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0920 - Insel der Vernichtung

Titel: 0920 - Insel der Vernichtung
Autoren: Unbekannt
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glitt zur Seite, ohne daß er etwas tun mußte.
    Pankha-Skrin kam in einen Raum, der etwa zwanzig Meter lang und sieben Meter breit war. Er erinnerte ihn an die Hauptleitzentrale eines Raumschiffs. An den Wänden erhoben sich die Schalteinheiten von Computern bis in eine Höhe von ungefähr anderthalb Metern. Darüber befanden sich Bildschirme, die mehrere Meter breit waren und bis zur Decke reichten. Einer von ihnen erhellte sich.
    Pankha-Skrin ging zu einem schalenförmigen Sessel, der von einem Antigravfeld getragen wurde. Er setzte sich. „ Auf dem Bildschirm erschien ein fremdartiges Symbol. Es blieb einige Sekunden lang, dann erwuchs aus ihm das Gesicht eines humanoiden Wesens mit langen Haaren und freundlich blickenden Augen.
    Pankha-Skrin schaltete seinen Translator ein, den er auf der Brust trug.
    Das humanoide Wesen sprach mit dunkler, angenehm klingender Stimme. Pankha-Skrin wartete ab, bis es zu verstehen gab, daß es auf eine Antwort wartete. Dann schilderte er, wer er war. Ihm ging es lediglich darum, möglichst viele Sprachinformationen zu vermitteln. Das gelang ihm. Das humanoide Wesen gab ihm schließlich mit einem Handzeichen zu verstehen, daß es genug war.
    Jetzt sprach der fremde Helfer in loowerischer Sprache.
    „Ich freue mich, daß wir so schnell zu einer Verständigung kommen", sagte er. „Und ich hoffe auf eine lange und fruchtbare Freundschaft."
    Pankha-Skrin stutzte.
    „Das ist auch meine Hoffnung", erwiderte er vorsichtig. Seine Worte wurden vom Translator übersetzt und hallten in einer ihm unverständlichen Sprache aus den Lautsprechern. Er fragte sich, wie es möglich war, daß sein Gegenüber die loowerische Sprache so schnell gelernt hatte.
    „Warum sprechen wir nicht direkt miteinander?" fragte er. „Warum müssen wir ein elektronisches Medium zwischenschalten?"
    Sein Gegenüber lächelte.
    „Wir sind direkt miteinander verbunden", antwortete es. „Ich bin die Elektronik."
    Dem Quellmeister stockte der Atem, als er begriff, daß er sich mit einem Roboter unterhielt.
    „Du bist also ein Roboter", stellte er fest. „Ein elektronisches Gehirn."
    „Ein wenig anspruchsvoller, aber im Prinzip richtig."
    „Um so überraschender für mich, daß du mich vor einem Roboter gerettet hast. Wäre es nicht naheliegend gewesen, die Partei eines Artgleichen zu ergreifen?"
    „Das hätte mich gelangweilt. Ein Artgleicher altert nicht."
    Der Quellmeister ließ sich Zeit mit seiner Entgegnung. Er dachte über alles nach, was er gehört hatte.
    „Du lehnst die Gesellschaft eines Roboters ab, weil sie dir nicht interessant genug ist", sagte er schließlich.
    „Du ziehst die Gesellschaft eines organischen Geschöpfes vor. Unter anderem deshalb, weil sie eines Tages ohne dein Dazutun endet."
    „So ist es", bestätigte der Roboter. „Du bist ein Wesen, das nach einiger Zeit stirbt. Bis dahin werde ich alles über dich erfahren haben. Wir werden Gedanken miteinander ausgetauscht haben, die aus Denkprozessen erwachsen sind, die robotischen Wesen fremd sind. Du denkst nicht grundsätzlich logisch. Ich hoffe vielmehr, daß du voller Überraschungen bist. Das alles hätte ich von dem Roboter da draußen, der dich töten wollte, nicht zu erwarten."
    Pankha-Skrin zog die Augen weit zurück.
    „Du bist einsam", sagte er.
    „Seit Millionen von Jahren."
    Dem Quellmeister war, als habe er diese Worte schon einmal gehört. Sie schockierten ihn, da er sich nicht vorstellen konnte, daß auf dieser Welt bereits vor Millionen von Jahren eine Kultur bestanden hatte, die in der Lage war, einen derartig hochstehenden Computer zu bauen. Er dachte an Laire, das Auge und die Schlüssel zu der Materiequelle. Auch sie bestanden aus einem Material, das Millionen von Jahren überdauert hatte.
    Sollte es noch weitere Parallelen zwischen ihnen und diesem Roboter geben?
    „Was wirst du tun, wenn ich diese Insel verlasse?"
    Das Bild auf dem Schirm lächelte.
    „Du wirst diese Insel erst verlassen, wenn du tot bist", erwiderte der Computer.
     
    *
     
    Laire drehte sich um und kehrte ans Ufer zurück, als er erkannte, daß er Pankha-Skrin nicht auf dem eingeschlagenen Weg erreichen konnte.
    Er stieg zu einer felsigen Anhöhe auf. Von hier aus konnte er über den Turm hinweg auf den Steg sehen, über den Pankha-Skrin zu einer Insel flüchtete. Er ermittelte, daß er ihn nicht mehr mit dem Energiestrahler erreichen konnte, den er zusammen mit einigen anderen Ausrüstungsgegenständen dort zurückgelassen hatte, wo er
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