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0914 - Begegnung auf Zaltertepe

Titel: 0914 - Begegnung auf Zaltertepe
Autoren: Unbekannt
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auf."
    „In zwei Gruppen schon, aber dicht in zwei Suchgruppen’, warf Bervus Mudies ein. „Wenn ich als Chef der Flotte von Siga so zimperlich gewesen wäre wie du, Bagno, dann hätten wir nicht alle unsere Raumschlachten so bravourös gewonnen."
    „Ich pfeife auf deine Raumschlachten!" erwiderte Bagno Cavarett heftig und lief im nächsten Moment vor Scham über seine vulgäre Redeweise dunkelgrün an.
    -nu pfeifst auf meine Raumschlachten!" wiederholte Mudies entgeistert. „Dir sind die Siege unserer heldenhaften Raumflotte gleichgültig?
    Bagno hatte sich wieder gefangen. Erholte tief Luft und sagte: „Sie spielten sich in einem anderen Zeitalter ab, Bervos. Wir müssen so leben, wie wir es für richtig halten."
    Er teilte seine Truppe in zwei Suchtrupps ein, wobei er dafür sorgte, daß sein Schwiegervater bei ihm blieb.
    Bagnos Gruppe sollte in Bodennähe jenes Gebiet absuchen, das vom Ast aus gesehen in die Richtung zeigte, die das Raumschiff genommen hatte. Die andere Gruppe wurde von Zeary Mahon angeführt und sollte dicht unterhalb der Höhe suchen, in der sich der Ast befand - und in der gleichen Richtung wie Bagnos Gruppe.
    Auf ein Zeichen von Bagno Cavarett setzten sich beide Gruppen mit Hilfe der Flugaggregate in Bewegung.
    Bagno erschauderte, als er in das Dämmerlicht unterhalb ;leg Wipfeldaches einflog. Über ihm und seinen Gefährten wölbte sich ein dunkelgrüner Baldachin, in dem es nur wenige Lücken gab, durch die das stechend blaue Licht der Sonne Hefderad-Alpha fiel.
    Am schlimmsten für die Siganesen aber war die Fülle unterschiedlichster Insekten, die dicht unterhalb des Wipfeldaches herumflogen und die Luft mit einem Summen erfüllten.
    Diese Insekten waren größtenteils viel schneller als fliegende Siganesen. Außerdem sahen sie im Zwielicht besser als Siganesen, während die Siganesen im Grunde genommen nur ein bedrohlich wirkendes Gewimmel in der Luft bemerkten und kaum jemals mehr als vorüberhuschende Schemen identifizierten. Zwar hielten sie die Flammstrahlrohre feuerbereit, aber was nützte das, wenn ein Insekt sie angriff, das größer war als ein Siganese.
    Dieser Art Waren die Gedanken, die die Gruppe Cavarett bewegten. Sie blieben dicht zusammen, während Bagno an der Spitze einer keilförmigen Formation flog und die Hindernisse wie Spinnennetze, Blütenstaubwolken und anderes mehr erahnte als sah. Einmal schwebte ein riesiges, mindestens zwanzig Zentimeter langes wespenähnliches Insekt vor ihm, und er mußte anhalten, um nicht mit ihm zusammenzustoßen. Aber es handelte sich nicht um eine Wespe, wie er bald darauf feststellte, als das Insekt nach rechts auswich und eine Art hauchdünner seidiger Schirm aus seinem Hinterleib schnellte und eine treibende Blütenstaubwolke aus der Luft kehrte.
    Plötzlich schrak Bagno Cavarett heftig zusammen. Vor ihm schwebte ein Insekt, das ihn an die Stubenfliegen erinnerte, die auf terranischen Handelsschiffen der Schrecken siganesischer Besucher gewesen waren.
    Das Insekt hier hatte größere Flügel und einen gedrungeneren Körper, aber das Aussehen des Kopfes und der vorund zurückschnellende kurze Rüssel mit dem feuchten Saugkissen war ganz eindeutig der einer Stubenfliege Musca domestica.
    Diese Ertruser! dachte Bagno zornig. Haben Ungeziefer mit nach Zaltertepe gebracht und damit die ganze Umwelt verseucht!
    Er schüttelte sich vor Ekel, als er an den Beinen der Fliege fauligen Unrat hängen sah. Im nächsten Augenblick zuckte ein Flammenstrahl zu dem Insekt hinüber, hüllte es knisternd und zischend ein und ließ, als er abbrach, nur verwehende Asche zurück.
    „Du mußt dir endlich abgewöhnen, etwas, das getan werden muß, vor dir herzuschieben, mein Sohn!"
    ertönte die Stimme von Bervos Mudies. „Wir dürfen nicht dulden, daß Fliegen uns auch nur berühren. Sie würden uns mit den schlimmsten Krankheitskeimen infizieren, die wir uns vorstellen können - und wir haben am Pilobolus wahrhaftig genug!"
    Bagno Cavarett mußte seinem Schwiegervater innerlich zustimmen, aber er brachte es nicht fertig, seine Zustimmung zu äußern. Wie alle Siganesen, die den größten Teil ihres Lebens in einer isolierten Umgebung behütet und von Maschinen verhätschelt verbracht hatten, hatte er in sich die übersteigerte humanistischsiganesische Lebensform kultiviert - und zwar so stärk, daß sie noch nicht einmal durch die Konfrontation mit der rauhen Wirklichkeit zerbrach.
    Er führte seine Gruppe um ein riesiges Spinnennetz herum, in
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