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0901 - Kampf um die Schwefelklüfte

0901 - Kampf um die Schwefelklüfte

Titel: 0901 - Kampf um die Schwefelklüfte
Autoren: Manfred H. Rückert
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kochen.«
    »Wie schön für uns.« Zamorra übte sich in Sarkasmus. »Da haben wir ja Zeit uns zu freuen, bis er wieder da ist.«
    »Ich finde das nicht witzig. Ich habe Angst.«
    Zamorra nickte und versuchte, mittels Magie einen Durchgang zu finden.
    »Ich finde das ebenfalls nicht witzig«, bestätigte er. »Aber es widerstrebt mir, hier auf mein Ende zu warten, wie ein Stück Vieh auf den Schlächter.«
    »Hör auf, wie wild hin und her zu rennen«, beschwerte sich Don Jaime. »Du machst mich nervös.«
    »Wenigstens etwas anderes als deine ständige Angst«, entgegnete Zamorra wütend. Er tastete die Wände ab. Ihm wollte nicht in den Kopf, dass er selbst mit der Magieverstärkung, die ihm Merlin ›geschenkt‹ hatte, nicht aus dieser Arena entkommen konnte. Es musste einen Weg geben! Doch ihm fiel trotz seiner fieberhaften Überlegungen keiner ein.
    »Fürchtest du dich denn nicht? Bist du wirklich so abgebrüht, wie du dich gibst?«, erkundigte sich Jaime mit weinerlicher Stimme.
    »Nein, das bin ich nicht«, antwortete Zamorra. »Das wirkt nur äußerlich so. Auch mir ist mulmig zumute. Ich sehe nach, ob die Abschirmung perfekt ist oder ob es eine Schwachstelle dabei gibt. Wenn ich nichts tue, um zu einer Lösung zu kommen, werde ich verrückt.«
    »Hör auf damit, sonst muss ich es wieder ausbaden«, flehte der Vampir.
    »Das ist ja wohl ganz allein deine Sache! Ich habe uns nicht hierher gebracht!«
    »Bitte, hör doch auf damit!«
    »Nerv mich nicht!«
    Don Jaime packte Zamorra an der Schulter und riss ihn herum. »Du sollst aufhören, habe ich gesagt!«, brüllte er den Meister des Übersinnlichen an.
    Ein Kinnhaken, der Jaime einige Meter zurücktaumeln ließ, war die Antwort des Professors.
    Don Jaime war körperlich nicht auf der Höhe, sonst hätte Zamorra kaum eine Chance gegen ihn gehabt. Als Vampir besaß Jaime weitaus größere Körperkraft als sein Gegenüber, doch durch Rofocales Manipulation an seinem unterdrückten Blutdurst reagierte er langsamer als gewohnt.
    Er wischte sich über das getroffene Kinn und bemerkte, das sich schwarzes Blut an seiner Hand befand.
    »Das hättest du nicht tun dürfen Bruder«, warnte er.
    Dann schlug er zurück.
    ***
    Der Irrwisch stieg höher an der Felswand hinauf. Dabei passte er auf, dass er nicht von den Schergen des Statthalters gesehen wurde. Er wusste genau, dass er etwas Verbotenes machte, aber er musste es einfach tun.
    Was der dämliche Drachenschatten kann, schaffe ich schon lange! , stellte Karon verärgert in Gedanken fest. Ich muss es Ling nur beweisen.
    Er war eifersüchtig auf den Lauscherfolg der magischen Tätowierung, deshalb hatte er sich vorgenommen, auch eine solche Aktion durchzuführen, um Lings Anerkennung zu erhalten.
    Rund um Rofocales Palast lebten Millionen Irrwische, da würde er wohl kaum auffallen. Auffällig würde nur sein, wenn er sich allein dort aufhielt, wo das Betreten verboten war. Und genau dort zog es ihn hin. Wo sonst konnte er streng gehütete Geheimnisse erfahren, als in diesen Bereichen? Dort wo sich viele Personen befanden, würde er nichts herausfinden können. Karon zitterte vor Aufregung. Jeder normale Irrwisch würde ihn verrückt erklären für das, was er vorhatte. Ihr Leben in den Schwefelklüften war so schon gefährlich genug, da musste man nicht noch das Schicksal herausfordern.
    »Das weiß ich selbst«, zirpte er sich Mut zu und hoffte, dass niemand sein helles Irisieren bemerkte.
    Der Weg den Gang entlang bis hierher war monsterleer gewesen. Weit vor ihm befand sich der so genannte Hort der Schmerzen, der eigentlich nur als Besprechungsraum für Dämonen und Ort für Folter und Bestrafungen gedacht war. Wie fast alles andere hier wirkte er wie grobschlächtig in den Fels hineingeschlagen.
    Karon machte das nichts aus, er war es ja nicht anders gewohnt.
    Er schwebte an der Decke entlang und wunderte sich, dass er noch nicht einmal einen von Lucifuge Rofocales Untergebenen sah. Zumindest die Wächter sollten sich hier befinden, um Unbefugte abzuwehren. Allerdings könnte er in diesem Fall nicht so seelenruhig hier herumschweben, fiel ihm ein.
    Der Gang verzweigte sich in drei weitere röhrenähnliche Wege, von denen der mittlere zum Hort der Schmerzen selbst führte. Karon entschloss sich gerade, diesen Gang zu nehmen, da hörte er von dort die Stimmen von mindestens zwei Wesen.
    Sofort schwebte er einige Meter in den rechten Seitengang und wartete dort darauf, dass die Sprecher näher kamen.
    »Und ich
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