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0897 - Ein Hauch von Magie

Titel: 0897 - Ein Hauch von Magie
Autoren: Unbekannt
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des Tales zu. „Schalte die Aufzeichnungsgeräte ein!" befahl Stania dem Ortungstech-niker ihrer Space-Jet. „Wir wissen nie, ob das, was gleich geschehen wird, von menschlichen Augen über-haupt erfaßbar ist."
    „Eingeschaltet", sagte der Ortungs-techniker.
    Stania Fai-Tieng atmete hörbar aus und konzentrierte sich voll auf den Bildschirm der Teleoptik, die sie an-schließend auf den Flugpanzer aus-richtete. „Starson!" sagte sie. „Stellt ihr bei euch irgendeine Beeinflussung des Shifts fest?"
    „Nichts, Stania", antwortete Star-son Kuklow. „Der Shift reagiert abso-lut präzise auf unsere Fernsteuerim-pulse. Entfernung zum Ziel beträgt noch siebenhundert Meter."
    Stania merkte, daß sie nervös wurde. Sie fragte sich, was sie eigent-lich erwartete, das geschehen sollte. Im Grunde genommen wußten sie von dem Objekt in der Talmitte nur, daß von ihm der Traktorstrahl projiziert wurde, der die MONTRON herabge-holt hatte. „Duneman Harkrath an Außenab-teilungen!" meldete sich die Stimme des Piloten der MONTRON über Tele-kom. „Nur zur Information: Aus dem zirka vierzig Kilometer entfernten Dschungel ist eine militärisch geord-nete Abteilung von etwa dreitausend Insekten herausmarschiert - und zwar auf einer Straße, die allerdings erst von Vorauskommandos geräumt wer-den mußte. Es besteht kein Zweifel daran, daß die Abteilung in eure Rich-tung marschiert. Zu Besorgnis besteht aber vorerst kein Grund, denn bei der derzeitigen Marschgeschwindigkeit von rund sechs Kilometern pro Stunde habt ihx noch mindestens sechs Stun-den Ruhe vor ihnen. Danach dürfte es allerdings kritisch werden."
    „Verstanden, Duneman, danke!" erwiderte Stania Fai-Tieng. „Vorläu-fig ignorieren wir den Aufmarsch. Starson, wie weit noch?" Sie brauchte es nicht auszusprechen, was sie damit meinte.
    „Noch dreihundert Meter", antwor-tete Starson Kuklow.
    Niemand erwiderte etwas darauf. Alle schauten wie gebannt entweder auf Bildschirme oder direkt zu der schimmernden Kugel hinüber, die nach einhelliger Auffassung aller Raumfahrer verantwortlich für das Verschwinden Gavro Yaals war. Es sprach für die Besonnenheit der Frauen und Männer, daß sie nicht in hektische oder gar aggressive Aktivi-täten verfielen. Das lag mindestens zum Teil an den von Perry Rhodan vor Jahrzehnten angeregten Ausbil-dungsrichtlinien des Raumlande-korps.
    Sie besagten nicht mehr und nicht weniger, als daß die Angehöri-gen dieser Spezialeinheit ihre Hauptaufgabe in der Verhinderung bezie-hungsweise Eindämmung gewaltsa-mer Auseinandersetzungen sahen. „Jetzt!" sagte Stania und hielt den Atem an, als der Flugpanzer die flim-mernde Glocke aus psiverstärkter Pa-ratronenergie erreichte und mit ihr kollidierte.
    Das heißt, eine richtige Kollision gab es gar nicht, denn in dem Augen-blick, in dem der Bug des Shifts die Energieglocke erreichte, gab es kei-nen Flugpanzer mehr. Es war, als hätte er niemals existiert.
    Stania seufzte, dann wandte sie sich an ihren Ortungstechniker und sagte: „Abspielen!"
    Der Mann spielte die Ortungsauf-zeichnungen ab, dann zuckte er ratlos mit den Schultern. „Absolut nichts, Stania. Der Shift ist nicht einmal in den Hyperraum ab-gestrahlt worden, wie Paratron-schirme es sonst mit kollidierenden Objekten zu tun pflegen."
    „Aber das ist doch nicht möglich!" entrüstete sich Stania. „Doch!" sagte Heela Coosen-Leng-ten über Telekom. „Die Ortungsgeräte der MONTRON haben das gleiche festgestellt - und ich bin zu dem Schluß gekommen, daß Objekte, die die psiverstärkte Glocke aus Para-tronenergie erreichen, einfach nie-mals existiert haben und deshalb auch nicht zu sehen und zu orten sind. Aus dem gleichen Grund kann ihr Verschwinden nicht beobachtet werden."
    Niemand sagte etwas. Auch Heela schwieg lange. Als sie wieder sprach, klang ihre Stimme wie die eines ge-brochenen Menschen. „Wir können Gavro nicht zurück-holen, weil seine Existenz rückgängig gemacht worden ist!"
    „Aber wir können die Kugel auf-brechen!" meldete sich Taklish Maier aus seiner Space-Jet, die über dem Tal kreiste. „Fangen wir mit den Impuls-kanonen der Shifts an und gehen wei-ter über die Waffen der Space-Jets bis zu den großen Transformbomben der MONTRON. Irgendwann werden wir es schaffen, die Projektorstation ent-weder aufzubrechen oder zu vernich-ten."
    „Nein!" begehrte Heela Coosen-Lengten auf. „Dann glaubst du doch noch daran, daß Gavro lebt?" fragte Stania Fai-Tieng. „Ja, obwohl es gegen alle Vernunft ist!"
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