwinden. In ein paar Tagen machen wir uns auf die Suche nach dem Kristall. Allerdings habe ich so das Gefühl, wir werden ihn nicht finden.« Als er Laertes' fragenden Blick bemerkte, hob Zamorra beide Hände. »Frag mich nicht, ist nur so ein Gefühl. Also los, machen wir uns auf den schmerzlichen Ritt.«
    Einen Augenblick lang musste Dalius überlegen, was Zamorra nun wieder damit gemeint hatte, doch dann verstand er. »Tut mir leid, wenn du leiden musst, aber anders geht es ja nicht.«
    Ehe der Uskuge zum Sprung ansetzte, hörte er Zamorra murmeln.
    »Und das soll ich dir glauben? Nichts da!«
    ***
    Nazarena ließ die Imagination langsam ausklingen, denn ein rascher Abbruch hätte ihr alles andere als gut getan. Da war noch immer die Schwäche in ihrem Körper, die sie an ihre bittere Niederlage gegen Starless erinnerte. Wenn das alles hier vorüber war, wenn sie den Sieg errungen hatte, dann würde sie sich intensiv um den verräterischen Vampir kümmern. Diesen Schwur erneuerte sie nahezu jeden Tag.
    Ihr fiel das Schweigen in der Zentrale auf. Ein leises Lächeln umspielte ihre schmalen Lippen, die Besatzung musste einen Schock erlitten haben, als sie sich scheinbar aufzulösen begonnen hatte.
    Nerukkar setzte sich energisch auf. Der Kontursessel unterstützte ihre kerzengerade Haltung zusätzlich.
    »Maschinen klar machen. Wir starten mit Höchstwerten. Die Koordinaten übermittele ich höchstpersönlich. Alle Stationen doppelt besetzen.« Sie spürte die fragenden Blicke, die man ihr zuwarf. Nerukkar lachte laut auf.
    »Ich habe unserem kleinen Alpha dort drüben eine Lektion erteilt, die ihm schwer zu schaffen machen wird. Nun locken wir ihn exakt dort hin, wo wir ihn haben wollen.«
    Sekunden lang herrschte Schweigen, doch dann wagte der Beta , der seitlich von Nerukkar saß die Frage zu stellen, die allen auf den Seelen brannte.
    »Verzeiht, ERHABENE, aber verbietet das Gesetz der DYNASTIE nicht den Einsatz von Waffen, wenn dies als Kampfbedingung so ausgemacht war?«
    Nazarena Nerukkar erhob sich aus dem Sessel und blieb direkt vor dem Beta stehen, dem seine Angst deutlich anzusehen war.
    »Natürlich, aber ich habe ja auch nicht gesagt, dass wir unsere Waffen gegen die KRIEGSGLÜCK wenden werden, oder? Wartet einfach ab und gehorcht meinen Befehlen. Das Bewegen der Schiffe ist jedenfalls nicht verboten.«
    Der Beta nickte eingeschüchtert und senkte den Kopf.
    Nerukkar beobachtete mit Befriedigung, dass die Mannschaft ihrer DYNASTIE wie ein Uhrwerk funktionierte. Das Schiff nahm Beschleunigung auf. Ein Blick auf die Kontrollanzeigen und den Bildschirm zeigte der ERHABENEN, dass die KRIEGSGLÜCK nicht folgte. Noch nicht - dort drüben hatte der Alpha Jarno sicher mit anderen Dingen zu kämpfen. Nun, aufgeben würde er ganz sicher nicht. Nazarena musste ihm nur ein wenig Zeit geben, um seine Trauer in unendlichen Hass umzuwandeln. Den Grund hatte sie ihm ja geliefert.
    Dann jedoch würde er ihr in die Falle laufen.
    Nazarena Nerukkar war zufrieden. Alles verlief nach ihrem Plan.
    ***
    Starless hatte alle Häuser des Dorfes durchsucht, zumindest die, die man noch betreten konnte. Es gab eine ganze Menge, die schon beim nächsten etwas kräftigeren Wind in sich zusammenstürzen würden.
    Gefunden hatte er nichts.
    Vielleicht hatte ihn sein Gefühl ja auch getäuscht, doch daran wollte er nicht glauben. Nein, er war sich beinahe sicher, dass zwei seiner Erzfeinde hier gewesen waren - mehr noch: Sie waren im Herrenhaus gewesen, wenn auch nur einen kurzen Augenblick lang. Zamorra und Dalius Laertes offenbar. Sie hatten sich noch rechtzeitig in Sicherheit gebracht, ehe das Chaos über die Gebäude auf der Anhöhe hereingebrochen war.
    Er selbst hatte in letzter Sekunde sein Heil in der Flucht gesucht. Er verstand sich selbst nicht so richtig, aber als absehbar war, dass die Katastrophe nicht mehr aufgehalten werden konnte, hatte er dennoch einen Versuch gestartet, Tan Morano aus der römischen Villa zu holen.
    Er hatte es natürlich nicht geschafft, denn der blaue Nebel, den Laertes für eine Inkarnation der Dhyarra-Energie hielt, die aus dem Kristall selbst entstanden war, hatte ihn zurückgeworfen. Um ein Haar wäre er Opfer der gewaltigen magischen Entladung geworden, die beide Häuser regelrecht geschreddert hatte. Das Dach der alten Villa hatte sich in ein Geschoss verwandelt, das hier im Dorf für Verwüstung gesorgt hatte.
    Kein Stein blieb auf dem anderen. Morano,
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