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0939 - Das Gesetz der Dynastie

0939 - Das Gesetz der Dynastie

Titel: 0939 - Das Gesetz der Dynastie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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Auftauchen hellwach und konzentriert war.
    Lakir bemerkte ihn nicht - gut so.
    Sie blickte in alle Richtungen. Schließlich rief sie seinen Namen. Als sie sich schließlich immer weiter entfernte, sprang Ewigk aus seiner Deckung und nahm Lakirs Platz ein; er bildete sich ein, es könne dienlich sein, exakt die gleiche Position wie die Frau von Parom einzunehmen.
    Dann schloss er die Augen und dachte intensiv an einen großen Raum, in dem Wurzeln durch die Luft schwebten. Diese Vorstellung war sicher mehr als ungenau, aber Ted wusste ja nur wenig von dem, was auf dieser Welt früher geschehen war. Alles, was mit diesen Wurzeln und den weißen Städten zusammenhing, verstand er nicht. Im Grunde interessierte es ihn auch nicht, denn was kümmerte sich ein Pubertierender um Dinge aus der Vergangenheit, die er ja eh nicht mehr ändern konnte?
    Große Hoffnung auf Erfolg hätte er also nicht, doch dann wechselte seine Umgebung rapide.
    Ted Ewigk riss die Augen weit auf. Er hatte es tatsächlich geschafft, doch was er hier nun sah, das war um vieles gigantischer, als er es erwartet hätte. Erwartet hatte er einen wirklich großen Raum oder eine Art Höhle, doch das hier schien ohne Ende zu sein, ohne Begrenzung, egal, in welche Richtung er auch blickte. Woher das schwache Licht kam, das eine völlige Finsternis verhinderte, konnte er nicht ausmachen. Ted stand auf einer Art Plattform, die offenbar frei in der Luft schwebte. Wahrscheinlich war sie einmal rund oder oval gewesen, doch jetzt fehlten große Stücke vom Ganzen, was eine endgültige Bestimmung verhinderte.
    Überall sah Ted Fragmente, Bruchstücke aus einer Masse, die er nicht bestimmen konnte. Holz? Möglich, doch irgendwie passte das nicht, denn als er ein solches Stück aus der Luft angelte, fühlte es sich glatt und irgendwie künstlich an.
    Ein dumpfes Geräusch erfüllte plötzlich die Luft. Ted spürte, wie sich die Haare an seinen Armen hochstellten. Das war unheimlich! So sehr er sich auch anstrengte, so wenig konnte er die Richtung bestimmen, aus der das Knistern und Summen auf ihn zu kam. Dann spürte er, wie ihn etwas beobachtete, sich immer mehr näherte.
    Ted Ewigk wirbelte herum - und erstarrte.
    Was er sah, war gigantisch. Nur einige Schritte von ihm entfernt schwebte knapp über der Plattform eine riesige Kugel, die sicher 30 und mehr Meter durchmaß. Ihre Oberfläche war alles andere als eben. Ted konnte es nicht fassen, aber sie bestand tatsächlich aus Millionen winziger Teile wie das, was er soeben zwischen seinen Fingern hin und her gedreht hatte. Millionen - das war ganz und gar nicht übertrieben, denn die gesamte Oberfläche des Kugelgebildes bestand ja daraus.
    Ein dumpfes Brummen ertönte aus dem Objekt. Langsam, aber unablässig, bewegte es sich auf Ted zu. Der erschrak zutiefst, als die Stimme erklang, die raumfüllend schien.
    »Wer bist du? Was willst du hier?«
    Ted machte einen Satz nach hinten und streckte beide Arme abwehrend gegen die Kugel aus.
    »He, Alter, immer langsam, ja?« In seiner Panik verfiel er in den Slang, den er mit den Kindern bei no tears gepflegt hatte. »Keine Hektik, okay? Ich bin nur hier, weil ich - weil…« Ted stockte, denn sollte er jetzt wirklich einer Monsterkugel erklären, dass er als Spanner unterwegs war, der seine große Liebe keine Sekunde aus den Augen lassen wollte?
    »Ich… weil, weil ich nach Lakir gesucht habe, verstehst du?«
    Die Kugel stoppte ihre Vorwärtsbewegung sofort.
    »Lakir?« Die dunkle Stimme wurde merklich weicher. »Lakir ist unsere Freundin, unsere Wächterin. Früher war es Maiisaro, die über alle Wurzeln gewacht hat, doch sie ging und kam nicht mehr zurück.«
    Ted Ewigk kannte diesen Namen aus den Erzählungen von Zamorra und van Zant. Er hatte den beiden Männern aufmerksam zugehört, als sie ihm erklärt hatten, was es einst mit dieser Welt auf sich gehabt hatte. Geglaubt hatte er ihnen nur einen Bruchteil davon. Der Rest war für ihn Zamorras Märchenstunde gewesen. Jetzt war er sich da plötzlich gar nicht mehr so sicher.
    Die Kugel bewegte sich nun nicht mehr, und Ted Ewigk konnte sie in aller Ruhe betrachten. Sie setzte sich tatsächlich aus diesen Fragmenten zusammen, die hier scheinbar schwerelos durch die Luft flogen. Ted fragte sich allerdings, wie es im Inneren des Objekts wohl aussehen mochte.
    »Lakir hat uns - mir - einen Namen gegeben. Ich heiße Geschor. Der Sinn meiner Existenz ist es, zu heilen. Und wer bist du?«
    Ted Ewigk öffnete den Mund, doch es

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