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0930 - Angriff der DYNASTIE

0930 - Angriff der DYNASTIE

Titel: 0930 - Angriff der DYNASTIE
Autoren: Volker Krämer
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dürfen, ja auch mit der Existenz dieses Pools zusammen? In ihm hatten sich über eine Ewigkeit hinweg aus winzigen Fasern prächtige Wurzeln entwickelt, also konnte er kaum als lebensfeindlich bezeichnet werden. Ja, vielleicht lag da der Sinn, den Lakir diesem Konglomerat geben konnte. Wozu waren die Wurzeln fähig? Hatte Professor Zamorra nicht einmal berichtet, wie die erste Wurzel von Armakath ihm das Leben zurückgegeben hatte, als ein Attentat auf ihn erfolgt war? Lakir brauchte Zeit, um über all das nachzudenken. Doch zunächst ging es darum, die morbiden Gedanken dieser Ballung von Wurzelteilen zu verscheuchen.
    Sonst drohte dieser Welt große Gefahr.
    Lakir breitete die Arme aus.
    »Das Ziel ist Heilung, doch bis du es erreichen kannst, musst du noch einen langen Weg gehen. Ich werde an deiner Seite sein. Ich bin deine Wächterin.« Einen Augenblick lang hielt sie inne. »In der Sprache meiner Welt lautete die Bezeichnung für eine Wurzel Geschor - so lautet ab heute dein Name. Ich werde mich um dich kümmern, so oft ich nur kann. An manchen Tagen werde ich nicht da sein, doch ich komme immer wieder, hörst du?«
    »Geschor.« Die tausend Stimmen sprachen den Namen flüsternd, beinahe ehrfürchtig aus. »Der Name gefällt uns. So wollen wir gerufen werden. Aber warum glaubst du, dass Heilen unser Ziel und Sinn sein soll? Und wen sollen wir heilen?«
    Lakir hob die Arme abwehrend nach vorne. »Du musst geduldig sein, Geschor. Alles zu seiner Zeit. Ich sagte ja - der Weg ist lang. Zunächst musst du dich selbst heilen, denn deine Gedanken an Tod und Ende dürfen dich nicht mehr beherrschen. Doch nun muss ich gehen, denn es gibt wichtige Dinge zu tun.«
    Geschor schwieg, schien in sich versunken zu sein. Eine Bedrohung konnte Lakir in ihm nun nicht mehr erkennen. Lakir wechselte zur ersten Ebene zurück.
    Es wurde Zeit, Vinca über alles zu informieren, was geschehen war. Er würde sich sicher schon große Sorgen um seine Frau machen. Der Weg zurück zur Erde war leicht und dennoch schwer, denn Lakir hätte die Welt ihrer Freundin am liebsten gar nicht mehr verlassen.
    Doch es gab etwas, das sie mit Vinca besprechen musste.
    Dringend besprechen…
    ***
    Laertes Stimme war unter dem Helm, der seinen ganzen Kopf bedeckte, nur wie durch Watte zu verstehen. Doch das war immer noch deutlich genug.
    »Im Orbit hängt das Flaggschiff der ERHABENEN, das auf den schönen Namen DYNASTIE getauft wurde. Die Daten, die ich hier von diesem riesigen Kasten empfangen kann, machen mir nicht unbedingt frischen Mut. Das ist ein wahrer Klotz.«
    Zamorra nickte nur. Viel wusste er natürlich nicht über die DYNASTIE , doch die wenigen Informationen reichten ihm voll und ganz. Nazarena Nerukkar hatte keine Kosten gescheut, als sie sich ihr Flaggschiff hatte bauen lassen. Es war eine Mischung aus Schlachtschiff und Supra-Kreuzer. Die Ausmaße waren nicht bekannt, doch sollte es angeblich alles in den Schatten stellen, was an Größe und Ausstattung bislang bekannt war. Der Professor legte ehrlich gesagt keinen gesteigerten Wert darauf, nähere Bekanntschaft mit der DYNASTIE zu machen, doch vielleicht würde sich das nun nicht mehr vermeiden lassen.
    »Wir werden von der DYNASTIE gerufen.« Laertes Stimme klang verblüfft, hatten doch Zamorra und er eher damit gerechnet, dass alle weiteren Verhandlungen über die Gefängniszentrale ablaufen würden.
    Zamorra legte einen Finger auf den Knopf, der die Verbindung öffnen würde, doch er ließ sich aufreizend viel Zeit damit, ihn auch zu betätigen. Laertes gestand sich ein, dass er sich manchmal über die Abgebrühtheit des Parapsychologen wunderte. Doch er vertraute ihm ganz und gar. Und was wäre ihm in diesem Augenblick auch schon anderes übrig geblieben?
    Endlich beendete Zamorra das Spielchen und senkte seinen Finger nach unten. Eine Sicht-Sprech-Verbindung wurde aufgebaut. Zamorra war verblüfft, denn der Bildschirm zeigte die ERHABENE höchstpersönlich in ihrer vollen Montur.
    Die Frau war groß, sicher mehr als sechs Fuß hoch. Gekleidet war sie in einen futuristisch aussehenden Overall. Sie trug Stiefel, die bis zu ihren Oberschenkeln reichten und metallisch glänzten, dazu einen Brustpanzer. Alles war in einem leuchtenden Blau gehalten. Auf dem Panzer war eine liegende Acht zu sehen, das Symbol für Unendlichkeit - das Symbol der DYNASTIE DER EWIGEN. Ihr Gesicht war umrahmt von tief schwarzen Haaren, das sie kinnlang trug. Ihre Lippen schienen sinnlich, doch es lag ein
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