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0898 - Praxis des Teufels

0898 - Praxis des Teufels

Titel: 0898 - Praxis des Teufels
Autoren: Susanne Picard
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Fu Long hier getan hatte? Und die dunklen, seltsam schwarz wirkenden Flammen… »Weißt du was?«, hörte er Nicole atemlos neben sich sagen. »Diese Flammen… ich glaube, die sind eine Manifestation von Lucifuge Rofocales Magie!« Zamorra wirbelte zu seiner Gefährtin herum und sah dann wieder auf den Erzdämon. Wenn Nicole recht hatte, dann war diese Art von Zauber etwas, das Fu Long weit über alle Schwarzmagier hinaushob, die ihm bekannt waren.
    Aber welche Zeichen, welche Beschwörung, welcher Zauber könnte es sein, der so etwas bewirken kann? Und warum kann ausgerechnet Fu Long ihn bewirken? Zamorra bekam Angst vor Fu Long.
    Den chinesischen Vampir schien die über drei Meter große, durchaus furchteinflößende Teufelsgestalt, die nach wie vor wild um sich zu schlagen versuchte, nicht zu beeindrucken. Er stand mit vor der Brust verschränkten Armen da und beobachtete den Kampf des Erzdämonen mit kaltem Blick.
    Zamorra versuchte zu erkennen, ob Fu Long um sich herum einen Schutzschild gegen die so heftig aus Lucifuge Rofocale hervorbrechende Magie aufgebaut hatte, doch wenn es einen gab, so war er nicht zu erkennen. Ich wusste immer, das Fu Long mächtig ist. Doch dass er sogar Lucifuge Rofocale binden kann…
    Die Bewegungen des Ministerpräsidenten der Hölle wurden immer schwächer, bis sie schließlich aufhörten. Zamorra wurde klar, dass der Bannspruch, die Beschwörung, die hier ausgesprochen worden war, den Höhepunkt ihrer Macht erreicht hatte. Die riesenhafte Gestalt stand keuchend vor dem neben ihm geradezu winzig wirkenden Vampir in einer Pose, die klarmachte: er war ebenso wie seine Magie gebunden und konnte sich nicht rühren.
    »Ich sehe, du bist jetzt in der Lage, ein normales Gespräch zu führen, Dämon«, erklang Fu Longs Stimme klar und deutlich und auch eiskalt.
    Ein tiefes Grollen war zu hören. »Für dich, Vampirbastard, bin ich immer noch Lucifuge Rofocale, der Meister der Hölle, der Erzdämon und die Linke Hand LUZIFERs!«
    Fu Long erlaubte sich die minimale Version eines Lächelns. Er hatte sich immer noch nicht gerührt und keinen Muskel verzogen. »Für mich bist du, was auch immer mir beliebt, Dämon.«
    Lucifuge Rofocales Augen funkelten rot. Er versuchte wieder, sich zu bewegen, doch es gelang ihm nicht. »Ich würde dir raten, mich freizugeben, Vampir. Es wird dir schlecht bekommen, wenn du mich länger festhältst.«
    »Ich sage nicht nur, was mir beliebt, ich tue es auch«, erwiderte Fu Long und maß den Teufel mit einem unendlich verächtlichen Blick. »Ich weiß, ich kann dich nicht ewig festhalten, ich will es auch nicht tun. Ich habe dich nur zu mir zitiert, weil ich dich wissen lassen will, dass ich dir auf den Fersen bin. Du hast meine Familie zerstört, ich werde dich töten. Das ist unausweichlich.«
    »Ja, das habe ich in der Tat«, meinte der Erzdämon und lachte dröhnend bei der Erinnerung. Es klang nicht freundlich, sondern unendlich bösartig. »Und du sagst mir das auch nicht zum ersten Mal. Ich hatte Freude an diesem Töten, Vampir. Wenn es das ist, was du hören willst - ich sage es dir gern immer wieder. Und ich werde noch viel mehr Freude daran haben, dich zu töten.«
    »Dazu wirst du keine Gelegenheit mehr haben. Du bist geschwächt. Deine Magie hat nachgelassen - dass ich dich mit diesem Bindezauber hier ohne große Anstrengungen halten kann, ist der beste Bewéis dafür.«
    Wieder zerrte die Linke Hand LUZIFERs an seinen unsichtbaren Fesseln. Diesmal konnte er sich schon etwas besser bewegen, doch er war noch weit davon entfernt, sich befreien zu können.
    Noch.
    Fu Long hat nicht mehr viel Zeit!, dachte Zamorra und versuchte, durch das silbrige Leuchten der Lichtstreben um ihn herum einen genaueren Blick auf Fu Long zu werfen. Das Amulett hatte aufgehört, sinnlose Blitze auf den Erzdämonen zu werfen und so war seine Sicht schon ein wenig besser geworden. Doch Fu Long schien nach wie vor ungerührt von der eindrucksvollen und furchteinflößenden Gestalt vor ihm zu sein. Er stand entspannt da und schien nicht einmal zu schwitzen.
    Zamorra selbst bekam langsam aber sicher Kopfschmerzen von der geballten magischen Energie, die sich in diesem Zimmer konzentrierte.
    »Es ist nicht wahr, dass ich Energie verliere, und Magie schon gar nicht«, war die unangenehm tiefe und hallende Stimme Lucifuge Rofocales zu hören.
    Jetzt lachte Fu Long leise. Es klang ehrlich amüsiert. »Oh doch, das tust du. Du hast zwei Finger im Kampf gegen mich verloren - und sie
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