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0916 - Zamorras größter Schock

0916 - Zamorras größter Schock

Titel: 0916 - Zamorras größter Schock
Autoren: Christian Schwarz
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schwarzmagisch gebrauten Heiltranks für Fooly gestritten hatten, war das Ganze fast eskaliert. Nicole wollte bis heute nicht einsehen, dass er die besseren Argumente auf seiner Seite gehabt hatte.
    Ich bin mir sicher, dass diese Launen mit dem desolaten Zustand von Merlins Stern zusammenhängen. Zu ihm hat Nici eine ganz besondere Affinität. Wenn sie das FLAMMENSCHWERT mit ihm zusammen bildet, sind die beiden sogar eins. Es kann also gar nicht sein, dass der Zustand des Amuletts keine Auswirkungen auf sie hat. Schon deswegen muss Merlins Stern dringend zum Amulett-TÜV. Ich werde Asmodis fragen, ob es Nici nun passt oder nicht. Er muss mir helfen, Taran wieder normal zu bekommen. Seit Merlins Tod hat das Amulettbewusstsein einen kompletten Dachschaden. Wenn das einer richten kann, dann sicher Sid…
    Hin und wieder nannte Zamorra den Ex-Teufel bei einem seiner Anagramm-Namen, unter denen er in jüngerer Vergangenheit immer wieder aufgetreten war. Sid Amos und Sam Dios waren zwei davon.
    Aber jetzt schaue ich erst mal, dass ich Leonardo endlich zur Hölle schicken kann. Langsam wird's wirklich Zeit. Der Mistkerl ist uns lange genug auf der Nase herum getanzt…
    ***
    Wales, Caermardhin
    Asmodis verließ den Saal des Wissens unter Abgabe einer übel riechenden gelben Schwefelwolke, die sich aus seinem Mund löste.
    »Ich muss nachdenken, dringend«, murmelte er vor sich hin. »Und wo ließe sich besser nachdenken als bei einem kleinen Spaziergang an der frischen Luft? Schließlich bin ich ja auch nur ein Mensch.« Er lachte höhnisch und verbittert zugleich. Denn seit ihn LUZIFER hinter die FLAMMENWAND gebeten hatte, wusste er Dinge, die er niemals hatte erfahren wollen. Dazu gehörte auch, dass Menschen und Höllendämonen tatsächlich eng miteinander verwandt waren, da beide Rassen aus der Schöpferkraft des HÖLLENKAISERS hervorgegangen waren. Zu allem Überfluss sah LUZIFER in den Menschen die edleren Wesen, Abbilder seiner selbst, während es sich bei den Höllischen lediglich um Gestalt gewordene Albträume des unbegreiflichen Wesens handelte. [1] Asmodis musste neuerdings als Sklave des Wächters der Schicksalswaage fungieren. Ein Job, zu dem er gekommen war wie diese seltsame Jungfrau der Gegenseite zum Kind. Freiwillig hätte er niemals die Nachfolge seines toten Bruders Merlin angetreten. Aber ein Bote des Wächters hatte ihn schlichtweg dazu gezwungen.
    Seither war der Ex-Teufel damit beschäftigt, die mächtigen Magien Caermardhins, die nach Merlins Tod in eine Art Dornröschenschlaf verfallen waren, erneut zu wecken und auf sich persönlich zu eichen. Denn nur so konnte er seiner neuen Aufgabe auf Dauer nachkommen. Bisher hatte es in dieser Richtung aber noch nichts für ihn zu tun gegeben. Und so konnte er dem nachgehen, was ihm momentan viel eher am schwarzen Herzen lag. Denn er war auch für den KAISER LUZIFER in geheimer Mission unterwegs, das allerdings schon seit längerer Zeit.
    Nun aber schien es so, als müsse der Ex-Teufel zum ersten Mal im Auftrag des Wächters der Schicksalswaage tätig werden. Denn die kristallenen Wände im Saal des Wissens hatten ihm über die magischen Sensoren, die Merlin einst in seinem gesamten Hoheitsgebiet installiert hatte, ganz und gar unerhörte Vorgänge gezeigt. Sie verwirrten ihn, auch wenn er das niemals zugegeben hätte. [2]
    Asmodis ging durch die mächtigen Gänge und Säle seiner neuen Heimat Caermardhin. Der Gestaltwandler hatte momentan das Aussehen eines dunkelhäutigen menschlichen Kriegers angenommen. Ein armfreier schwarzer Waffenrock hüllte seinen muskulösen Körper ein, an den Füßen saßen kniehohe Stiefel, die mit magischen Mustern verziert waren. Die langen schwarzen Haare, so glatt und glänzend wie ein Seidentuch, flatterten hinter ihm her, als bausche ein böiger Wind sie auf. Da aber kein Lüftchen ging, war dieser Effekt eher auf einen kleinen magischen Trick zurückzuführen.
    Ein paar der Haare wickelten sich um die blutroten Hörner, während der lange rote Schwanz mit der Speerspitze am Ende wild um seine Beine peitschte.
    Im Hof der Burg, die in einige andere Dimensionen hinein gebaut war, breitete sich ein gepflegter Park mit Rasenflächen, schattigen Bäumen und liebevoll angelegten Blumenbeeten aus. Seit Merlins Tod waren die Blumen verwelkt und die Gräser abgestorben. Sie glitzerten in einem ungesunden Gelb. Nur die Bäume lebten noch. Falls es hier jemals Tiere gegeben haben sollte, waren diese ebenfalls mit Merlin gegangen.
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