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0930 - Angriff der DYNASTIE

0930 - Angriff der DYNASTIE

Titel: 0930 - Angriff der DYNASTIE
Autoren: Volker Krämer
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Gedankengängen war weitreichend. Dieses heilende Potenzial… wenn es auch bei anderen seine Wirkung tun würde, dann eröffnete das Perspektiven, die Lakir jetzt noch absolut nicht überblicken konnte.
    War dies hier der Ort, der zwar keine Lahmen gehend machen konnte, aber in tiefster Sucht gefangene Menschen von ihren Qualen zu befreien in der Lage war?
    Maiisaro selbst hatte Lakir hier einmal vor dem sicheren Tod gerettet - waren ihre heilenden Kräfte vielleicht ein Teil dieser Welt geworden?
    Lakir blickte sich um. Überall saßen und hüpften die Ballwesen, warteten nur darauf, ein neues Spielchen mit ihrer neuen Freundin beginnen zu können. Doch dafür hatte Lakir jetzt keine Zeit. Es musste hier noch etwas anderes geben, eine Aufgabe, die Maiisaro ihr auferlegt hatte. Das Licht der Wurzeln hatte das mit keinem Wort erwähnt, doch Lakir konnte es ganz einfach spüren.
    Einst gab es auf dieser Welt drei Ebenen. Die des Spiels, die der Ruhe… und die des Lichts.
    Letztere bestand aus einem unglaublich großen Raum, in dem sich die jungen Wurzeln entwickelt hatten. Dort hatte Maiisaro gewirkt - als Licht der Wurzeln . Doch auch dort hatte ihre Schwester ungeheure Vernichtungen bewirkt. Die Wurzeln waren zerstört worden, nur ihre Überreste trieben dort wie in einem Ozean.
    Auf diese Ebene zu wechseln bedurfte es nichts weiter, als dies intensiv zu wünschen. Möglich, dass Lakir dort die Aufgabe vorfinden würde, die hier auf sie wartete.
    Der Wechsel lief so fließend ab, dass Lakir ihn als eigentlichen Vorgang überhaupt nicht registrierte. Sie fand sich auf einer der Plattformen wieder, die frei schwebend in dem ungeheuer großen Raum existierten; Raum war sicherlich nicht der passende Ausdruck, denn das alles erschien wie eine unterirdische Höhle, bei der man weder Decke noch Boden sehen konnte. Wohin Lakir auch schaute, es schien kein Ende, keine Begrenzung zu geben.
    Sie konnte wirklich nichts entdecken. Auch keine zweite Plattform. Maiisaro hatte ihr damals berichtet, dass von den Wurzeln nur noch Fragmente existierten, dass einige der Plattformen zerbrochen waren. Nie hatte sie jedoch erwähnt, dass nur noch eine Einzige davon übrig geblieben war. Lakir war verwirrt. Die zerfetzten Wurzeln konnten sich doch nicht einfach so aufgelöst haben? Die Plattformen erst recht nicht.
    Lakir hielt inne, denn von irgendwoher drang ein Brummen an ihre Ohren, das mit jeder verstreichenden Sekunde lauter und bedrohlicher wurde. Wie ein ganzer Schwarm wütender Hornissen, doch die gab es hier ganz sicher nicht. Das Brummen wurde zu einem Dröhnen, dann sah Lakir aus den Augenwinkeln heraus, dass etwas Riesiges auf sie zu schoss. Lakir ließ sich instinktiv fallen und spürte, wie das Objekt sie nur um Haaresbreite verfehlte.
    Die folgende Stille war trügerisch, denn plötzlich war das Geräusch wieder da - nun jedoch von einer anderen Seite her kommend. Lakir stand dicht am Rand der Plattform. Es war unwahrscheinlich, dass sie noch einmal ein solches Glück wie eben haben würde. Viel Zeit zum Überlegen blieb ihr allerdings nicht.
    Sie erinnerte sich, was Artimus van Zant und Maiisaro ihr berichtet hatten. In diesem Wurzelpool gab es kein Oben, kein Unten - die Gesetze der Natur waren hier aufgelöst. Bezogen auf diese Plattformen hatte das einen merkwürdigen Nebeneffekt. Selbst hatte Lakir es nie versucht, aber nun blieb ihr keine Wahl, als den Berichten Glauben zu schenken.
    Dann war das Objekt heran - und Lakir machte den entscheidenden Schritt nach vorne über die Kante der Plattform hinaus. Sie schrie, denn nun musste der freie Fall folgen. Genau das geschah aber nicht, denn Lakir fand sich auf der Unterseite der Plattform wieder - aufrecht stehend!
    Eine Erklärung hatte sie für dieses Phänomen nicht, doch es hatte ihr gerade das Leben gerettet. Sicherheit bracht ihr das allerdings nicht, denn was sie da auch immer Angriff - es würde wiederkommen, ganz sicher. Lakir dachte einen Moment lang daran, sich wieder auf die erste Ebene zu retten, doch diesen Gedanken verwarf sie sofort wieder. Maiisaro hatte ihr diese Welt anvertraut, also würde sie vor der Verantwortung nicht davonlaufen. Sie bewegte sich nicht von der Kante fort, denn wahrscheinlich würde sie das Phänomen noch einmal in Anspruch nehmen müssen.
    Das Dröhnen näherte sich erneut. Lakir agierte aus einer spontanen Eingabe heraus. Sie riss beide Arme in die Höhe und ließ ihre Stimme erschallen, die in dem Pool klang, als würde sie aus
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