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0897 - Ein Hauch von Magie

Titel: 0897 - Ein Hauch von Magie
Autoren: Unbekannt
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Fluchtgeschwindigkeit ergibt ein Vergleich die Beziehung Fluchtge-schwindigkeit gleich Quadratwurzel aus zweimal Kreisbahngeschwindig-keit.
    Man kann natürlich die betreffen-den Formeln umstellen, wenn man beispielsweise den Abstand des um-laufenden Körpers vom Gravitations-zentrum der Zentralkörpermasse nicht kennt, dafür aber die Umlauf-zeit des Korpers, die wir durch opti-sche Beobachtung annähernd fest-stellen können.
    Das zweite Keplersche Gesetz be-sagt zudem qualitativ, daß ein Raum-flugsystem die von der Zentralmasse weiter entfernten Teile einer an-triebslosen Bahn langsamer durch-läuft als die dem Zentralkörper näher gelegenen."
    „Halt!" sagte Corda Stork. „Tat-cher, das war ja ein sehr professionel-ler Vortrag, aber er beantwortet meine Frage nicht, denn wir haben noch keine Fakten ausgerechnet."
    „Das werden wir gleich tun", ent-gegnete ich. „Kopfrechnen war schon immer meine Stärke. Wie hat es denn, ähem, gewirkt?"
    Diesmal errötete die Gefechtsfeld-vermessungsingenieurin. „Prompt", antwortete sie. „Danke, Tatcher!"
    „So etwas tue ich gern", erwiderte ich idiotischerweise darauf. Als ob es nicht andere Bemerkungen dazu gäbe. Hastig leitete ich wieder zur Wissenschaft über.
    Nachdem ich einige Berechnungen im Kopf angestellt hatte, kam ich zu dem Ergebnis, daß die Geschwindig-keit, die Charlemagne uns allen unwi-derruflich verliehen hatte, zu groß war, als daß wir sie allein mit unseren Flugaggregaten so weit hätten redu-zieren können, daß wir beim Eintritt in die dichte Atmosphäre der Insek-tenwelt eine reelle Überlebenschance gehabt hätten.
    Natürlich konnten wir unsere Indi-vidualschutzschirme einschalten, um uns gegen die Reibungswärme zu schützen. Doch dann mußten wir die Energie, die die Schutzschirmprojek-toren bis zur Landung brauchen wür-den, zuvor einsparen - und das hieß, daß wir fast nichts für die Versorgung der Flugaggregate abzweigen durf-ten. Bei einer Eintrittsgeschwindig-keit von zirka vierzigtausend Stun-denkilometern würde es uns aber die projizierte Feldenergie wegreißen, so daß wir teils durch die Luftreibung verglühen, teils durch die einge-drückte Schutzschirmenergie verdampfen würden.
    So kraß drückte ich mich natürlich nicht aus, aber Corda Stork verstand mich trotzdem.
    Eine ganze Weile rang sie mit der Todesangst und mit der Verzweiflung über die Todesart, die ihr bevorstand, dann begriff sie, daß sie entweder durchdrehte oder sich damit abfand.
    Mit bleichem Lächeln schaute sie zu mir auf, klopfte mit der flachen Hand auf den Boden neben sich und sagte: „Setz dich bitte zu mir, Tatcher. Es fällt mir dann leichter."
    Ich setzte mich neben sie, nicht, weil ich ebenfalls glaubte, daß es uns dadurch leichter fallen würde, aber es würde sie wenigstens trösten, bis der Augenblick der Wahrheit kam.
    Stania Fai-Tieng setzte die Space-Jet dicht vor den auf der Stelle schwe-benden Flugpanzern, die die Gruppen Nefzel, Heinze und Swannon beglei-teten, auf den ockerfarbenen Löß.
    Sie stieg allerdings nicht aus, son-dern nahm über Telekom Verbindung mit den Raumlandespezialisten auf. „Ich habe gesehen, daß Gavro bis dicht an die Projektorstation ging und dann plötzlich verschwand", erklärte sie. „Aber ich habe ihn nicht hinein-gehen sehen. Wer kann meine Beobachtungen ergänzen?"
    „Von uns hier niemand, Stania", sagte Reeper Heinze. „Ich rufe die Gruppen Rahnert, Crumbler, Mer-weihn und Kuklow und frage an, ob ihr mehr gesehen habt!"
    „Hier spricht Starson Kuklow!" er-scholl es in den Telekom-Empfän-gern. „Auch wir haben nichts anderes gesehen. Ich schlage vor, wir schicken einen Flugpanzer hin - vorsichtshal-ber ferngesteuert, damit keiner von uns gefährdet wird. Ein so großes und massereiches Objekt sollte nicht spurlos verschwinden, sondern sich zumindest ortungstechnisch verfol-gen lassen."
    „Ein guter Vorschlag", meinte Sta-nia Fai-Tieng. „Organisiere das bei dir, Starson!"
    „Ich habe Angst um Gavro", warf Heela Coosen-Lengten ein, die die Gespräche natürlich von der MON-TRON aus mitgehört hatte. „Ich auch!" schnitt ihr Stania alle weiteren Ausführungen ab. „Wir müssen vor allem besonnen bleiben."
    Sie sah auf einem Schirm der Tele-optik, wie auf der gegenüberliegen-den Seite des Tales ein Flugpanzer von seiner Besatzung verlassen wurde. Kurz darauf setzte sich der Shift in Bewegung.
    Er flog in etwa ei-nem halben Meter Höhe direkt auf die metallisch schimmernde Kugel im Mittelpunkt
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