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0897 - Ein Hauch von Magie

Titel: 0897 - Ein Hauch von Magie
Autoren: Unbekannt
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bestätigte Heela leidenschaft-lich. „Was ist schon Vernunft ohne Ge-fühl!" erwiderte Stania. „Wir werden die Projektorstation nicht angreifen, sondern uns etwas anderes einfallen lassen!"
     
    5.
     
    Jentho Kanthall verzog das Ge-sicht, als hätte er in einen sauren Ap-fel gebissen. Seine säuerliche Miene galt der Tatsache, daß eine Korvette voll Terranern soeben an der BASIS angelegt hatte und daß diese Terraner von der SOL kamen. „Wer führt die Gruppe an?" fragte er ungehalten über Telekom.
    Auf dem Bildschirm vor Kanthall tauchte das Bild eines hageren weiß-haarigen Mannes auf, dessen Ge-sichtsfalten verrieten, daß er sein erstes Lebensjahrhundert schon lange hinter sich hatte. „Hallo!" sagte der Mann. „Mein Name ist Hanisch, Thefirst Hanisch. Ich war das erste Kind meiner Eltern, von denen mir nur die Mutter bekannt ist. Deshalb Thefirst, der Erste. Sie sind Mister Kanthall?"
    Jentho Kanthall schaltete die Ton-übertragung ab, drehte sich zu Regi-nald Bull um und sagte: „Haben Sie schon mal etwas von ei-nem Narren namens Thefirst Hanisch gehört, Bully?"
    „Allerdings - und da Thefirst die Kunst des Lippenlesens beherrscht, wird er sich bereits über Ihre Einstu-fung seiner Person amüsieren. Im-merhin war er bis jetzt Direktor für allgemeine Erwachsenen-Weiterbil-dung auf der SOL. Außerdem hat er als Erster Archiv-Programmierer gearbeitet."
    Kanthall räusperte sich verlegen, schaltete die Tonübertragung wieder ein und sagte: „Ich bitte Sie um Verzeihung, Mister Hanisch. Zu meiner Entschuldigung kann ich nur meine Mißbüligung der sporadischen Evakuierung der Terra-ner von der SOL vorbringen."
    „Was sollen wir Terraner noch dort drüben?" erwiderte Thefirst Hanisch. „Perry Rhodan wird den Solgebore-nen das Schiff demnächst übergeben, woraufhin sie so bald wie möglich das Weite suchen werden, aus Angst vor einem Rückzieher. Da wir Terraner aber nicht auf der SOL bleiben wol-len, haben wir beschlossen, jetzt schon umzusiedeln, damit man uns später nicht im Übereifer des Auf-bruchs vergißt, das heißt kein Trans-portmittel zur Verfügung stellt."
    „Das verstehe ich ja!" sagte Kant-hall. „Dennoch ..."
    „Es hat keinen Sinn, Jentho!" fiel Bull ihm ins Wort. „Wer so viele Jahre auf einem Raumschiff gelebt hat, auf dem die zivile Bevölkerung größer ist als die Besatzung und auf dem es von Jahr zu Jahr spürbar mehr Solgebo-rene gibt, die das Expeditionsschiff zu ihrem Generationenschiff umfunktionieren wollen und die das Leben auf Planeten verabscheuen, der kriegt eines Tages die Nase endgültig voll und schert sich den Teufel um ein überholtes Reglement und Vorschrif-ten. Ich kann es den Terranern an Bord der SOL nicht einmal verden-ken, denn wenn ich von ihnen Gehor-sam gegenüber den Vorschriften ver-langte, müßte ich zuvor bei den Sol-geborenen die Einhaltung aller Vor-schriften durchsetzen.
    Das aber, lieber Jentho, würde hei-ßen, daß ich mich vor der Verantwor-tung drücke, daß die SOL kein ge-wöhnliches Raumschiff blieb, son-dern ein Generationenschiff wurde -und das würde mich ungerecht gegen-über den Solgeborenen handeln las-sen. Ganz davon abgesehen, daß sie sich das nicht gefallen lassen würden -und das kann ich ihnen nachfühlen."
    „Sie reden ja fast wie ein Solgebo-rener, Bully!" erwiderte Jentho Kant-hall.
    Reginald Bull winkte ab, dann wandte er sich wieder an Thefirst Ha-nisch. „Wissen Sie etwas über die auf der SOL gebliebenen Terraner, Hanisch? Wie es ihnen geht, wie sie denken und ob einige von ihnen vielleicht auf der SOL bleiben möchten?"
    „Es tut mir leid, Bully", antwortete Hanisch. „Aber die hundertvierund-siebzig Kinder, Frauen und Männer sind die letzten Terraner beziehungs-weise die wenigen Ehegatten und Kinder der Terraner, die bereit waren, ihren Männer und Vätern in ein Leben auf einem Planeten namens Erde zu folgen."
    „Ach so!" erwiderte Reginald Bull. Er sah, daß sich Jentho Kanthall aus dem Aufnahmebereich der Bilderfas-sung des Telekoms entfernte und da-nach heftig gestikulierte. „Ich veran-lasse, daß man Ihnen und Ihren Schutzbefohlenen Quartiere und Ver-sorgung zuteilt. Später komme ich dann zu Ihnen, um die dringendsten Probleme zu lösen."
    Als er das Gerät abgeschaltet hatte, fuhr Jentho Kanthall aufgebracht auf ihn los und flüsterte erregt: „Bei Mond und Erde, Bully! Begrei-fen Sie, daß sich zur Zeit auf der SOL kein einziger Terraner mehr befindet? Dort gibt es nur noch Solgeborene, die um
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