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0911 - Der Helk des Quellmeisters

Titel: 0911 - Der Helk des Quellmeisters
Autoren: Unbekannt
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man nicht wegen seiner Herkunft und Abstammung geadelt, man adelte sich selbst durch seine Erscheinung und sein Auftreten, die Art sich -zu bewegen und zu reden und zu schweigen.
    Trotz seiner Jugend - Rayn Verser war erst 172 Jahre und somit gerade aus dem Kindheitsalter entwachsen hatte er sein Studium als DiplomPhysiker abgeschlossen und mit seiner Arbeit „Vom Einsatz geringer Howalgoniummassen zur Entzerrung überlöslicher Konstante-Brücken" eine gewisse Berühmtheit erlangt.
    Vavo Rassa - mit 198 Jahren auch nicht gerade ein siganesischer Methusalem - dagegen war durch seine Exzesse berüchtigt geworden. Aber so sehr es einen traditionsverbundenen Siganesen auch schmerzen mußte, es zuzugeben, als Mikroingenieur stellte er seinen Mann. Er hatte den scharfen Blick eines Mikroskops, seine sensiblen Finger waren empfindliche Instrumente. .
    Trotz aller dieser Gegensätze bildeten die beiden Siganesen ein gut eingespieltes Team und waren für die DUCKO unersetzlich.
     
    *
     
    „Einige deiner Formulierungen gefallen mir ganz und gar nicht", meinte Vavo Rassa, nachdem sein Kamerad seine Ausführungen abgeschlossen hatte. „Wenn einer von der rechten Lebensart keine Ahnung hat, dann bist du es mit deiner verkorksten Moral. Aber das andere lasse ich gelten."
    „Nachdem ich deiner Aufforderung gefolgt bin und unsere Situation umrissen habe", sagte Rayn Verser höflich, „darf ich dich vielleicht darum bitten, mir zu verraten, worauf du hinauswillst. Aus welchem Grund hast du diese Exkursion vor-‘ geschlagen?"
    Sie hatten ihr Quartier im Wohnsektor verlassen und flogen mit ihren Mikrotriebwerken in Richtung Zentrum, wo die Kommandozentrale lag. Vavo Rassa hatte auf der Verwendung der Flugaggregate bestanden, mit der Begründung, daß er noch zu sehr unter der Wirkung des Alkohols stand und deshalb „keine großen Sprünge" machen könne. Unter normalen Bedingungen konnten Siganesen mit einem einzigen Sprung das Fünfzehnfache ihrer Körperlänge zurücklegen.’ Bulle Rassa hatte es versucht, aber nur ein jämmerliches Gehopse zustande gebracht.
    Sein Flug war auch nicht gerade exakt, und statt die kürzeste Linie zwischen zwei Punkten zu wählen, peilte er sein Ziel in Schlangenlinien an. Rayn Verser .nahm sich seiner schließlich an und flog mit ihm Hand in Hand, so daß ihre Route nicht mehr ganz so exzentrisch war.
    „Wohin fliegen wir eigentlich?" wollte Rayn Verser wissen.
    „Zu Tifflors Party in der Kommandozentrale", antwortete Bulle.
    „Und was sollen wir dort?" fragte Rayn.
    „Nicht was du denkst, obwohl ich einen guten Schluck vertragen könnte", erwiderte Vavo grinsend. „Ich bin schon wieder viel zu nüchtern."
    „Aber noch nicht nüchtern genug, um wenigstens dein Flugaggregat richtig bedienen zu können", hielt Rayn ihm vor. „Verrate mir endlich, was du vorhast."
    „Ich hatte eine ganz klare Vorstellung davon", sagte Bulle mit nachdenklichem Gesicht. „Aber jetzt liegt alles wie hinter einem Nebel. Es war alles ganz logisch und einleuchtend, nun aber ... Es wird mir schon noch einfallen. Laß mich nachdenken. Gehen wir zu Tifflors Party, vielleicht ergibt sich das Weitere von selbst."
    Rayn Verser seufzte und ließ im Flug Vavro nur für einen kurzen Augenblick los, um sich dezent hinter dem Ohr zu kratzen. Kaum sich selbst überlassen, trudelte Vavro auch schon ab und wäre fast mit voller Wucht gegen die Wand des nächsten Quergangs geprallt, hätte Rayn ihn nicht noch rechtzeitig abgefangen.
    „Du hast der Welt schönsten Siganesen gerettet", sagte Bulle Rassa darauf und versuchte den Team-Gefährten während des Fluges an sich zu drücken, was Rayn glücklicherweise abwehren konnte.
    „Ich glaube; ich habe den Faden wieder", sagte Bulle Rassa plötzlich, als sie der Kommandozentrale schon recht nahe waren. Er schwang ab und landete auf der Verschalung eines Belüftungsschachts, wo er es sich gemütlich machte. Rayn hatte keine andere Wahl, als es ihm gleichzutun. Bulle fuhr fort: „Ich weiß wieder, was mir im Kopf herumgespukt hat. Hör mal gut zu, Kleiner, und unterbrich mich nicht, damit ich es nicht wieder vergesse. Als die Kugelraumer als Eskorte für das Loowerschiff zur DUCKO kamen und andockten, da mutmaßten wir beide, daß hier eine geheime Friedenskonferenz stattfinden solle. Doch inzwischen sind mehr als achtundvierzig Stunden vergangen, und noch kein einziger Loower ist an Bord gekommen. Und über die Transmitterverbindung ist von der LFT auch nur der Erste
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