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091- Das Schloß der teuflischen Deborah

091- Das Schloß der teuflischen Deborah

Titel: 091- Das Schloß der teuflischen Deborah
Autoren: Larry Brent
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erfuhr,
daß dies gegen halb sieben der Fall gewesen sei. Susan Anne Hoogan habe zu
diesem Zeitpunkt tief geschlafen.
    Die
diensthabende Nachtschwester und der Arzt durchsuchten das Zimmer und stellten
fest, daß Susan Anne Hoogan ihre Kleider mitgenommen hatte. Das Nachthemd war
zurückgeblieben.
    Das
Rätselraten erreichte seinen Höhepunkt.
    War die
Patientin aus dem Krankenhaus entführt worden? Das war unwahrscheinlich.
    War Susan
Anne unerwartet aufgewacht, aufgestanden und davongelaufen?
    Diese
Möglichkeit bestand eher.
    Eine
fieberhafte Suche nach ihr begann, aber im ganzen Hospital fand man sie nicht.
    Die Tatsache,
daß Schwester Rita das Bett ausgekühlt vorgefunden hatte, berechtigte zu der
Annahme, daß Susan Anne Hoogan unmittelbar nach dem Besuch der Tagschwester
davongelaufen sein mußte.
    Warum hatte
sie das getan? Und wohin war sie gegangen?
     
    ●
     
    Die Galerie
lag in tiefer Finsternis.
    Von ihrem
erhöhten Beobachtungsplatz hinter einer schweren Sandsteinsäule aus hatte Morna
Ulbrandson einen vortrefflichen Blick in die untere Halle.
    Dort saß
David T. Wimburn an dem breiten, klobigen Tisch, eine Flasche Whisky vor sich,
von dem er sich hin und wieder einen Schluck ins Glas goß.
    Die Situation
erinnerte lebhaft an das, was sich in jener Nacht unmittelbar vor der Ermordung
von Sir Howard Manor im Jahr 1163 abgespielt hatte.
    Doch davon
wußte David T. Wimburn nichts Genaues.
    Neben sich an
den Tisch hatte er ein geladenes Gewehr gestellt.
    Er trank nur
mäßig, um seine Sinne unter Kontrolle zu halten.
    Es war wenige
Minuten vor zehn Uhr.
    Larry Brent
inspizierte die Gewölbe. Er besaß einen genauen Lageplan der Räume und wollte
sich speziell jeden einzelnen vornehmen, den er aus dem Film von Susan Anne
Hoogan kannte. Erst vor wenigen Minuten war er aufgebrochen. Heimlich hatte er
oben von der steinernen Brüstung aus einige Szenen in der Halle aufgenommen,
ohne daß der Schloßherr etwas davon bemerkt hatte.
    Nun war Morna
allein. Sie wartete wie alle auf etwas, aber keiner wußte, was eintreten würde.
    Totenstille
herrschte im Schloß.
    Es nieselte
immer noch gleichmäßig und monoton. Das einschläfernde Geräusch schien von ganz
weit herzukommen.
    In der Halle
schlug die Uhr zehnmal. Dröhnend schwangen die dumpfen Schläge durch das
Schloß.
    Wimburn saß
im Kerzenlicht, hin und wieder warf er einen Blick zu dem angeblich verfluchten
Bild. Das flackernde Licht spielte auf seinem Gesicht, und Morna konnte von
ihrem Standort aus seine angespannte, nachdenkliche Miene beobachten.
    Der letzte
Schlag der Uhr war verklungen, als sich Wimburn abrupt erhob. Er durchquerte
die Halle, näherte sich der Treppe und schritt sie langsam hinauf.
    Vor dem Bild
der teuflischen Deborah blieb er stehen.
    Kopfschüttelnd
musterte er die gefährlich aussehende Frau.
    »Ich weiß
nicht, was mit mir los ist«, murmelte er. Mit zusammengekniffenen Augen
betrachtete er jedes Detail in dem fremden Gesicht. Kam es ihm nur so vor, oder
war es Wirklichkeit? Hatte sich der bösartige Zug in diesem Gesicht nicht
verstärkt? Waren die Linien um den harten Mund nicht tiefer geworden? Oder sah
dies nur so aus, weil die Schatten diesen Eindruck erweckten?
    Plötzlich
schrie er gellend auf.
    Morna sah es
noch eine Sekunde vor David T. Wimburn und reagierte sofort.
    Die Gestalt
im Bilderrahmen bewegte sich. Ein Alptraum wurde wahr.
    Wie durch
Zauberei hielt Deborah ein Messer in der Hand, ihr Unterarm schoß nach vorn und
ragte über den Bildrand hinaus.
    Noch ehe sich
der Stahl in den Rücken des Milliardärs bohren konnte, raste lautlos der
nadelfeine Laserstrahl auf den Unterarm der Mörderin zu. Er durchbohrte das
Handgelenk, aber Deborah zuckte weder zusammen, noch wurde sie abgelenkt.
    Das blinkende
Messer bohrte sich in Wimburns Rücken. Einmal, zweimal. Gurgelnd brach der
Milliardär auf der schmalen Treppe zusammen.
     
    ●
     
    Die Schwedin
jagte sofort die Treppe hinab, während Wimburn die Stufen herunterrutschte.
    In den Augen
der teuflischen Deborah flackerte der blanke Haß. Sie hielt den ausgestreckten
Arm mit dem blutbesudelten Messer noch immer über den Bildrand hinaus. Die
Atmosphäre war angefüllt mit Gespenstigkeit und Grauen, die Morna körperlich
fühlte.
    Sie drückte
noch mehrmals die handliche Laserwaffe ab. Der Strahl fraß sich in den Leib der
porträtierten Mörderin, ohne die geringste Wirkung zu zeigen. Weder die Farben
schmolzen, noch die Leinwand verbrannte.
    Das konnte
nur
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