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0924 - Lockruf der Psychode

Titel: 0924 - Lockruf der Psychode
Autoren: Unbekannt
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worden, daß Hotrenor-Taak nach einem Abstecher in die Provcon-Faust mit der GORSELL wieder auf Olymp eingetroffen sei und auf Abruf bereitstehe. Argyris hatte gemeint, daß der Lare förmlich vor Tatendrang platze und verzweifelt ein lohnendes Betätigungsfeld suche.
    Nun hatte der Lare sein Abenteuer, aber es dürfte nicht ganz nach seinem Geschmack verlaufen sein. Tifflor schmeckte die Sache auch nicht. Der Gedanke, daß Hotrenor-Taak zu einem Paratender Boyt Margors geworden sein könnte, machte ihm schwer zu schaffen.
    Tifflor versuchte erst gar nicht, sich auszumalen, zu welchen Komplikationen und Schwierigkeiten das führen konnte, sondern begab sich sofort in die Funkzentrale der Korvette und leitete die Großfahndung nach der GORSELL ein
     
    1.
     
    Prener-Jarth hatte Hauptdienst in der Lotsenstation. Das bedeutete, daß er das Vorrecht hatte, seine Dienste einem in die Dunkelwolke einfliegenden Schiff anzubieten.
    Allerdings kam es heute selten genug vor, daß ein Raumschiff die Provcon-Faust besuchte.
    Zur Zeit des „Unternehmens Pilgervater", als Millionen Menschen die Dunkelwolke verließen und zu ihrer terranischen Heimat zurückkehrten, da gab es für alle Vaku-Lotsen genügend zu tun, und sie konnten nicht nur die Preise beliebig bestimmen, sondern sich auch die Schiffe aussuchen. Es hatte eine regelrechte Hochkonjunktur geherrscht.
    Jetzt schien Point Allegro, wie die Terraner die Provcon-Faust auch nannten, langsam in Vergessenheit zu geraten. Bis auf wenige Ausnahmen hatten die Menschen die Dunkelwolke verlassen, und die Zurückgebliebenen dachten nicht daran, einen Flug durch den mörderischen Staubmantel zu riskieren.
    Die in der Provcon-Faust ansässigen Laren unter der Führung Roctin-Pars sahen erst recht keine Veranlassung, Flüge in den Raum außerhalb der Dunkelwolke zu unternehmen. Und von draußen kamen nur selten Besucher.
    Das war natürlich nicht genug, die zur Verfügung stehenden Vaku-Lotsen zu beschäftigen. Viele von Prener-Jarths Kollegen hatten sich deshalb in die Dunkelwolke zurückgezogen und waren auf Vincran seßhaft geworden. Nur eine Handvoll Ausdauernde, die ihre Fähigkeit des Paralauschens aus Berufung zur Verfügung stellten, harrten aus. Prener-Jarth gehörte dazu. Und auch Galinorg war einer von diesen Ausdauernden. Er war es auch gewesen, der die Lotsenstation gegründet hatte, die aus dem Wrack eines terranischen Beiboots bestand. Seit der Errichtung dieser Lotsenstation hatte Galinorg sie nie verlassen. Auch nicht, als sich die Kommandanten der AID-Schiffe förmlich um die Dienste der Vaku-Lotsen rissen. Niemand wußte, warum Galinorg hier ausgeharrt hatte wie ein Eremit in seiner Klause. Er schien hier einfach zu warten.
    Prener-Jarth hatte noch eine Stunde Dienst, dann sollte er von Grantor-Pont abgelöst werden. Er war froh, daß es nicht mehr lange dauern würde, denn der Dienst war monoton.
    Es war ermüdend, ständig auf die Ortungsgeräte zu starren und doch nichts anderes als die Turbulenzen des Staubmantels wahrzunehmen. Auf einen Funkspruch zu warten und doch nichts anderes zu hören als das Knattern und Krachen der hyperstatischen Störungen aus der Dunkelwolke. Und wenn dann doch ein Anruf kam, dann war es einer wie dieser, den Prener-Jarth eben von einem seiner Kameraden erhielt. „Pantarol", meldete sich der Vaku-Lotse. „Ich setze mich ab. Ich mache eine private Kreuzfahrt durch die plasmatische Sphäre. Das bringt wenigstens etwas Abwechslung. Kommst du mit, Jarth?"
    „Ich mach zuerst meinen Dienst zu Ende."
    „So lange will ich nicht mehr warten."
    Gleich darauf sah Prener-Jarth auf dem Monitor, wie sich eine der sechs angedockten Fähren löste und in Richtung des Staubmantels entfernte, für den Galinorg den Begriff „plasmatische Sphäre" geprägt hatte.
    Es hieß, daß Galinorg mit den geheimnisvollen Kunstwerken der Zwotter zu tun gehabt hatte, die angeblich aus Paraplasma geformt waren, und den Ausdruck davon ableitet hatte. Aber das mochte eine der vielen Legenden sein, die sich um diesen exzentrischen Vincraner rankten. So wie diese, daß er auf die Heimkehr eines verschollenen Bruders warte... Dabei wußte jeder, daß er keine Verwandten hatte.
    Als Prener-Jarth ein Geräusch hinter sich hörte, drehte er sich um. Er zuckte zusammen, als er Galinorg in die Zentrale kommen sah. „Ich habe dein Gespräch mit Pantarol mitgehört, Jarth", sagte der alte Vaku-Lotse. „Ich übernehme deinen Dienst gerne."
    Prener-Jarth wußte nicht
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