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0911 - Der Helk des Quellmeisters

Titel: 0911 - Der Helk des Quellmeisters
Autoren: Unbekannt
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wichtigen Punkte des Solsystems besetzt hatten oder zumindest beobachteten, erging es nicht anders.
    Diese Station mit der Bezeichnung ORG-Z 12 und dem Eigennamen DUCKO, die in den kosmischen Staub der Saturnringe eingebettet war, blieb unentdeckt.
    DUCKO war ein diskusförmiger Körper mit einem Durchmesser von 725 Metern und einer Höhe in der Mittelachse von 112 Metern. Trotz dieser relativ imposanten Größe ging DUCKO innerhalb der Saturnringe unter.
    DUCKO war bemannt und hatte auch während der über 120 Jahre währenden Larenbesetzung eine menschliche Besatzung gehabt. In dieser Zeit nahm die Weltraumstation sogar eine Sonderstellung ein, denn sie hatte Rebellen Asyl geboten und war für die Agenten des NEI zum Sprungbrett in die Einsatzgebiete im Solsystem gewesen: Die Station in den Saturnringen war ein autarker Selbstversorger. Die in konzentrierter Form gelagerten Lebensmittel hätten eine doppelt so starke Mannschaft über fünfhundert Jahre am Leben halten können. Der Energiebedarf - der wegen der Ortungsgefahr ohnehin so gering wie möglich gehalten wurde -konnte für die Dauer einer halben Ewigkeit aus eigener Kraft gedeckt werden.
    Während der Larenkrise war die Weltraumstation nur über eine Transmitterstraße zu erreichen gewesen.
    Diese Verbindung existierte immer noch. Inzwischen waren die Sicherheitsbestimmungen jedoch etwas gelockert worden. Man hatte die Feuerleitzentralen entsprechend umprogrammiert, so daß DUCKO unter Anwendung eines bestimmten Funkkodes auch mit Raumschiffen erreichbar war.
    Diese Möglichkeit war jedoch in jüngster Zeit nur ein einziges Mal ausgenützt worden. Und zwar von siebzehn terranischen Kugelraumern verschiedener Größenordnung, in deren Schlepptau sich ein loowerisches Kegelschiff befunden hatte. Danach waren die Bestimmungen sofort wieder verschärft worden, und DUCKO durfte wiederum nicht mehr angeflogen werden.
    DUCKO war zur Zeit wieder einmal der geheimste und am strengsten bewachte Ort im Solsystem. Für die Mannschaft machte das keinen Unterschied, denn sie war an die Isolation gewöhnt. Die Männer und Frauen von DUCKO fanden sich damit ab, und die Mehrheit von ihnen hatte nicht einmal eine Ahnung, was der wahre Grund für diese Geheimhaltung war.
    Zu der Stammbesatzung zählten auch zwei Siganesen. Vavo Rassa und Rayn Verser. Zu ihren Aufgaben zählte es, die vielen Mikro-Schaltungen der Weltraumstation zu warten und notfalls zu reparieren. Obwohl die technischen Anlagen ein robotisches Selbsterneuerungssystem besaßen, gab es für die beiden dennoch ständig etwas zu tun.
    Vavo Rassa galt nach siganesischen Begriffen als nicht gesellschaftsfähig. Nicht nur, daß er mit seiner Größe von 101,22 Millimetern ein wahrer Riese unter den Vertretern seiner Generation war, besaß er zudem noch einige Laster, die für einen traditionsbewußten und sittenstrengen Siganesen undenkbar gewesen wären.
    Aber Vavo Rassa war. keines von beidem. Dafür war er gefräßig und trinkfreudig. Seine Freßsucht hatte ihn dazu verleitet, für sich zwei .Essensrationen zu beanspruchen. Einmal für Vavo und einmal für Rassa. Aber in Wirklichkeit aß er für vier, und er fand es nicht unter seiner Würde, an den Gelagen der terranischen Mannschaft teilzunehmen und aus dem Vollen ihrer riesigen Teller zu schöpfen. Dabei hatte er sich auch das Trinken angewöhnt.
    Diese Alkoholsucht und die krankhafte Freßsucht hatten bei Vavo Rassa unweigerlich zur Fettleibigkeit geführt. Er galt als der fetteste und häßlichste Siganese seiner Generation, was sein Beiname „Bulle" ausdrückte.
    Vavo Rassa nahm ihn gelassen hin, und er war auf seinen Spitznamen sogar noch stolz. Ebenso wie mit seiner Kraft prahlte er auch damit, welche Mengen an Alkohol und Speisen er vertragen konnte. Diese Eigenschaften betreffend war er geradezu ein Ertruser en miniature.
    Zu allem Überdruß war er auch noch eitel. Er war so eitel, daß er sich die schönen schwarzen Locken geschnitten und den Schädel kahlgeschoren hatte, damit man, wie er es ausdrückte, den herrlichen Glanz seiner lindgrünen Kopfhaut bewundern könne.
    Sehr zum Leidwesen von Rayn Verser, der in jeder Beziehung ein typischer Vertreter des neuen siganesischen Adels war. Wohlerzogen und zurückhaltend, voll innerer Würde und stolzer Haltung, von artigem Wuchs und graziler Gestalt und einer zarten, fast durchscheinenden Haut, die bei entsprechendem Lichteinfall das vornehme Lindgrün besonders zur Geltung brachte. Auf Siga wurde
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