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0910 - Blutliebe

0910 - Blutliebe

Titel: 0910 - Blutliebe
Autoren: Jason Dark
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beschäftigten sich ihre Gedanken auch mit John Sinclair. Sie hatte es geschafft, mit ihm in Verbindung zu treten, nur würde es dauern, bis er und möglicherweise auch Suko hier eintrafen. In dieser Nacht sicherlich nicht.
    Es war für sie am besten, wenn sie in ihrem Zimmer darauf wartete, daß etwas passierte. Wenn sie ehrlich war, befand sich Jane schon dicht am Ziel des Geschehens, denn es drehte sich im Prinzip alles um diese Romana Kendrake.
    Es war Janes Job, auf sie aufzupassen. Normalerweise hätte sie bei Romana im Zimmer bleiben müssen, dem aber hätte die Frau nie zugestimmt. Sie und Jane waren wie Hund und Katze.
    Das Fenster hatte Jane eben nicht ganz geschlossen. Die kühle Luft drückte sich wie feuchte Watte in den Raum. Sie saß in einer Art Höhle und wartete darauf, daß etwas geschah. Aus dem Nebenzimmer klangen keinerlei Geräusche. Ihr Schützling lag bestimmt im Bett und wartete ebenso wie Jane.
    Die Detektivin stand auf. Obwohl sich niemand in der Nähe befand, bewegte sie sich auf leisen Schritten dem Fenster entgegen. Für einen Moment wartete sie ab, dann öffnete sie es.
    Es schwang ihr entgegen, Jane tauchte zur Seite und ließ den Flügel vorbeischwingen.
    Für den Augenblick fröstelte sie. Die Luft war doch ziemlich kalt geworden. Sie blickte in den Park, und ihr fiel ein, daß noch die kleine Lampe brannte.
    Sie ging hin und löschte sie. Das leise Klicken des Schalters war das einzige Geräusch in der Stille.
    Wieder blieb Jane am Fenster stehen. Im Park sah sie nicht viel. Es war einfach zu finster. Kein Mond schimmerte am Himmel, Sterne waren ebenfalls nicht zu sehen, nur aus dem Fenster nebenan drang ein schwaches Licht, das sich bereits nach wenigen Metern in der Finsternis verlor.
    Nur allmählich schälten sich die Umrisse der Bäume aus der dunklen Watte hervor. Sie glichen Gestalten, die sich nie und nimmer rühren konnten. Festgewachsen, unheimlich anzuschauen, verschwiegen und auch dicht. Der kleine Pavillon lag irgendwo hinter oder zwischen ihnen. Jane konnte ihn nicht sehen, aber sie erinnerte sich wieder daran, daß sie dort den Schatten gesehen hatte, und es war keiner von Kendrakes Leibwächtern gewesen. Der Chef hatte sie angewiesen, im Park Wache zu halten. Sie sollten patrouillieren, sie sollten die Augen offen halten und jede noch so geringe Bewegung melden.
    Nichts tat sich!
    Auch der Vampir oder wer immer es sein mochte, zeigte sich nicht. Jane schaute direkt in die Tiefe, die einem düsteren Meer ähnelte.
    Dann hörte sie Geräusche. Ihre empfindlichen Ohren waren wie Sensoren die auf fremde Laute reagierten. Jemand bewegte sich unter ihr, nicht weit vom Haus entfernt. Ein Tier war es nicht, aber eine Person, das stand fest.
    Tritte?
    Wenn ja, dann schleichend, und Jane stellte fest, daß sie von der rechten Seite kamen.
    Sie zog sich etwas zurück, blieb allerdings noch so stehen, daß sie den Kopf drehen und nach draußen schauen konnte, wobei sie keine Bewegung wahrnahm.
    Aber die Geräusche blieben.
    Kamen sie näher?
    Jane horchte.
    Es war wieder still.
    Warten, lauern…
    Dann folgte ein anderes Geräusch!
    Menschlich und zugleich unheimlich. Ein schweres Seufzen, Keuchen oder Stöhnen - und kurz danach ein leiser Schrei…
    ***
    Der gedrungene Krishan hob sein Sprechgerät an. Er hatte den Kontrollruf gehört und wußte, daß er sich melden mußte. »Keine verdächtigen Bewegungen, Sir.«
    »Gut!« flüsterte Kendrake, der sich im Haus befand. »Raki hat das gleiche gemeldet.«
    »Erwarten Sie von mir einen Rückruf?«
    Kendrake überlegte. »Nein und ja. Sie rufen zurück, wenn Sie etwas entdecken.«
    »Geht in Ordnung, Sir.«
    »Bis dann.«
    Krishan ließ das Gerät wieder in der Jackentasche verschwinden. Er atmete tief durch und mußte sich eingestehen, daß er sich im Augenblick wohl fühlte.
    Er und sein Kollege Raki kannten das Haus und die Umgebung. Der Park war ihnen nicht fremd. Sie hielten sich oft genug als Wachtposten zwischen den Bäumen auf, und deshalb fanden sie sich auch im Dunkeln zurecht.
    Krishan hatte sich die Rückseite des Gebäudes vorgenommen. Er bewegte sich in der Nacht wie ein Raubtier. Schleichend, darauf bedacht, so wenig Geräusche wie möglich zu verursachen. Sein Gesicht war angespannt, zudem ärgerte er sich, weil man ihn nicht völlig eingeweiht hatte. Er war im Unklaren gelassen worden, und wußte nicht, um wen es ging. Kendrake hatte ihm und Raki nur von einer Gestalt erzählt, die es angeblich auf Romana
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