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0939 - Das Gesetz der Dynastie

0939 - Das Gesetz der Dynastie

Titel: 0939 - Das Gesetz der Dynastie
Autoren: Volker Krämer
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es geschafft, sich durch den Machtkristall aufzuteilen. Der Teil, der nun direkt vor Munia stand, reichte jedoch vollkommen aus, diesen Akt der Tragödie einzuläuten.
    Jarno spurtete los, den Kristall auf Nerukkar gerichtet, doch er fürchtete ihn einzusetzen, denn Munia war viel zu nahe bei seinem Ziel. Aidan sah, wie Nalan sich mit lautem Gebrüll ebenfalls in Bewegung gesetzt hatte.
    Sie hatten beide keine Chance, um noch eingreifen zu können.
    Ein Leuchten drang aus Nerukkars Kristall - nur ganz kurz - dann löste sich das Abbild der ERHABENE wieder auf.
    Am Boden lag Munia.
    In ihrer Brust klaffte ein großes und hässliches Loch.
    Jarno hörte sich schreien. Dann war er heran, fiel neben Munias Körper zu Boden.
    Die Augen der Frau, die er so geliebt hatte, waren gebrochen.
    Munia war tot.
    Und mitten in der Zentrale der KRIEGSGLÜCK stand ein unförmiges Wesen, das mit lautem Wehklagen den Tod seines Geminis verkündete.
    ***
    Das Dach der alten Villa stürzte wie ein Komet auf das Dorf.
    Zamorra sah, wie Laertes schwarze Strahlen aus seinen Händen feuerte, die exakt die Brocken pulverisierten, die ihm gefährlich nahe kommen würden. Den Rest, den er nicht auch noch zerstören konnte, wehrte er mit einem nicht minder schwarzen Schutzschild ab, der aus der Magie seines Volkes bestand - oder aus der Tatsache, dass Dalius über Jahrhunderte einen Körper mit seinem Sohn geteilt hatte. Sajol hatte sich zu einem magischen Phänomen entwickelt, das von nichts und niemandem auf Dauer in seine Schranken gewiesen werden konnte.
    Als Vater und Sohn schließlich getrennt wurden, weil Sajol sich für seinen ganz eigenen Weg entschieden hatte, war in Dalius einiges von dessen Kräften verblieben. Zamorra staunte nicht selten, was sein Freund so alles vollbringen konnte.
    Der Meister des Übersinnlichen selbst war erfreut, dass Merlins Stern automatisch reagierte und den Schutzschirm aus grünlich wabernder Magie aufbaute, der die herabstürzenden Gesteinsbrocken locker abwehrte. Zumindest das machte das Amulett also ohne ausdrücklichen Befehl von Zamorra. Das ganze Spektakel dauerte nur kurz, und trotzdem fühlte der Professor deutlich, wie der Schutzschirm an seiner Substanz zehrte.
    Was war das Amulett nun? Fluch oder Segen?
    Eindeutig konnte er das nicht beantworten - noch nicht.
    Zamorra blickte sich um, als das Steingewitter vorüber war. Vom Dorf war nicht sehr viel übrig geblieben, denn die wenigen Häuser, die noch bewohnbar gewesen waren, hatten allesamt ihren Teil abbekommen. Nun, vielleicht würde sich ja in naher Zukunft irgendwer einmal um diese Region kümmern, doch wenn nicht, dann würde das hier noch viele Jahre lang ein Geisterdorf bleiben.
    Irgendwie schienen die Behörden auf dieser Insel sich nicht gerne mit solchen Problemen zu befassen. Ein Vorteil für Tan Morano, den man hier hatte schalten und walten lassen wie einen Großgrundbesitzer aus längst vergangenen Zeiten. Dalius Laertes trat zu dem Parapsychologen. Mit einer Bewegung wies er auf die Szenerie, die sich von hier unten aus zum größten Teil nur erahnen ließ.
    »Das hat sicher niemand überlebt. Ich frage mich nur, was aus dem Machtkristall geworden ist.« Zamorra blickte konzentriert zur Anhöhe hinauf. Die Überreste der beiden Gebäude brannten lichterloh. Der Franzose war sich beinahe sicher, dass sich keine Feuerwehr blicken lassen würde. Wer hätte die auch benachrichtigen sollen? Er gab Laertes recht. Wenn Sinje-Li und Starless nicht schlau genug gewesen waren, sich rechtzeitig in Sicherheit zu bringen, dann konnten selbst sie als Vampire das nicht unbeschadet überstanden haben.
    Und Morano? Zamorra war überzeugt, dass der Machtkristall ihn getötet hatte. Was da genau geschehen war, konnte er nicht einmal ahnen, doch es sah so aus, als hätte der alte Vampir mit dem Kristall experimentiert. Das hatte ja nicht gut gehen können.
    Zamorra blickte Laertes ernst an.
    »Wir können da jetzt nicht nach Teds Dhyarra suchen. Bis die Flammen erloschen sind und sich das alles auch noch abgekühlt hat, werden vielleicht Tage vergehen. Um solche Brände kümmert sich hier niemand.«
    Der Uskuge nickte.
    »Dann können wir hier nichts ausrichten, nicht wahr?«
    »Außer zu verschwinden, denn wie es der Zufall will, könnte sich ja doch mal ein Gendarm oder so durchringen, um hier einmal die Lage zu peilen. Ich habe wirklich keine Lust auch noch Fragen zu beantworten, warum ein paar durchgeknallte Vampire die halbe Insel in Schutt und
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