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0892 - Facetten der Ewigkeit

Titel: 0892 - Facetten der Ewigkeit
Autoren: Unbekannt
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Terraner erst einmal besser verstehen lernen müssen, um mit ihnen umgehen zu können."
    „Wir wollen keine Verbrüderung, sondern den Schlüssel zur Materiequelle", erwiderte Mank-Beram.
    „Aber Gewalt sollte das letzte sein, das wir anwenden", gab Fanzan-Pran zu bedenken.
    „Die Zeit drängt, wir haben keinen anderen Ausweg mehr", sagte Mank-Beram.
    Der Türmer gab seinen Unterführern durch einige Flügelschläge zu verstehen, daß sie schweigen sollten.
    „Die Zeit drängt, aber es dauert im Endeffekt immer länger, wenn man mit Gewalt zum Ziel gelangen will", sagte Hergo-Zovran. „Die Terraner haben in anderem Zusammenhang von einem goldenen Mittelweg gesprochen. Einen solchen will ich beschreiten. Wir werden handeln. Wir werden massiv gegen Terra vorgehen, ohne jedoch leichtfertig Leben aufs Spiel zu setzen. Wir werden die Terraner mit allen Mitteln unter Druck setzen, ohne sie körperlich oder geistig ernsthaft zu schädigen. Wenn sie uns nicht freiwillig bei der Beschaffung des Auges helfen wollen, werden wir sie dazu zwingen. Aber dies alles in einem entelechisch vertretbaren Maß, doch ein Zugeständnis machen wir den Terranern nicht mehr: Wir werden uns nicht mehr nach ihrer Mentalität richten."
    Damit entließ der Türmer seine Unterführer.
    Fanzan-Pran fand, daß sein Entschluß weise war, denn länger hinhalten konnten sie sich nicht mehr lassen. Sie mußten das Auge beschaffen, den Schlüssel zur Materiequelle, der ihre Existenzgrundlage war. Das Volk der Loower hatte all die Millionen Jahre nur deswegen überdauert, weil es ein festes Ziel vor Augen gehabt hatte. Wenn sie es jetzt nicht erreichten, dann war das ihr Untergang.
    Fanzan-Pran betrachtete die Baustelle, an der die Neunturmanlage entstand. Der Südturm hatte schon eine Höhe von zwei mal neun mal neun Körperlängen, drei Türme mit einer Hohe von nicht ganz neun mal neun Korperlangen waren bereits vollendet und vermittelten die perfekte Illusion von Ruinen.
    Ein Loower hatte für diese Neunturmanlage seine Persönlichkeit aufgegeben und beinahe auch sein Leben eingebüßt: Goran-Vran. Aber was war ein Leben ohne entelechi-sche Persönlichkeit?
    Er erinnerte sich nicht gerne Go-ran-Vrans Schicksal. Dennoch scheute er den Weg zur THAMID nicht, die längst kein Haupthaus der großen Sohne mehr war, und begab sich zur Krankenstation. Er suchte Goran-Vrans Betreuer auf und fragte ihn: „Wie geht es meinem ehemaligen Stellvertreter?"
    „Er ist langst außer Lebensgefahr, denn er hat einen unbeugsamen Willen."
    „Und wie wird es ihm ergehen?"
    „Sein Tiefenbewußtsein ist gestört, er wird nie mehr entelechisch denken können."
    Fanzan-Pran brachte es nunmehr nicht über sich, Goran-Vran zu besuchen. Er wollte dessen Elend nicht sehen und sein Schicksal vergessen.
    Denn ohne Entelechie war Goran-Vran so gut wie tot.
     
    ENDE
     
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