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0905 - Sendboten des Alles-Rads

Titel: 0905 - Sendboten des Alles-Rads
Autoren: Unbekannt
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sprichst?"
    „Nicht unbedingt. Es ist besser, wenn du es versuchst. Ich werde dir helfen, wenn es nicht klappt."
    Er nickte ihr dankbar zu. Sie half ihm schon jetzt dadurch, daß sie ihm Unterstützung zusagte.
    Das Beiboot setzte auf. Die Menschenmenge war nicht mehr zu sehen, da sich das Kontrollgebäude zwischen dem Raumschiff und ihr erhob.
    Aus dem Boden neben dem Beiboot schob sich eine Röhre in die Höhe.
    „Sie können das Schiff verlassen", sagte der Kommandant. „Der Lift liegt an. Wenn Sie wollen, begleite ich Sie bis zur Schleuse."
    „Tun Sie das", bat Plondfair.
    Der Kommandant ging ihnen wortlos voraus. Plondfair vermutete, daß der Kommandant sich unter die Menge mischen würde, um sich nichts entgehen zu lassen. Die Schleusenschotte standen offen. Plondfair und Demeter schritten direkt vom Hangar in eine Liftkabine, die sich in der Transportröhre befand. Die Türen schlossen Sich, und sie sanken lautlos nach unten. Als sie sich wieder öffneten, blickten sie in einen hell erleuchteten Gang, der unter der Landepiste lag und zum Kontrollgebäude führte. Niemand wartete auf die Boten des Alles-Rads.
    Plondfair und Demeter betraten ein Laufband, das sie ins Kontrollgebäude trug.
    Über eine Schräge ging es in die Höhe bis in eine Halle, in der sich nur ein einzelner Mann aufhielt. Er trat auf sie zu.
    Es war Wimbey.
    „Deshalb also die Verzögerung", sagte Plondfair. „Ich hätte es mir denken können."
    Wimbey’blickte ihn hochmütig lächelnd an.
    „Wir haben alles für die Sendboten des Alles-Rads vorbereitet", erwiderte er. „Da draußen warten mehr als hunderttausend Männer, Frauen und Kinder darauf, die Botschaft des Alles-Räds aus eurem Munde zu vernehmen.
    Unter ihnen sind viele Leidende und Kranke. Sagt ihnen die Wahrheit, Verkündet ihnen die Freudenbotschaft, daß sich das Alles-Rad von ihnen abgewendet hat und daß sie nicht mehr auf Heilung zu hoffen brauchen. Sie sind begierig darauf, die Wahrheit zu hören-oder das, was ihr als Wahrheit bezeichnet."
    „Wir haben niemals gesagt, daß sich nun niemand mehr um die Kranken kümmern wird", erwiderte Plondfair freundlich. „Ich gehe davon aus, daß du informiert bist, die Wahrheit aber noch .nicht sehen willst. Nun gut. Öffne die Augen. Sieh dich um auf Starscho. Was ich beobachtet habe, das bleibt auch dir nicht verborgen.
    Wenn du nicht blind bist, wirst du feststellen, daß die Heilungssuchenden nicht durch Gebete und auch nicht durch die Beschwörungen der Kryn gesund werden, sondern durch die maschinellen Anlagen, die überall in den Tempeln verborgen sind. Wenn die Kranken über das Rad gehen, dann setzen sie sich wenigstens zwölf verschiedenen Behandlungsmethoden aus. Erfahrungsgemäß spricht davon wenigstens eine an."
    Das Gesicht des Kryn verzerrte sich.
    „Lügen", rief er mit schriller Stimme. „Nichts als Lügen und Ketzereien. Ich bin ein Kryn. Ich muß wissen; was auf den Monden von Välgerspäre, geschieht. Oft genug habe ich direkt neben den Kranken gestanden, wenn das Alles=Rad sie von ihren Leiden erlöst hat. Nie habe ich etwas von einer Manipulation bemerkt,’ weil es sie nämlich gar nicht gibt."
    „Du bist ein Narr, Wimbey", sagte Demeter. „Es hat keinen Sinn, mit dir’ zu diskutieren. Laß uns lieber zu der Menge dort draußen gehen, damit wir mit ihr reden können."
    „Nur zu gern", erwiderte Wimbey und trat zur Seite. „Der Weg ist frei. Geht dort durch die Tür. Dahinter steht eine Tribüne. Steigt hinauf. Die Mikrophone sind eingeschaltet. Sprecht zu den Menschen da draußen. Sie warten auf euch."
    Plondfair fühlte, wie sich sein Herzschlag beschleunigte. Seine Handflächen wurden feucht.
    „Du schaffst es", flüsterte Demeter ihm zu. „Bestimmt!"
    An der Seite Plondfairs schritt sie auf die Tür zur die Wimbey ihnen bezeichnet hatte. Sie öffnete sich vor ihnen. Warme Luft schlug ihnen entgegen. Eine Treppe aus Wyng-Metall stieg vor ihnen auf. Sie hörten Gelächter und die Stimmen von zahllosen Menschen.
    Plondfair atmete tief durch. Das half ihm, die innere Unruhe zu überwinden. Er blickte nach oben. Die Treppe führte zu einer Tribüne hinauf, auf der sich niemand aufhielt. Das überraschte ihn. Er hatte erwartet, zumindest dort einige Kryn zu sehen. Von der schmucklosen Brüstung erhoben sich mehrere Stative mit kreisförmigen Mikrophonen. Er registrierte es mit einiger Erleichterung, zeigten diese Mikrophone doch an, daß die Kryn gewillt waren, seine Worte wirklich an die
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