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0936 - Belials Abrechnung

0936 - Belials Abrechnung

Titel: 0936 - Belials Abrechnung
Autoren: Jason Dark
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einfach sein wird, weiß ich selbst, aber…«
    »Ja, es ist die einzige Möglichkeit.«
    »Dann drücke ich dir die Daumen.«
    »Ich werde nicht mehr hier bei Glenda bleiben, das zum Schluß, Sarah. Ich möchte wieder nach Hause fahren und herausfinden, was mit Shao und Suko passiert ist.«
    »Die beiden sind nicht da.«
    »Das weiß ich. Aber ich bin mir plötzlich nicht mehr sicher. Meiner Ansicht nach muß da etwas vorgefallen sein, mit dem ich nicht zurechtkomme. Es will nicht alles in meinen Kopf. Da tut sich was, da ist etwas passiert.«
    »Dann gib auf dich acht.«
    »Werde ich, Sarah, werde ich.«
    Sie legte noch nicht auf, sondern sagte: »Ich hätte eigentlich noch einen anderen Vorschlag gehabt.«
    »Und der wäre gewesen?«
    »Daß du einfach versuchst, dich hinzulegen und einzuschlafen. Es wäre doch möglich, daß dir Belial gefährliche Träume schickt, in denen du dann handeln kannst.«
    »Nein, Sarah, nein. Ich kann sie nicht beeinflussen. Nicht von mir aus, da hat jemand anderer die Macht übernommen. Ich muß mich einfach damit abfinden, die zweite Geige zu spielen. Vorläufig zumindest. Belial wird sich irgendwann zeigen, wenn seine Vorbereitungen beendet sind.«
    »Ähm - Vorbereitungen?«
    »Ja, Sarah. Für mich sind das alles nur Vorbereitungen. Wir bleiben auf jeden Fall in Verbindung und…«
    »Darf ich dir noch etwas sagen, Junge? Auf eine Minute mehr oder weniger kommt es nicht an.«
    »Bitte.«
    »Sei vorsichtig! Ich habe den Eindruck, als wäre dieser Belial dabei, einen grausamen Rachefeldzug durchzuführen. Er will dich, aber er greift dich nicht direkt an. Er versucht es an deinem Umfeld, bei deinen Freunden. Er will sie aus dem Verkehr ziehen, und du, John, sollst später ganz allein dastehen.«
    »Ja«, sagte ich wenig froh. »So könnte es laufen. Muß es aber nicht. Wie dem auch sei, ich werde jetzt zu Suko und Shao fahren. Später gebe ich dir dann Bescheid.«
    »Vielleicht solltest du auch die Conollys warnen.«
    »Himmel, Sarah, hör auf. Das ist…«
    »Ich weiß schon, Junge, du bist mitgenommen. Warten wir es eben ab. Wir hören wieder voneinander.«
    »Ja«, murmelte ich, »das tun wir.« Als ich den Hörer aufgelegt hatte, fiel mir besonders deutlich auf, wie still es doch in Glendas Wohnzimmer war. Nichts hörte ich, keine fremden Geräusche, aber dieser Geruch war nach wie vor da. Zwar abgeschwächt, doch existent.
    »Belial«, flüsterte ich, »Engel der Lügen.« Ich nickte mir selbst zu auf dem Weg zur Wohnungstür.
    »Ich werde dich bekommen. Ich habe dich auch nicht vergessen, aber denke nicht, daß ich mich durch deine Lügen irritieren und fertigmachen lasse. Du hast es schon einmal versucht und hast verloren. Das wirst du auch jetzt.«
    So baute ich mich auf, aber Worte können auch manchmal wie leere Hülsen sein.
    Wenn ich ehrlich sein sollte, dann kam sie mir hier tatsächlich so vor. Mit diesem Gedanken verließ ich das Haus und stieg in meinen Wagen. Es drängte mich sehr, zu meiner Wohnung zu fahren und eine Tür weiter zu gehen, wo Shao und Suko wohnten…
    ***
    Glenda riß ihren Arm hoch und preßte den Handballen gegen ihren Mund. Sie war geschockt, und sie wollte den Mund auch nicht aufhalten, denn nur durch diese Bewegung konnte sie das Entsetzen unterdrücken, das in ihr hochgestiegen war.
    Jane stand auf der Stelle, ohne sich zu rühren. Sie war nur sehr blaß geworden. Auf der Stirn lagen die Schweißperlen, und sie wirkte so, als hätte man eine künstliche Figur in diese Welt gestellt.
    Was die beiden Frauen sahen, war schlimm, sehr schlimm sogar, und mehr als ein Mensch normalerweise ertragen konnte.
    Mittelpunkt bildete ein Mensch, den sie kannten und der ihnen einiges bedeutete.
    Es war John Sinclair!
    Er lag auf dem Rücken und konnte sich nicht rühren, denn seine Arme und Beine waren vom Körper weggespreizt worden, so daß er flach auf dem grauen Untergrund liegend eine großes X bildete.
    Arme und Beine waren an Pflöcke gefesselt.
    Das Gesicht des Geisterjägers zeigte eine ungewöhnliche Blässe. Eine Mischung aus gelblichem Hammelfett und einem bläulichen Schatten, der darauf niederfiel.
    Angst konnten sie auf den Gesichtszügen nicht erkennen, höchstens Lethargie, wie bei einem Menschen, der sich voll und ganz in sein Schicksal hatte fügen müssen.
    Nicht dieser Anblick entsetzte die Frauen so, es war mehr der Hintergrund dieses makabren Stillebens, in das noch keine Bewegung geraten war.
    Dort lauerte etwas.
    Schatten. Noch. Nicht
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