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0910 - Blutliebe

0910 - Blutliebe

Titel: 0910 - Blutliebe
Autoren: Jason Dark
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abgesehen hatte. Ein gefährlicher Mann, der sich durchaus im dunklen Park verborgen halten konnte, um nach einer Chance zu suchen.
    Das Fenster der jungen, gelähmten Frau behielt er unter Kontrolle. Es war ziemlich einfach, denn das Licht ermöglichte erst die Sicht. Daneben befand sich ein weiteres Fenster, das ebenfalls erhellt war.
    Krishan wußte, daß dort eine gewisse Jane Collins wohnte, die der Chef als persönliche Leibwächterin für seine Tochter engagiert hatte.
    Es hatte beiden nicht gepaßt, denn sie glaubten, nicht auf die Detektivin angewiesen zu sein, doch sie hatten hier nicht das Sagen. In Kontakt getreten waren sie mit der Frau kaum, Raki mehr als Krishan, der wiederum daran dachte, daß diese Blonde ein verdammt guter Schuß war. Mit der konnte er sich schon die Freuden der Nacht vorstellen. Er grinste bei dem Gedanken und hoffte darauf, daß sich ihm eine Gelegenheit bot. Dann würde er es ihr schon zeigen, wie der Hase lief.
    Er näherte sich einem Komposthaufen. Der faulige Gestank wehte ihm in die Nase.
    Das irritierte ihn.
    Er blieb stehen, schaute sich um, hob die Schultern und schlich näher an den Komposthaufen heran.
    Drei weitere Schritte brachten ihn direkt bis vor das Gebilde. Der Geruch war einfach widerlich, Krishan hätte sich beinahe übergeben.
    Er atmete nur durch die Nase. Der widerliche Geruch erinnerte ihn an verwesendes Fleisch, es fehlte nur noch das Summen der Schmeißfliegen, dann wäre es perfekt gewesen.
    Tod und Moder.
    Leichen…
    Ihm ging einiges durch den Kopf. Er wollte den Komposthaufen umrunden, dabei zückte er seine Taschenlampe. Die Waffe ließ er stecken. Der Lichtkegel huschte an dem Holzgestell entlang. Der Komposthaufen roch immer, aber so gestunken hatte er noch nie.
    Krishan hatte sich breitbeinig vor dem Gestell aufgebaut. Er wippte dabei, und der Strahl wippte mit.
    Zu sehen bekam er nichts, dafür hörte er ein Schaben. Der Mann wußte sofort, daß da jemand durch den Park schlich.
    An seinen Kollegen dachte er nicht. Hier hatte sich jemand anderer versteckt.
    Krishan handelte sofort. Er ließ die Lampe brennen, als er um den Komposter lief. Der Strahl tanzte, er suchte sein Ziel, stach zunächst ins Leere, und dann, als er die Gestalt einfing, war der abgebrühte Krishan so überrascht, daß er zunächst nichts unternehmen konnte. Durch Zufall hatte er das Gesicht der Gestalt erwischt. Es sah aus wie ein blasses Stück Fett, das in der Dunkelheit schwebte und sich plötzlich bewegte. Die Taschenlampenhand zitterte, damit auch der Lichtkegel. Da schlug der Fremde plötzlich zu.
    Krishan hatte die Hand nicht kommen sehen. Wie ein Fallbeil war sie aus der Dunkelheit aufgetaucht und hatte sein rechtes Handgelenk erwischt.
    Mit Mühe konnte er einen Schrei unterdrücken. Sein Gelenk schmerzte zum Erbarmen. Die Lampe lag längst am Boden. Sie hatte sich in den feuchten Matsch gebohrt, als wollte sie ihr Licht in die Tiefe schicken.
    Diese Tatsache lenkte Krishan für einen Augenblick zu stark ab, deshalb mußte er den nächsten Schlag einstecken.
    Die Faust wuchtete in seinen Unterleib, als wollte sie ihm die Eingeweide zerstören. Er ging zu Boden. Luft bekam er nicht mehr. Die Welt in seiner Nähe verwandelte sich in einen Kreisel, der auch einen Mittelpunkt hatte. Es war das Gesicht, diese bleiche Fratze des Umhertreibers, die immer wieder zuckte. Augen, ein Maul, die Haut, das dunkle Haar, alles mischte sich durcheinander, und es nahm eine andere Perspektive an, als Krishan nach hinten fiel.
    Rücklings landete er auf dem feuchten Boden und blieb liegen. Er atmete keuchend und Speichel stand vor seinen Lippen wie heller Schaum..
    Es waren nicht nur die Schmerzen, die ihn so deprimierten, auch die Tatsache, daß er versagt hatte und jetzt wehrlos war, machte ihn fertig. Der andere konnte ihn locker töten, ohne daß sich das Opfer noch irgendwie wehrte.
    Er tat es nicht.
    Krishan sah, wie sich die Gestalt schattenhaft bewegte. Und er hörte, daß sie über den Boden ging.
    Die Tritte klangen wie dumpfe Echos an seine Ohren. Jedes Auftreten spürte er. Dann zuckten Blitze durch seinen Kopf, während sich sein Leib in einen schmerzenden Stein verwandelt hatte. Krishan hätte eigentlich sein Sprechgerät hervorholen und Raki warnen müssen. Das war jedoch nicht möglich, er konnte einfach nicht reden, war einzig und allein mit seiner Atmung beschäftigt und auch mit der Erholung.
    Schwerfällig wälzte er sich auf die Seite. Seine Hände krallten sich in
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