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0924 - Lockruf der Psychode

Titel: 0924 - Lockruf der Psychode
Autoren: Unbekannt
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hatten die Tempester weitere Zwotter herangeschafft. Margor gab seinen Leuten einen Wink und verließ mit ihnen die Museumshalle. „Entweder sind die Zwotter wirklich so naiv wie sie tun, oder es sind ganz abgefeimte Burschen", sagte Hotrenor-Taak beim Hinausgehen. „Ich kann mir nicht vorstellen, daß sie den Wert der Originale, und vor allem ihre Bedeutung, nicht erkannt haben. Schließlich sind sie die Nachkommen jener, die die Psychode erschaffen haben."
    „Sie sind degeneriert", erwiderte Margor. „Schon Harzel-Kold hat herausgefunden, daß den heutigen Zwottern die Kulturzeugnisse ihrer Vorfahren nichts sagen. Sie empfangen die parusischen Sendungen der Psychode einfach nicht. Sie sind handwerklich geschickt und können die Kunstwerke nachbauen, aber sie sind parapsychisch unbegabt und können kein Paraplasma erschaffen. Ihrer Meinung nach sind die eigenen Erzeugnisse den Vorbildern ebenbürtig, wenn nicht gar überlegen."
    „Aber kann nicht irgendeine Absicht dahinterstecken, daß sie die Originale aus dem Verkehr ziehen?" meinte Hotrenor-Taak.
    Darauf gab Margor keine Antwort. Er war überzeugt, daß des Rätsels Lösung nicht bei den Zwottern lag, sondern bei den Psychoden selbst.
    Es rankten sich viele Legenden um diese prä-zwotterischen Kunstwerke, und er kannte sie alle. Sie boten viele mögliche Erklärungen, aber eine endgültige Deutung ließen sie alle nicht zu.
    Harzel-Kold hatte einmal ein eiförmiges Psychod besessen, das ihm als Auge des Königs angepriesen worden war. Dieses Psychod verschwand plötzlich über Nacht, ohne irgendwelche Spuren, die auf einen Diebstahl schließen ließen. Es schien sich einfach in Luft aufgelöst zu haben.
    Und ähnlich war es mit dem Psychod, das nach Jota-Tempesto gelangt war, die Tempester in seinen Bann schlug und dann ebenfalls auf unerklärliche Weise verschwand. Die Tempester hatten dieses Psychod Tanzende Jungfrau genannt, und sie verehrten es bis zum heutigen Tag wie eine Gottheit. Nur diesem Umstand verdankte es Margor, daß er sich dieses wilde, zügellose Menschenvolk mit seinem Amulett hatte Untertan machen können. „Ich muß die Psychode beschaffen", sagte er fest.
    Er trat durch das Hauptportal ins Freie. Dort hatten die Tempester alle Zwotter zusammengetrieben, deren sie habhaft geworden waren. Es waren an die dreihundert, viel mehr, als bei seiner Ankunft im Hause gewesen waren. „Was soll mit ihnen geschehen?" erkundigte sich Doc Pontak, einer aus der Stammbesatzung der Hyperklausen. „Laßt sie frei!" befahl Margor den Tempestern. Als die Tempester, von denen sich einige noch nicht richtig abreagiert hatten, seinem Befehl nicht sofort nachkamen, ließ Margor sein Amulett aufblitzen. Die Tempester wurden sofort gefügig. Die Zwotter dagegen reagierten überhaupt nicht darauf. „Verschwindet!" rief Margor ihnen zu und nahm eine drohende Haltung ein. Das wirkte. Die Zwotter liefen schreiend davon.
    Die Sturmsirene heulte auf. Von Norden näherte sich eine gewaltige Staubfontäne, und Finsternis senkte sich über das Land. Margor befahl die Tempester ins Haus. Als die Fensterläden sich krachend schlössen und die beiden Flügel des Hauptportals zugeschnappt waren, tauchte Schneeflocke auf. In seiner Begleitung befanden sich zwei Zwotter. Offenbar handelte es sich um Organizz und Generizza. „Wir haben uns geeinigt", sang Schneeflocke. „Die Zwotter werden die Fälschungen zurücknehmen. Organizz und Generizza werden uns zu dem Versteck der Original-Psychode führen. Sie haben jedoch angedeutet, daß der Weg dorthin nicht ungefährlich ist."
    „Wir werden uns entsprechend vorbereiten", versicherte Margor und beauftragte Galinorg und Hotrenor-Taak, alles für eine Expedition ins Landesinnere vorzubereiten.
     
    *
     
    Es dauerte einen ganzen Zwottertag, und das waren immerhin fast 50 Norm-Stunden, bis sie aufbrechen konnten. Bevor es jedoch soweit war, kam es zu einer Reihe von Zwischenfällen.
    Zweimal wurden sie durch Sandstürme gestört, einmal brach ein Hagelschauer über die Ebene herein, was die Vorbereitungsarbeiten erheblich verzögerte.
    Nur die Tempester-Tender hielten Sturm und Hagelschlag stand und blieben auch während der Spitzenböen im Freien. Die eigroßen Hagelkörner verursachten ihnen nicht einmal blaue Flecken.
    Margor zeigte sich darüber überaus zufrieden, denn durch ihre übermenschliche Widerstandskraft eigneten sie sich vorzüglich für ein Leben auf Zwottertracht.
    Schneeflocke erwies sich dagegen als weit
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