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0933 - Ariolcs Vermächtnis

Titel: 0933 - Ariolcs Vermächtnis
Autoren: Unbekannt
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hübsch höflich, oder du kannst deine Lauscherchen bis an das andere Ende des Universums ausstrecken. Von mir wirst du nichts hören."
    Alta drehte sich um und verließ den Raum. Er ging langsam und mit leicht tänzelnden Schritten, als wisse er genau, daß ihm nichts passieren würde.
    Jagur zielte mit dem Energiestrahler auf ihn, schoß jedoch nicht. Er war unsicher, und er fürchtete, daß Alta einem außerordentlich wichtigen Geheimnis auf die Spur gekommen war.
    „Alta", schrie er. „Du bleibst hier."
    Alta schloß die Tür hinter sich.
    Der Kommandant lief hinter ihm her. Er öffnete die Tür wieder. Der Androide hatte die nächste Tür schon fast erreicht.
    „Ich werde dich wegen Befehlsverweigerung töten", brüllte der Kommandant.
    „Das mußt du dann aber auch tun, Schätzchen", erwiderte Alta und drohte ihm lächelnd mit dem Zeigefinger. „Sonst werden die anderen gar nicht mehr gehorchen."
    Er ging weiter. Die Tür glitt hinter ihm ins Schloß. Jagur ließ die Waffe sinken. Stöhnend griff er sich an den Kopf. Er glaubte, sich verhört zu haben.
    Er fühlte sich hilflos, und er spürte zugleich, daß sich ihm eine Gefahr von ungeahnten Dimensionen näherte. Er konnte sie nicht lokalisieren, da er nicht die geringste Erklärung für das Verhalten der Androiden hatte.
    Er war sich jedoch klar darüber, daß er nichts geändert hätte, wenn er Alta getötet hätte. Damit hätte er nichts aufgeklärt. Die anderen Androiden hätten sich dadurch nicht beeindrucken lassen.
    Er hatte eine solche Situation noch nie erlebt, und er war auch nicht darauf vorbereitet.
    Bisher hatte niemand auch nur einen Gedanken an die Möglichkeit verschwendet, daß die Homoniden ungehorsam sein könnten. Daher wußte Jagur auch nicht, mit welchen Mitteln er sie psychisch so erschüttern konnte, daß sie sich seiner Befehlsgewalt wieder beugten. Er war davon überzeugt gewesen, daß es genügte, ihnen mit der Todesstrafe zu drohen. Jetzt mußte er erkennen, daß es etwas in der kosmischen Burg Ariolcs gab, das stärker war als jede Drohung, die er aussprechen konnte.
    Er sah sich um.
    An den Wänden und an der Decke klebten die Gesichtsmasken von abstoßend aussehenden Wesen. Eine dämonische Kraft ging von ihnen aus. Jagur hatte das Gefühl, von den Masken angesprochen zu werden.
    Er sträubte sich mit allen Fasern seines Körpers gegen dieses Gefühl.
    Das Unheimliche, das die Androiden veränderte, konnte nicht von den Masken ausgehen. Es mußte etwas anderes sein.
    Jagur preßte die Zähne zusammen, so daß die Muskeln seiner Wangen hart hervortraten.
    Er mußte kämpfen.
    Er mußte entschlossen und mit aller Härte gegen die feindliche Macht vorgehen, die versuchte, ihm die Androiden zu entreißen. Er hatte einen Auftrag zu erfüllen, und er würde ihn erfüllen. Niemand sollte ihn davon abhalten.
    Jagur verließ den Raum.
    Er wollte die Androiden zur Arbeit antreiben und dabei die Augen vor allen Disziplinlosigkeiten verschließen. Nur so, meinte er, konnte er obsiegen.
    Wenig später begegnete er Alta, der einen verwirrten Eindruck machte, sich sonst aber normal verhielt.
    „Bist du in Ordnung?" fragte der Kommandant.
    „Ja, Herr", antwortete der Androide. „Ich habe Kopfschmerzen, aber sonst fehlt mir nichts."
    „Die Arbeit am Drugun-Umsetzer muß weitergehen", erklärte Jagur. „Koste es, was es wolle. Irgend jemand behindert uns, aber das hilft ihm nichts. Ich werde seinen Widerstand brechen. Niemand wird mich davon abhalten. Auch Ariolc nicht, falls er der Teufel ist, der hinter diesen Vorfällen steckt."
     
    3.
     
    Tatsächlich gelang es Jagur, die Arbeiten voranzutreiben, und dabei so zu tun, als sehe er die Respektlosigkeiten der Androiden nicht. Diese wiederum mäßigten sich um so mehr, je ruhiger und nachgiebiger er ihnen gegenübertrat.
    Der Kommandant hatte nur ein Ziel, das er beharrlich verfolgte. Er wollte die kosmische Burg Ariolcs in das Normalkontinuum versetzen. Sobald sie erst einmal dort war, so meinte er, würde alles leichter für ihn werden.
    Je weiter die Arbeiten am Drugun-Umsetzer fortschritten, desto schwieriger wurde es, die Androiden zu beherrschen. So blieb Jagur schließlich nichts anderes mehr übrig, als die wichtigsten Arbeiten selbst zu übernehmen. Ihm genügte es, daß die Homoniden die Drugun-Teile herbeischafften, so daß er sie einbauen konnte.
    Ihm fiel es jedoch schwer, sich auf die Arbeit zu konzentrieren. Immer wieder glaubte er, eine flüsternde Stimme zu hören. Der
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