Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0914 - Stygias Angriff

0914 - Stygias Angriff

Titel: 0914 - Stygias Angriff
Autoren: Susanne Picard
Vom Netzwerk:
durch den Kopf gegangen war.
    »Na, komm. Ich reiße dir schon nicht den Kopf ab«, neckte sie.
    »Das Amulett funktioniert schon länger nicht mehr richtig, das weißt du ja. Eigentlich ist es sogar gefährlich geworden, es zu benutzen«, meinte er zögernd. »Genaugenommen funktioniert es nicht mehr so richtig, seit Merlin nicht mehr da ist.«
    »Ja, und deshalb können wir nichts daran ändern. Das ist nicht gut, aber es ist nun einmal so. Vielleicht kommt Taran ja eines Tages doch mal wieder zum Vorschein und teilt uns mit, was zu tun ist.« Nicole schnappte sich ein Schinkenbrot, und biss hinein. »Wenn ihm danach ist, meine ich natürlich.«
    »Das wäre eine Möglichkeit«, meinte Zamorra und rief Merlins Stern wieder zu sich zurück. »Merlin hat die Amulette geschaffen. Er ist für die Magie darin verantwortlich, aber was genau das für eine Magie ist, wissen wir nicht. Vielleicht hatte sie eher etwas mit seinem… naja, Posten zu tun als mit seiner Magie selbst. Das hat er jedenfalls nie gesagt.«
    »Hätte ich an seiner Stelle auch nicht«, mampfte Nicole. »Oder was willst du sagen?«
    »Nichts weiter«, sagte Zamorra wieder und lächelte Nicole an. »Es hat nicht unbedingt etwas mit Fooly zu tun, und der ist jetzt wichtiger. Na los. Lass uns im Internet noch einmal suchen. Vielleicht finden wir ja doch irgendetwas.«
    Er wollte seiner Gefährtin nicht sagen, dass ihm ein Gedanke gekommen war, der es ihm vielleicht ermöglichte, doch noch herauszufinden, was mit dem Amulett los war. Das Kleinod selbst war magisch neutral, weder weiß-, noch schwarzmagisch. Es richtete seine Magie nach dem Träger aus. Auch Merlin war seinerzeit ein schwarzmagisches Geschöpf gewesen, das auf die weißmagische Seite gewechselt war, bevor er die Amulette, Zamorras und die sechs anderen, geschaffen hatte. Vielleicht gar nicht nur mit weißmagischer Energie?
    Es gab nur einen, der diese Frage auch jetzt, nach Merlins Tod, hätte beantworten können - Asmodis.
    Und Zamorra konnte sich Nicoles Reaktion auf diesen Vorschlag lebhaft vorstellen. Aber er wusste auch, sie hatten jetzt andere Dinge im Kopf. Zum Beispiel Fooly. Um den hatten sie sich jetzt einige Wochen nicht kümmern können, da ihnen die Ereignisse rund um die weißen Städte und das Weltennetz einen Strich durch diese Rechnung gemacht hatten. Zamorra wollte Fooly und eine Lösung dieses Problems nicht schon wieder aufschieben. Vielleicht konnten er und die anderen wirklich nichts tun, aber versuchen mussten sie es.
    Die Geschichte wiederholt sich immer , dachte Zamorra mit einem Seitenblick auf Nicole, die es sich jetzt vor einem der Computerterminals auf dem riesigen, hufeisenförmigen Schreibtisch bequem gemacht hatte. Und genau diese Geschichte, von dem schwarzmagischen Höllenwesen, das auf die Lichtseite gewechselt ist, hat mit Asmodis ja schon wieder stattgefunden…
    Und vielleicht ist genau das die Lösung für das Amulett.
    ***
    Klack.
    Zwei schmale Stäbchen aus Bambus fingen geschickt mitten aus der Luft einen der gelbschwarz gemusterten Schmetterlinge. Das Tier flatterte hektisch, doch es half ihm nichts - im nächsten Moment wurde es in ein Schüsselchen mit Blut getunkt. Und dann verfüttert, an den schönen Jüngling in ihrem Schoß.
    Stygia sah die Agonie des Schmetterlings, doch kein Mitleid regte sich in ihr. Das war etwas für Menschen, nicht für Dämonen wie sie einer war. Es entzückte sie jedes Mal wieder von Neuem, den Todesqualen eines Wesens zuzusehen, es bedeutete Macht. Macht über Leben und Tod, und Macht war für die schöne Ministerpräsidentin der Hölle der ultimative Kick. Und auch, wenn sie dabei größere und auch intelligentere Wesen bevorzugte - immerhin war es spannender, den Tod zu beobachten, wenn dem Sterbenden das nahe Ende genauso bewusst war wie die Tatsache, dass sie, Stygia, es war, die es bewirkte - manchmal reichte es auch, so kleine Wesen dabei zu beobachten.
    Man sollte sich auch mit kleinen Freuden zufriedengeben , dachte sie mit einem Blick auf den Jüngling in ihrem Schoß. Nicht nur der Tod bringt Macht, manchmal muss es auch anders gehen, sonst wäre es ja langweilig , dachte sie und fing für ihren Gespielen einen weiteren Schmetterling aus der Luft.
    Ja , spürte sie auf einmal unwillkürlich einen Gedanken in sich. Dos Leben kann ebenfalls interessant sein, nicht wahr? Besonders, wenn man es nicht töten kann und du deine Macht mit ihm messen musst.
    Die Ministerpräsidentin LUZIFERs spürte, wie bei diesem
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher