Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0936 - Belials Abrechnung

0936 - Belials Abrechnung

Titel: 0936 - Belials Abrechnung
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Feinde.«
    »Du meinst John Sinclair!«
    »Das ist er!«
    »Ein Feind?«
    Belial nickte Jane zu. Über sein Gesicht schien ein Schatten zu huschen um es noch düsterer zu machen. »Ja, er ist ein Feind. Er ist mein schlimmster Feind, und ich habe es darauf abgesehen, meine schlimmsten Feinde zu töten. Ich habe euch, ich werde mit euch spielen, aber ich werde euch zuvor etwas zeigen, das ich auf keinen Fall verheimlichen will. Ihr habt Fragen gestellt, ihr sollt die Antworten bekommen.« Mit einer schon theatralischen Geste drehte er sich zur Seite. Er kam den Frauen vor wie ein Magier oder Zauberer, der sich auf einen bestimmten Punkt konzentriert hatte und auch darauf hinarbeitete. Endlich hatte er sein Ziel erreicht, und er war stolz darauf, es den »Besucherinnen« zeigen zu können.
    Belial beherrschte seine Welt. Sie war seine Heimat, in ihr konnte er sich bewegen, sie gehorche einzig und allein ihm, und er sorgte dafür, daß sich die Welt öffnete. Jane und Glenda brauchten sich nicht mal zu drehen oder zur Seite zu gehen, denn Belial hatte dafür gesorgt, daß sich die Welt vor ihnen öffnete. Dabei war er etwas zurückgetreten und war nur bei genauem Hinsehen zu erkennen.
    Vor den Frauen verschwand das graue Dunkel.
    Ein Fenster öffnete sich. Es zeigte aber keine strahlende Helligkeit, sondern nur einen grauen Ausschnitt, unwesentlich heller als das übliche Grau, aber gut zu erkennen.
    »Nein!« keuchte Glenda, »nein…«
    Jane blieb stumm. Sie fraß ihr Entsetzen in sich hinein. Nur hatte sie alle Farbe aus dem Gesicht verloren, und selbst ihre Lippen waren kaum zu erkennen.
    »Seht hin, seht hin…« drang es aus dem Dunkel flüsternd an ihre Ohren.
    »Schaut genau hin, seht ihn euch an. Das ist meine Rache…«
    Beide wollten nicht hinsehen, aber der Zwang war einfach zu groß, und was sie sahen, war ungeheuerlich…
    ***
    Ich befand mich noch immer in Glendas Wohnung und wußte nicht, was ich tun sollte. Es war zum Verrücktwerden. Ich hatte einige Male bei Suko und Shao angerufen und nur die Stimme auf dem Anrufbeantworter gehört. Sie selbst hatten die Räume verlassen, doch wohin sie gegangen waren und wann sie zurückkehrten, stand in den Sternen.
    Nichts lief mehr.
    Ich war ausgeschaltet worden. Ich war nicht mehr mit im Spiel und fühlte mich trotzdem noch als Mittelpunkt, denn begonnen hatte es mit meinem verdammten Alptraum.
    Mit der dunklen Allee, dem kalten, abstoßend wirkenden Pflaster, den Bäumen, die aussahen, als wären sie aus einem Totenreich entlassen worden.
    Dann war ich auf das dunkle Haus zugegangen und hatte es betreten. Dort war ich mir vorgekommen wie ein Gefangener, denn dort hatte ich auch den Schrecken erlebt.
    Glenda und Jane gefangen!
    Nicht nur das.
    Sie waren nackt gewesen, ich hatte die Schnitte auf ihren Körpern gesehen und auch die roten Streifen, die ihre Hälse umschlossen wie dünne, aber tödliche Ketten.
    Das ließ nur einen Schluß zu.
    Beide waren tot!
    Aber Glenda lebte. Ich hatte sie so intensiv gespürt, und was war mit Jane?
    Nicht zu Hause.
    Auch Lady Sarah machte sich Sorgen. Sie hätte ihr Ziel längst erreichen müssen, das war aber nicht geschehen.
    Ich befand mich in einer Stimmung, die zwischen Wut und Verzweiflung schwankte. Es gibt derartige Momente, wo man am liebsten um sich schlagen und alles zertrümmern will, was sich in der Nähe befindet. Hinzu kam, daß ich noch immer nicht wußte, wer sich im Hintergrund aufhielt und für diesen Alptraum gesorgt hatte.
    Es mußte jemand sein, der viel Macht hatte. Ich dachte an den Geruch, der inzwischen schwächer geworden war, aber sich noch in diesem Zimmer aufhielt.
    Den kannte ich.
    Und ich wußte auch, daß es kein guter Geruch war. Zwar sah ich ihn als sehr klar an, auf der anderen Seite aber gehörte er nicht zu denen, in dessen Zentrum ich mich wohl fühlen konnte.
    Hin und wieder hatte ich geschnuppert. Ich wollte ihn noch einsaugen und in der Erinnerung behalten. Natürlich zerbrach ich mir weiterhin den Kopf darüber, wo ich ihn schon wahrgenommen hatte, aber da war keine Lösung vorhanden.
    Dabei lag es nicht mal weit zurück…
    Ich zermarterte mir wieder mein Gehirn und bewegte mich auch durch die gesamte Wohnung. Ich schaute abermals in die restlichen Räume hinein, ohne etwas Bestimmtes erkennen zu können. Es gab keine Glenda Perkins, und mir waren auch keine Veränderungen aufgefallen.
    Die Wohnung blieb, wie sie war. Trotzdem wollte ich sie nicht als normal ansehen. Obwohl ich mich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher