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0901 - Kampf um die Schwefelklüfte

0901 - Kampf um die Schwefelklüfte

Titel: 0901 - Kampf um die Schwefelklüfte
Autoren: Manfred H. Rückert
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selbst durch die enormen Selbstheilungskräfte des Dämons kaum schließen, denn die Wunde widersetzte sich diesen Kräften aufs Äußerste.
    Ein Splitter war beim Kampf in El Paso aus Artimus van Zants linker Hand ausgebrochen und hatte Rofocale durchbohrt. Weiter hatte der Erzdämon nichts mitbekommen, denn er war gleich darauf geflohen, da ihn die Schmerzen fast um den Verstand gebracht hatten. Er wusste auch nicht, dass dieser Splitter - ein Geschenk von van Zants toter Freundin Kira Stolt - zu dem Leiter von no tears zurückgekehrt war. No tears war ein Projekt, in dem Kinder aus aller Welt ein neues Heim, eine neue Zukunft finden konnten, wenn man ihr altes Leben einfach so zerstört hatte.
    »Zamorra und van Zant. Mit euch beiden habe ich noch eine Rechnung offen!«, knurrte LUZIFERs höchster Diener. »Und ihr werdet sie bis auf den letzten Heller bezahlen, schließlich habe ich noch eine Waffe in der Hinterhand.«
    Damit meinte er die tote Zeit , die er dem Volk der Sandformer gestohlen und die ihre Dienste hervorragend getan hatte. Er musste nur etwas auf Zeit spielen. Wenn Merlins Magie aus Zamorra entwichen war - was ganz sicher schon bald der Fall sein würde, denn lange würde der Mensch Zamorra nicht mit diesem Geschenk leben können -, dann konnte Lucifuge Rofocale die tote Zeit erneut gegen den Meister des Übersinnlichen einsetzen.
    Er hatte die tote Zeit auf dem Planeten der Sandformer mit einem Atemzug eingesogen und besaß noch einen Bruchteil davon in seinem Inneren. Er musste sparsam damit umgehen, wollte er gegen seinen größten Feind bestehen. Es war höchste Zeit, dass Professor Zamorra starb!
    Lucifuge Rofocale lachte grimmig, als ihm das Widersinnige seines Gedankengangs bewusst wurde.
    Zeit! Er wusste selbst nicht, wie viel ihm davon noch blieb. Als Dämon war er unsterblich, und doch spürte er in der letzten Zeit immer mehr, wie das Leben aus ihm entwich. Kein gutes Gefühl - zumal er keine befriedigende Antwort für die Ursache zu finden schien.
    Und das wirklich nur, weil er nicht aus diesem Universum stammte, sondern aus der Spiegelwelt? Dies schien die einleuchtendste Erklärung zu sein, auch wenn sie ihm nicht gefiel. Er weigerte sich, daran zu denken, dass möglicherweise auch der chinesische Vampir Fu Long damit zu tun hatte - dieser hatte es vor einigen Wochen in Hongkong geschafft, seine Magie mit einem seltsamen Ritual zu schwächen. Rofocale schüttelte unwillig das gehörnte Haupt, gerade so, als glaube er nicht an die Bedeutung der vergangenen Ereignisse und wollte er auf diese Art alle Sorgen abschütteln.
    Nur mit Mühe gelang es ihm, die erneut aufsteigenden Schmerzen durch seine Selbstheilungskräfte zurückzudrängen. Es erfüllte ihn mit Angst, dass er in den letzten Wochen offenbar an die Grenzen seiner Magie gestoßen war.
    Die Wunde brannte und fraß innerlich an ihm, trotzdem vergrößerte sich das Loch in Rofocales Brust nicht, wie es beispielsweise beim Ductor auf Parom geschehen war. Die Beschaffenheit des Dämonenkörpers, vielmehr die ihm eigene Magie, verhinderte - vorerst - seine endgültige Vernichtung.
    In seinem speziellen Fall wirkte die tote Zeit nicht, das hatte er schon mehrmals im Selbstversuch ausprobiert, da er hoffte, die Wunde damit schließen zu können. Und ehe er noch die letzten Vorräte des tödlichen Stoffes sinnlos aufbrauchte, wollte er lieber alles in einem gigantischen Rundumschlag vernichten, was ihn zu zerstören versuchte.
    Lucifuge Rofocale lächelte, als er an die tote Zeit dachte. Nur sah es bei ihm aus, als würde er eine ekelerregende Grimasse schneiden.
    KAISER LUZIFER persönlich sollte es gewesen sein, der die tote Zeit an einem nie genannten Ort deponiert hatte. Und Lucifuge Rofocale war jetzt das einzige Wesen des Multiversums, das diese Waffe besaß. Es war beruhigend zu wissen, dass er der einzige gewesen war, der das hatte vollbringen können.
    Der Erzdämon setzte seine Magie ein, um die Schmerzen endgültig zu vertreiben, obwohl er wusste, dass ihn das eine Menge Kraft kosten würde. Bisher war es ihm nur gelungen, einige rote Tropfen innerhalb seines ansonsten schwarzen Blutes zu entfernen. Hätte ein anderes Mitglied der Schwarzen Familie erfahren, dass in Rofocale zu einem geringen Teil menschliches Blut floss, wäre er sofort von den anderen Dämonen getötet worden. Die Reaktion des Corr Zarkonn hatte das bewiesen.
    So kann es nicht weitergehen! , schwor sich der Erzdämon. Ich bin zum Herrschen bestimmt, und
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