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0898 - Praxis des Teufels

0898 - Praxis des Teufels

Titel: 0898 - Praxis des Teufels
Autoren: Susanne Picard
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auf, in Rätseln zu sprechen, wir haben für so etwas keine Zeit. Wir sind hier, um Naomi Sutton zu schützen, und Dr. Morcomb, wenn er wieder hier ist, zu stellen. Ich würde es wirklich begrüßen, wenn du dich da nicht einmischen würdest, denn du weißt genau, dass ich nicht mit dir zusammenarbeiten kann! Du versuchst immer wieder, mich doch auf deine Seite zu ziehen, glaubst du wirklich, so schaffst du das?« Damit drehte sich Zamorra um und ging auf Nicole zu, die immer noch neben der bewusstlosen Naomi Sutton stand.
    Fu Long hörte auf zu zeichnen. Er sah auf die Wand, als könne er das Zeichen, das er gemalt hatte, auf der Rauhfasertapete sehen und stand dann in einer einzigen fließenden und eleganten Bewegung auf, die nicht ganz natürlich wirkte und Nicole einen Schauer über den Rücken jagte.
    Ernst geworden sah Fu Long auf die beiden Dämonenjäger, eine nicht sehr große, aber schlanke und würdevolle Gestalt in einem schwarzen Taiqi-Anzug, die grauen Haare rückwärts in einen Zöpf geflochten. »Macht euch keine Mühe, sie wird noch etwa zwei Stunden schlafen. Danach wird sie nicht wissen, was passiert ist. Der Kräuterkreis, der um ihr Bett herum gelegt wurde, ist kein wirksamer Schutz gegen das, was hier gleich geschehen wird, aber ich habe…«
    »Weil Schwester Debbies Kräuter nicht ausreichten, hast du den Schutz jetzt verstärkt?«, unterbrach Zamorra ärgerlich.
    »Ah, eine Schwester hat das getan? Natürlich, es ist die Arbeit eines kräuterkundigen Chinesen«, murmelte Fu Long anerkennend. »Nein, das ist es nicht, was ich getan habe«, fuhr er dann fort. »Der eigentliche Schutz dieser jungen Frau ist nunmehr ihr Schlaf. Aber der wird sie nicht von dem Dämonenkeim befreien, den sie in sich trägt. Es ist deine Sache, ihr diesen zu nehmen, das erfordert einen rein weißmagischen Zauber. Doch jetzt ist nicht der Zeitpunkt dazu. Jetzt solltet ihr zurücktreten und enger zusammenrücken.«
    »Und warum warum sollten wir das tun?«, fragte Nicole ungeduldig.
    »Weil ihr sagtet, dass der Kampf mit Lucifuge Rofocale meine Sache ist«, sagte Fu Long schlicht.
    Im nächsten Moment war in dem Krankenzimmer buchstäblich die Hölle los.
    ***
    Ein Grollen und Dröhnen, das Nicole und Zamorra beinahe taub werden ließ, breitete sich in dem kleinen Raum aus, ölig und faulig riechende Rauchwolken breiteten sich aus und behinderten Zamorras Sicht. Grelle und gleichzeitig düstere Flammen erschienen aus dem Nichts und stachen in alle Richtungen. Nicole warf sich sofort aufs Bett über Naomi Sutton und zückte den Blaster, den sie schon vor Betreten des Zimmers aus ihrer Tasche gezogen hatte. Zamorra sorgte ohne Nachzudenken dafür, dass er den Hautkontakt zu seiner Gefährtin nicht verlor, denn mit dem Auftauchen der ersten schwarzviolett glühenden Flammen war ein Käfig aus silbernen Lichtfäden um ihn herum entstanden. Alles, mit dem er in Berührung war, wurde von dieser magischen Kuppel eingeschlossen - das Amulett hatte augenblicklich reagiert.
    Doch als die Streben dieses silbrigen Lichtkäfigs anfingen, wie gewohnt in diesem Zustand auch Blitze aus weißer Magie auf den Gegner, in diesem Fall das Zentrum der dunkelglühenden Flammen, zu schicken, geschah etwas, das Zamorra noch nie erlebt hatte: Die Blitze trafen nicht ins Ziel. Sie wurden kurz vor ihrem Ziel einfach von der dunklen, qualmenden Luft absorbiert.
    Zamorra war fassungslos und fluchte leise in sich hinein. Ihm blieb nichts anderes übrig, als hier an diesem Fleck auszuharren und zu hoffen, dass das Amulett ihn, Nicole und die bewusstlose Naomi Sutton auch weiterhin schützen würde, denn er hatte nicht die geringste Ahnung von dem, was hier vor sich ging.
    Er hatte Fu Longs Zeichnungen für die Hilfsmittel zu einer Schutzkuppel gehalten, doch anscheinend waren sie etwas ganz anderes gewesen - eine Art Beschwörung. Dem Dämonenjäger schoss die Frage durch den Kopf, warum Fu Long diese Beschwörung ausgerechnet hier im Krankenzimmer von Naomi Sutton hatte vornehmen müssen, doch dann wurde seine Aufmerksamkeit von dieser Frage abgelenkt.
    Inmitten der dunkel glühenden Flammen stand mit einem Mal ein sich windender und brüllender Lucifuge Rofocale. Der Meister des Übersinnlichen war sich nicht ganz klar darüber, warum Lucifuge Rofocale so schrie, es schien, als litte er Schmerzen und könne sich ihrer nicht erwehren. Es ist, als wäre er von unsichtbaren Stricken gefesselt, von denen er sich nicht befreien kann!
    War es das, was
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