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0916 - Zamorras größter Schock

0916 - Zamorras größter Schock

Titel: 0916 - Zamorras größter Schock
Autoren: Christian Schwarz
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ungeniert bedienen solle, falls ihn der Hunger überkomme. Der Kühlschrank sei voll.
    Zamorra nickte. »Und ob ich Hunger habe, meine Liebe. Ich kann und werde einen halben Ochsen verdrücken, vielleicht sogar einen ganzen. Aber zuerst mal rufe ich Nici an.«
    Er holte sein TI-Alpha-Handy aus dem Schlafzimmer und wählte die Nummer von Château Montagne. William war fast umgehend dran.
    »Ah, Monsieur, ich freue mich, von Ihnen zu hören. Ist alles in Ordnung?«
    »Alles in bester Ordnung, William. Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen. Wären Sie so nett, Nicole ans Telefon zu holen?«
    »Aber natürlich, Monsieur. Ich habe Verständnis, dass Sie die Neuigkeiten zuerst ihr berichten wollen. Mademoiselle Duval kann sie ja dann an mich weitergeben. Das ist so gut wie aus erster Hand.«
    Kurze Zeit darauf hatte er seine Geliebte am anderen Ende. Sie war zu Hause auf dem Château geblieben, weil sie sich um Fooly kümmern wollte, der nach einer Attacke des Amuletts im Koma lag und mit dem Seltsames vorzugehen schien. Er wurde nämlich neuerdings täglich ein kleines bisschen dicker, aufgedunsener. Niemand wusste, was das zu bedeuten hatte, ob es ein gutes oder schlechtes Zeichen war.
    »Cheri, ich freue mich so, von dir zu hören. Geht's dir gut? Zwei Tage hast du dich nicht gemeldet, ich habe bereits angefangen, mir Sorgen zu machen.«
    Zamorra freute sich, die Stimme seiner Geliebten zu hören. »Alles klar bei mir, Nici. Ich konnte leider nicht früher Laut geben. Du hattest recht mit deiner Vermutung, bei dem Skelett, das hier auf Dumbarton gesichtet wurde, könnte es sich um einen Knochensoldaten Leonardos handeln. Ich musste mich bereits mit einer kompletten Kohorte der Knochen-Charlys klopfen.«
    »Du hast hoffentlich für Heulen und Knochenklappern unter ihnen gesorgt.«
    Zamorra grinste. »Nicht nur das. Ich habe auch Leonardos Spur wieder gefunden und bin bereits mit ihm aneinander geraten. Und schon wieder hätte mich Merlins Stern beinahe getötet. Die Blechscheibe wird immer mehr zum Risiko.« Er erzählte alle nötigen Details.
    »Hm«, resümierte Nicole, »dann ist er also nach Schottland gegangen, nachdem wir ihm das Dunkle Herz entrissen und in den Gewölben des Châteaus eingeschlossen haben. Was will er da?«
    »Na was wohl? Ohne das Dunkle Herz kann er ja jetzt kein Dämon mehr werden. Sein Ziel wird es also sein, endlich das Magisterium zu finden, den Stein der Weisen, um auf diese Weise unsterblich zu werden. Ich bin sicher, dass diese seltsame Geisterhütte genau damit etwas zu tun hat. Sonst würde er nicht drin sitzen. Ich krieg's noch raus und dann schicke ich Leonardo endgültig zur Hölle. Aber als brennende Seele, nicht als Dämon. Was macht unser kleiner Drache?«
    »Unverändert. Er wird täglich ein bisschen dicker. So, als würde irgendwas in ihm wachsen. Vielleicht ist unser Fooly ja eine Sie und jetzt schwanger.«
    »Vom Amulett? So, wie es sich momentan aufführt, kann es sich aber höchstens um eine Scheinschwangerschaft handeln.«
    Nicole kicherte einen Moment, dann wurde sie wieder ernst. »Eigentlich hab ich das nicht als Witz gemeint, Cheri. Ich hab so ein komisches Gefühl, als sei es genau das. Na ja, auf jeden Fall gut, dass ich wegen ihm zu Hause geblieben bin. So kann ich reagieren, wenn es dramatisch werden sollte und Magie im Spiel ist. Andererseits vermisse ich dich ganz schrecklich und wäre viel lieber bei dir. In den langen Nächten ohne dich bleibt mir nur, die Bettdecke zu umarmen, aber das ist einfach nicht dasselbe.«
    »Nicht?«
    »Nein, denn unter dir werde ich noch heißer. Pass auf dich auf, ja?«
    Sie beendeten das Gespräch.
    Es hat echt geklungen , sinnierte Zamorra, während er sich Rühreier mit Speck briet, sie vermisst mich tatsächlich. Das tat ihm richtig gut, er verspürte Erleichterung und eine Art von Euphorie, die ihm bis jetzt völlig unbekannt gewesen war. Denn bisher war die Beziehung zu Nicole von großer Liebe und Zuneigung geprägt gewesen, sie waren einander nie überdrüssig geworden. Seit kurzem war das anders. Nici reagierte zunehmend schnippisch, wenn er um sie war, forderte und nahm sich ihre Freiräume. »Urlaub vom Professor«, nannte sie das, aber es klang witziger, als es gemeint war. Hatte sie diese Phase, war es besser, wenn er sie nicht störte, denn eine Störung konnte durchaus handfesten Streit bedeuten, etwas, was in dieser Ernsthaftigkeit früher ebenfalls nie vorgekommen war. Neulich, als sie sich wegen des
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