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092 - Die Todesbucht von Cala Mordio

092 - Die Todesbucht von Cala Mordio

Titel: 092 - Die Todesbucht von Cala Mordio
Autoren: Larry Brent
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Boden gerissen wurden.
    Handtücher
und Badeutensilien wurden über den Sand getrieben.
    Die Menschen
flüchteten. Die Wellen spülten weit ins Land hinein, die See war aufgewühlt,
und ein Gewitterregen von unvorstellbarer Gewalt ging hernieder.
    Im Nu standen
die Straßen oberhalb der Strandpromenade unter Wasser, und die Gullys konnten
die Wassermengen nicht mehr fassen.
    Gurgelnd lief
das Wasser durch die Straßen und wurde durch Kanalrohre, die durch die niedrige
Mauer zum Strand ragten, direkt ins Meer geleitet.
    Der
Gewitterregen veränderte die Welt.
    Im Nu waren
die Straßen wie leergefegt. Die Cafés und Restaurants erlebten augenblicklich Hochbetrieb, weil jeder
vorm Regen flüchtete.
    Die meisten
Strandgäste versuchten noch ihr Hotel zu erreichen, wenn es nicht zu weit
entfernt lag.
    Sie kamen
dort zerzaust und wassertriefend an.
    Alles war
grau in grau.
    Der Himmel,
das Meer - das eine schien mit dem anderen zusammenzuwachsen.
    Der Sturm
peitschte die Wellen in die Höhe und trug sie weit auf den Strand hinauf. Dort,
wo vor einer Viertelstunde noch Kinder spielten und Sandburgen bauten, wo
Hunderte von Touristen sich noch in der Sonne geaalt hatten, war jetzt alles
überflutet und verschmutzt. Das Meer hatte seine friedliche Stille und blaue
Farbe verloren. Es war zu einem tobenden Ungetüm geworden, dessen schmutziger,
flüssiger Leib Unrat in die Höhe spülte. Große Mengen Seegras und zerfetzte,
abgerissene Schwämme und, tote Fische wurden mit Ästen und Zweigen und sogar
Flaschen und leeren Konserven- und Getränkedosen auf den Strand geworfen.
    Jeder war mit
sich selbst beschäftigt und froh, wenn er einen Unterstellplatz oder sein
trockenes Hotel erreichte.
    An das kleine
Motorboot, mit dem vier fröhlich gestimmte junge Menschen noch hinausgefahren
waren, dachte zu diesem Zeitpunkt niemand mehr.
    Das Boot war
längst vom Sturm zerschmettert und gesunken . . . und die Leichen der vier
Insassen trieben in die Tiefe davon.
    Das Meer war
nicht überall gleich tief.
    Dort, wohin
Klaus Berger und Werner Ulman das Motorboot noch
gesteuert hatten, befand sich in nur siebzig, achtzig Meter Tiefe eine
Sandbank. Sie war ein Ausläufer jenes Bezirks, den sich vor Tagen Stan Oldridge und sein spanischer Begleiter Juan Valmarez näher angesehen hatten.
    Die Sandbank,
dem menschlichen Augen verborgen, hatte einen Durchmesser von rund acht
Quadratkilometern.
    Praktisch auf
der äußersten Spitze dieser Sandbank kamen die Leichen der vier jungen Menschen
an.
    Und dann
passierte etwas Unheimliches, von dem niemand Zeuge wurde.
    Auch der Sand
in der Tiefe bewegte sich, als würde ein Sturm darüber hinwegfegen.
    Er wurde
aufgewirbelt.
    Die Leichen
tanzten in dem unterseeischen Strom auf und nieder.
    Etwas näherte
sich ihnen.
    In dem
aufgewirbelten Sand war das Fremde, Unheimliche und eigentlich Unfaßbare kaum
wahrzunehmen . . .
    Dunkle, lange
Schatten, die aussahen wie kriechende Lianen und nur fingerdick waren, glitten
lautlos und gierig auf die Toten zu.
    Wie lange
spitze Nadeln bohrten sich die seltsamen, unterirdischen Lebewesen in die Haut
der Toten.
    Die
schlangenförmigen, fingerdicken Geschöpfe, die mit keinerlei Sinnesorganen
ausgestattet waren, saugten das Blut der Toten aus und führten ein ghulisches Leben in der Tiefe, in der sie seit
Jahrmillionen zu Hause waren und durch einen unglücklichen Zufall wiederbelebt
worden waren.
    Die Leichen
wurden schlagartig schneeweiß. Die aalglatten Unheilwesen nahmen das ganze Blut
in sich auf. Auch nach diesem Vorgang verließen sie jedoch die Körper nicht.
Sie nisteten sich in ihnen ein und ergriffen völlig Besitz von ihnen.
    Sie waren es,
die mit ihrem Willen auch Leichen beleben konnten.
    Was bei
Carmen Gonzales außerhalb des Wassers und unter der Einwirkung von Sauerstoff
viele Stunden in der Dunkelheit gewährt hatte, vollzog sich hier in wenigen
Minuten.
    Die Toten -
wurden zu Zombies!
    Plötzlich
bewegten sie sich wieder und richteten sich auf. Ihre glanzlosen Augen waren
weit aufgerissen, ihre Bewegungen kantig und roboterhaft.
    Erstaunlich
war ein physikalisches Phänomen, das kein Wissenschaftler hätte erklären
können.
    Die lebenden
Toten wurden von der Strömung nicht weggetrieben. Als hätten sie Bleiklötze an
den Füßen, so bewegten sie sich über den aufgewirbelten Untergrund.
    Sie liefen
halbwegs parallel zum Strand, der-von Wind und Wellen umtost wurde.
    Sie wußten
nichts mehr von sich und waren nur noch Werkzeuge für das, was in
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