Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0926 - Preis der Macht

0926 - Preis der Macht

Titel: 0926 - Preis der Macht
Autoren: Volker Krämer
Vom Netzwerk:
Nazarena Nerukkar jetzt vollends größenwahnsinnig wird und einen erneuten Vorstoß gegen die Erde plant - jetzt, da sie Ewigk nicht mehr zu fürchten hat.«
    Zamorra blickte van Zant entsetzt an. »Mal hier nicht alle Gehörnten der Schwefelklüfte an die Wand, mein Freund! Aber nein… wenn Nerukkar jetzt über beide Kristalle der 13. Ordnung verfügt, dann wird sie zunächst einmal ihre absolute Macht in der DYNASTIE festigen. Gewissen Alphas , die Umsturzpläne gegen sie geschmiedet haben, mag das dann nicht besonders gut bekommen, aber das ist nicht unser Problem.«
    Er blieb kurz stehen. »Hast du Kontakt zu Dalius?«
    Artimus konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Er wusste genau, worauf Zamorra anspielte. Dalius Laertes - der vom Planeten Uskugen stammte - hatte mit seiner Wiedergeburt seinen Status als Vampir verloren. Mehr als 400 Jahre war er einer der Blutsauger gewesen, doch nachdem er nun wieder seinen eigenen, seinen alten Körper übernommen hatte, war das vorbei. Die Folge war ein Dilemma, das Laertes beinahe umgebracht hätte, denn sein Bewusstsein lechzte noch nach Blut, das sein Körper mit aller Macht jedoch von sich wies. Feste Nahrung konnte er jedoch auch nicht zu sich nehmen, denn das hatte er in all diesen Jahrhunderten ganz einfach verlernt. Kaum zu glauben, doch so war es. Das Ende war scheinbar absehbar gewesen - seine Freunde und nicht zuletzt er selbst hatten befürchtet, Laertes würde verhungern.
    Die Lösung war simpel, so simpel, dass weder der Uskuge noch Zamorra auf sie gekommen war. Van Zant dagegen dachte da viel profaner. Wenn es um Ernährung ging, schien er der bessere Fachmann zu sein. Er griff zu einem uralten Mittel - Babynahrung! So makaber das klingen mochte - es funktionierte ausgezeichnet. Nur konnte auf Dauer dieser Status so nicht erhalten bleiben. Laertes musste wie ein Kleinkind lernen, normale Nahrung zu sich zu nehmen.
    »Nun, ich denke, wir werden uns heute Abend hier treffen, denn ich werde unserem Freund ein feines Steak zubereiten. Schön blutig natürlich. Keine Sorge, ich biege Dalius da schon wieder in die korrekte Richtung. Ernährungsexperte Doktor Artimus van Zant - klingt nicht übel, oder?«
    Die beiden Männer grinsten einander an. Dann schlug Zamorra Artimus freundschaftlich gegen dessen Bauch. »Ich denke, das wird nichts, Herr Doktor.«
    Eine Stunde später verabschiedete Zamorra sich. Er konnte hier nichts ausrichten, konnte Ted nicht helfen. Das war ja sein momentanes Dilemma: Wo immer es auch lichterloh brannte, da konnte er dabei stehen wie ein unbeteiligter Beobachter. Mehr war er zurzeit im Grunde nicht. Beinahe sehnte er sich nach einer greifbaren Gefahr, die er attackieren und niederringen konnte.
    Doch er vergaß bei diesem Gedankengang eines: Manche Sehnsüchte sollte man besser nicht zu groß werden lassen, denn sonst erfüllten sie sich schneller als man glaubte…
    ***
    Starless und Sinje-Li schauten sich um.
    Die Zeiten, in denen Vampire sich in Höhlen versteckt hatten, waren sicherlich schon lange vorbei, wofür Tan Morano mit seinem ausschweifenden Lebensstil sicher das beste Beispiel war. Als eben dieser Morano den beiden den Befehl gab, den italienischen Chef des ansässigen Clans zu ihm zu bringen, hatten sie ihn irgendwo in den Außenbezirken der riesigen Stadt am Tiber vermutet, vielleicht sogar im ländlichen Umfeld.
    Doch sie fanden ihn mitten in einem Bankenviertel, zwar weit außerhalb des Stadtkerns gelegen, der keine Neubauten erlaubte, doch mitten im pulsierenden Leben der Großstadt. Der Mann hieß Fazio Linza und war erst seit zwei Jahren an die Spitze des Clans gerückt. Wie er das geschafft hatte, war nicht so ganz klar, aber niemand fragte nun mehr danach. Er bewohnte die komplette oberste Etage eines Hochhauses, mehr noch: Sie gehörte ihm. Starless konnte sich durchaus vorstellen, wie man an ein solches Vermögen kam, wollte sich aber keine weiteren Gedanken dazu machen. Zumindest jetzt noch nicht.
    Und dieser Linza ließ die beiden Boten Moranos warten. Offenbar interessierte der uralte Vampir ihn nicht. Starless wunderte sich nicht sonderlich darüber, denn Morano hatte sich von allen Belangen der Clans stets zurückgehalten - mehr noch, er hatte auch jedes Hilfeersuchen arrogant von sich gewiesen. Er musste sich nun nicht wundern, wenn die Clans ihn ignorierten. Das Problem war, dass sie es nun nicht mehr konnten, doch das ahnte noch keiner.
    Starless beobachtete Sinje-Li, die die reichlich geschmacklose,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher