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0905 - Sendboten des Alles-Rads

Titel: 0905 - Sendboten des Alles-Rads
Autoren: Unbekannt
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Öffentlichkeit dringen zu lassen.
    Als Demeter und er auf der Tribüne standen, verstummte die Menge. Einige Männer pfiffen, wurden jedoch von anderen in ihrer Nähe zur Ruhe gebracht. Etwa fünfzig Meter von der Tribüne entfernt erhob sich eine andere Tribüne. Auf ihr standen drei Kryn. Sie blickten zu Demeter und Plondfair hinüber.
    Die Menge füllte einen riesigen Platz und einige sich daran anschließende Straßen. Sie war unübersehbar, so daß Plondfair den Eindruck gewann, die gesamte Bevölkerung von Starscho und alle Besucher dazu hätten sich hier versammelt. Über dem Horizont erhob sich die riesige Sichel des zur Hälfte von der Sonne beschienenen Planeten Välgerspäre.
    Demeter machte Plondfair mit einem Handzeichen auf die Tribüne der Kryn aufmerksam. Der Berufene sah, daß sich Wimbey dort eingefunden hatte. Die Priester warteten darauf, daß sie das erste Wort sagen würden.
    Plondfair hatte sich lange Gedanken darüber gemacht, was er sagen sollte. Er wußte, daß jedes Wort von entscheidender Bedeutung war.
    Plondfairs Hand klammerte sich um das Augen-Symbol des AllesRads, das er aus der PAN-THAU-RA mitgebracht hatte. Er hob es hoch, so .daß die Menge es sehen konnte. Im Licht der Sonne leuchtete es auf, als sei es von eigenem Leben erfüllt.
    „Mein Name ist Plondfair", rief er, und seine Stimme hallte aus zahlreichen Lautsprechern über en Platz, so daß jeder ihn verstehen konnte. „Ich bin ein Berufener, und ich habe Starscho über den Transmitter der Berufenen verlassen. Mein Weg führte mich zum AllesRad. Dies ist das Zeichen, das das Alles-Rad mir mitgegeben hat."
    Die Menge begann plötzlich zu buhen und zu johlen. Schrille Pfiffe übertönten die Worte Plondfairs.
    Männer und Frauen reckten ihm ihre Fäuste drohend entgegen.
    Entsetzt blickten sich Derneter und Plondfair an. Endlich ging ihnen auf, daß die Kryn die Menge entsprechend vorbereitet hatten, und gleichzeitig erkannten sie, daß er seine Rede falsch begonnen hatte.
    Die Kryn hatten sich ausrechnen können, daß er so beginnen würde. Nach allem, was Wimbey erfahren hatte, mußte er seine Rede mit diesen Worten eröffnen.
    Plondfairs Hände klammerten sich um die Brüstung. Jetzt wünschte er, noch einmal von vorn beginnen zu können.
    Er hob beide Arme und ließ das Augensymbol in der Sonne leuchten, doch die Menge beruhigte sich nicht.
    Sie tobte weiter. Verfaultes Obst flog zu Plondfair und Demeter herauf. Den meisten Geschossen dieser Art konnten sie ausweichen, einige Früchte aber trafen sie. Der stinkende Saft verschmutzte ihre Kleidung.
    Als Plondfair merkte, daß er doch nicht allen Wurfgeschossen ausweichen konnte, blieb er ruhig und hochaufgerichtet stehen. Auch Demeter verhielt sich nun ruhiger. Ihr Gesicht war unbewegt.
    Eine Reihe von verfaulten Früchten flogen zu ihnen hoch, verfehlten sie aber. Dann allmählich tat die Ausstrahlung, die von den beiden Berufenen ausging, ihre Wirkung. Die Arme mit den Wurfgeschossen sanken herab. Die Pfiffe verstummten.
    „Laßt ihn weitersprechen", brüllte Wimbey in die Mikrophone. „Wir wollen hören, was der Ketzer noch zu sagen hat."
    „Wir sind die Sendboten des Alles= Rads", rief Plondfair mit fester Stimme. „Wir haben eine Botschaft für euch."
    „Laßt sie hören", schrie Wimbey höhnisch. „Was ist das für eine Botschaft?"
    „Das Alles-Rad teilt euch durch uns mit, daß die Verbotenen Zonen nicht mehr existieren", rief Plondfair, doch jetzt fiel er auf einen weiteren Trick der Kryn herein. Diese hatten seine Mikrophone abgeschaltet, so daß noch nicht einmal die Zuhörer direkt vor ihm ihn verstehen konnten. Als er merkte, daß seine Stimme die Menschen vor der Tribüne nicht erreichte, wiederholte er seine Botschaft mit erhobener, Stimme, doch jetzt brüllte Wimbey mit Hilfe der Lautsprecheranlage dazwischen, so daß ihn wiederum niemand verstehen konnte.
    „Was ist denn?" rief der Kryn. „Wie lautet die Botschaft des Alles-Rads, Sendbote? Hat das Alles-Rad dir die Stimme versagt?"
    Die Menge johlte und schrie. Wiederum flogen verfaulte Früchte zur Tribüne herauf.
    „Wir haben verloren", sagte Demeter mit zornbebender Stimme. „Wir sind ihnen in die Falle gegangen und haben alles falsch gemacht."
    Plondfair wollte noch nicht aufgeben. Unwillkürlich griff er nach den Mikrophonen vor sich, erreichte damit jedoch nur, daß die Menge in ein tosendes Hohngelächter ausbrach.
    Mehrere Kryn tauchten hinter Plondfair und Demeter auf. Bewaffnete
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