Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0924 - Lockruf der Psychode

Titel: 0924 - Lockruf der Psychode
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
gerechnet, aber sie kam auch nicht ganz überraschend für ihn. Zwotter waren überaus kinderlieb und entwickelten mitunter geradezu Mutterinstinkte. Das wußte er aus eigener Erfahrung, denn schließlich war er von Zwottern aufgezogen worden. Und Virna Marloy war unter der Aufsicht dieser Zwerge von ihm entbunden worden. „Dann sind wir wenigstens eine Sorge los", sagte Margor zu Doc Pontaks Überraschung. „Keine Angst, irgendwann kommen die Tempester-Kinder wieder zurück. Es ist nur zu hoffen, daß die Zwotter mit ihnen fertig werden."
    Er bestieg den startbereiten Geländewagen, und sie fuhren los
     
    5.
     
    Organizz klagte von Anbeginn der Reise über Schmerzen. Margor erfuhr über Sprechfunk von Hotrenor-Taak, daß Generizza in ähnlicher Weise klagte, nahm die Sache aber nicht ernst. „Zu allererst bringst du uns zu den Psychoden, Organizz", verlangte Margor. „Danach kannst du dich um dein körperliches Wohlergehen sorgen."
    Er wußte von früher, daß die Zwotter im allgemeinen wehleidig waren und zu gewissen Zeiten geradezu übersensibel. „Wie schmerztauglich in der ganzen Körperlich", jammerte Organizz und ließ ein gesungenes Kauderwelsch aus Interkosmo, der vincranischen und der zwotterischen Sprache folgen, mit dem nicht einmal Schneeflocke etwas anzufangen wußte. „Ich glaube, es ist nichts Ernstes", sagte der Kristallroboter. An den Zwotter gewandt, der das Steuer des Geländewagens übernommen hatte, fragte er: „Fühlst du dich krank, Organizz? Möchtest du in ärztliche Behandlung?"
    „Aber-wie-denn-was", tremolierte der Zwotter. „Die von der periodischen Zyklus-Wiederkommen der Schmerztauglichkeit. Was ein Kommen und Gehen sein. Ein Muß von-wegen verflüchtigter unsichtbar."
    Schneeflocke hörte sich das gesungene Gejammer des Zwotters geduldig zu Ende an, dann übersetzte er Margor: „Organizz sagt, daß die körperlichen Schmerzen Teil seines Lebenszyklus sind, die mit gewissen Veränderungen des Metabolismus zusammenzuhängen scheinen. Unter normalen Umständen ziehen sich die Zwotter zu solchen Perioden zurück, um allein damit fertig zu werden und andere nicht zu belästigen. Aber dazu hatte er keine Gelegenheit, weil wir ihn gewaltsam zurückhielten."
    „Gnädiges Gehenlassen!" flehte Organizz. Das verstand Margor auch ohne Schneeflockes Hilfe, und er sagte unerbittlich: „Zuerst bringst du uns zum Versteck der Psychode. Dann erst kannst du dich meinetwegen verkriechen.
    Versuche nicht zu fliehen. Wir werden ein wachsames Auge auf dich haben."
    Er gab Poul Santix einen Wink, der daraufhin seinen Paralysator zurechtrückte.
    Organizz beruhigte sich wieder.
    Sie ließen den Kakteenwald hinter sich und kamen in die Ausläufer des Gebirges. Sie fuhren eine kilometerlange Felswand entlang, bis sie zu einer schmalen Schlucht kamen, deren Zugang von dichtem Dornengestrüpp verwachsen war. Aus dem Dickicht erklang von Ferne das Gebrüll urweltlicher Tiere, das sich mit dem donnerartigen Geräusch stürzender Felsen vermischte. „Müssen wir da hinein?" fragte Margor. „Nicht anderer und auswegloser Muß-hinein!" sang Organizz bedauernd. „Dann warten wir auf die Tempester", beschloß Margor. „Sollen sie die Vorhut bilden und die Riesenechsen verscheuchen."
    Sie warteten in den beiden Geländewagen, bis Gota mit den zehn bewaffneten Tempestern eingetroffen war.
    Nachdem Gota Margors Befehle gehört hatte, stieß sie mit ihrer Truppe in die Schlucht vor.
    Die Tempester brannten mit ihren Thermostrahlern das Gestrüpp nieder und schmolzen die im Wege liegenden Felsen ein. Als die Riesenechsen die fortschreitende Zerstörung ihres Lebensraumes merkten, zogen sie sich in ihre Höhlen zurück. Der Weg für die Geländewagen war frei.
    Nach fünfhundert Metern öffnete sich die Schlucht in ein weites Tal, das sie durchquerten und durch eine weitere Schlucht wieder verließen. Das Gelände stieg nun steil an, und nach zehn Stunden kamen sie auf eine Hochebene. Da sich die Tempester bei der Räumung des Weges und beim Kampf gegen verschiedene Ungetüme verausgabt hatten, gestattete Margor ihnen, auf die Geländewagen zu klettern und mitzufahren. Auf der Hochebene angelangt, mußten sie den Weg wieder zu Fuß fortsetzen. „Wie weit noch?" wollte Margor von Organizz wissen. „Von Hiersein immer nur Weggelände zurück und über das Vorne", sang der Zwotter. „Die Hälfte des Weges haben wir bereits hinter uns", übersetzte Schneeflocke mit seiner melodiösen Stimme.
    Auf der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher